Protest gegen Fahrplanänderungen: Zukunft der Heidekrautbahn in Gefahr!
Petition gegen Zugkürzungen auf der Heidekrautbahn: Einwohner von Oberhavel setzen sich für Erhalt der RB27 ein.

Protest gegen Fahrplanänderungen: Zukunft der Heidekrautbahn in Gefahr!
Mit einer regen Beteiligung der Bevölkerung fand am vergangenen Samstag eine Aktion für die Erhaltung der Heidekrautbahn statt. Der Zug, der regulär um 10.10 Uhr von Basdorf nach Schmachtenhagen abfährt, war so voll wie lange nicht mehr. Ines Grimnitz, Zugbegleiterin der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB), berichtete von der großen Nachfrage. Doch die Freude über die volle Bahn wird von großen Unsicherheiten überschattet.
Am 14. Dezember 2025 stehen grundlegende Änderungen im Fahrplan der RB27 an. Unter der Woche wird die Zahl der Züge zwischen Basdorf, Zühlsdorf und Wensickendorf von 17 auf nur noch 9 reduziert. Mehrere Verbindungen, insbesondere zu Stoßzeiten wie von 9.02 bis 14.02 Uhr sowie am Abend um 20.02 und 21.02 Uhr, werden komplett gestrichen. Auch das Angebot am Wochenende wird deutlich eingeschränkt – an Feiertagen wird auf dieser Strecke gar kein Zug mehr fahren, und der Haltepunkt Schmachtenhagen wird stillgelegt. Diese Entwicklungen betreffen viele Menschen, darunter Ältere, Studenten sowie berufstätige Pendler.
Wie [maz-online.de] berichtet, haben über 3000 Bürger:innen eine Petition unterschrieben, um gegen diese Kürzungen zu protestieren.
Nachhaltigkeit und Mobilität in Gefahr
Helmut Knieper von der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft „Region Heidekrautbahn“ betonte die Bedeutung der Verbindung für verschiedene Gruppen. „Gerade für ältere Menschen ist der Zugang zu Geschäften und Arztpraxen in Basdorf essenziell“, erklärte er. Für junge Leute, die zu Schule oder Ausbildung fahren müssen, sowie für flexible Arbeitnehmer wäre die Streichung der Verbindungen enorm problematisch. Auch Touristen, die die Caravanserei in Schmachtenhagen besuchen wollen, wären betroffen.
Die Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs wird auch von der CDU-Landtagsabgeordneten Nicole Walter-Mundt gefordert. Sie kritisiert die geplanten Kürzungen und appelliert an die Verantwortlichen, stattdessen die Strecke auszubauen. „Wir müssen den Bürger:innen eine mobilitätsfreundliche Alternative bieten“, so Walter-Mundt. Diese Meinung teilen auch andere Lokalpolitiker, darunter Filippo Smaldino, Bürgermeister des Mühlenbecker Landes, der besorgt um die Auswirkungen auf den Klimaschutz und die allgemeine Mobilität ist.
Ein starkes Zeichen der Gemeinschaft
Die Fahrt des Zugs nach Schmachtenhagen am Samstag war auch ein starkes Zeichen der Gemeinschaft. Auf dem Bahnhof in Zühlsdorf empfing eine große Menschenmenge den Zug. Mit Plakaten, die Botschaften wie „Hängt uns nicht ab!“ und „Mobile for Future“ trugen, machten die Bürger:innen auf ihre Sorgen aufmerksam. Ulrike Stützer aus Zühlsdorf betonte, wie wichtig diese Verbindung für ihre Familie sei, um nach Berlin zu gelangen. Auch Monika Naß und Rita Wunderlich hoben hervor, dass die Zugverbindungen für Einkäufe und Abendfahrten unerlässlich sind.
Der Rückweg des Zuges um 10.55 Uhr aus Schmachtenhagen war ebenfalls voll besetzt, was einmal mehr zeigt, wie hoch die Nachfrage ist. Doch mit dem Wegfall von Verbindungen ab Mitte Dezember droht der Verlust eines wichtigen Verkehrsmittels für viele Bürger:innen. Bis zu diesem entscheidenden Datum bleibt die Hoffnung auf ein Umdenken innerhalb der zuständigen Stellen bestehen. Mehr Informationen und aktuelle Entwicklungen dazu finden Sie auch auf unserer Webseite.