Ostdeutsche Familienunternehmer fordern: Weg mit der Erbschaftsteuer!

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Familienunternehmer fordern Erbschaftsteuerabschaffung in Ostdeutschland zur Stärkung des Eigenkapitals und Wettbewerb.

Familienunternehmer fordern Erbschaftsteuerabschaffung in Ostdeutschland zur Stärkung des Eigenkapitals und Wettbewerb.
Familienunternehmer fordern Erbschaftsteuerabschaffung in Ostdeutschland zur Stärkung des Eigenkapitals und Wettbewerb.

Ostdeutsche Familienunternehmer fordern: Weg mit der Erbschaftsteuer!

In einem leidenschaftlichen Appell hat Marie-Christine Ostermann, die Präsidentin des Verbands der Familienunternehmer, heute gefordert, die Erbschaftsteuer für Betriebe in ostdeutschen Bundesländern abzuschaffen. Sie argumentiert, dass die Unternehmen in diesen Regionen bis zum Fall der Mauer systematisch benachteiligt waren, vor allem beim Aufbau von Eigenkapital. „Die vollständige Streichung der Erbschaftsteuer würde die Eigenkapitalstärkung für Familienunternehmen und Handwerksbetriebe entscheidend verbessern“, betont Ostermann. Gleichzeitig äußert sie ihre Skepsis gegenüber dem Vorschlag von Markus Söder (CSU), die Erbschaftsteuer regional zu gestalten und unterschiedliche Steuersätze in jedem Bundesland festzulegen. Ostermann warnt vor einem „Flickenteppich“ divergierender Regelungen, der den bürokratischen Aufwand für Betriebe mit Standorten in mehreren Bundesländern erhöhen würde. Er erkenne jedoch an, dass Söders Vorschlag aus bayerischer Perspektive nachvollziehbar sei, insbesondere im Vergleich zu Ländern wie Österreich, wo es keine Erbschaftsteuer gibt.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat Söders Entwurf bereits zurückgewiesen und sieht momentan keinen Konsens unter den Bundesländern, was die Reform betrifft. Der Druck auf die Entscheidungsträger wächst, denn die Erbschaftsteuer hat direkte Auswirkungen auf die wirtschaftliche Stabilität und Zukunft von Familienunternehmen und Handwerksbetrieben. Wie die Analyse auf Zew.de zeigt, beeinflussen steuerliche Belastungen bei der Unternehmensnachfolge maßgeblich den Erfolg dieser Unternehmen. Die Entscheidungen, ob ein Betrieb an die nächste Generation übergeben oder verkauft wird, werden stark von den steuerlichen Rahmenbedingungen geprägt.

Internationaler Vergleich der Erbschaftsteuer

Ein internationaler Blick auf die Erbschaftssteuer zeigt, dass Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern unter einem hohen Druck steht. Eine umfassende Studie von KPMG hat 57 Länder untersucht und zeigt Hinweise auf Steuererleichterungen und Bedingungen für Unternehmensübertragungen. Ein Beispiel verdeutlicht die Situation: Bei einer Erbschaft eines Unternehmens im Wert von 10 Millionen Euro können die Steuerverpflichtungen gravierend variieren. In einigen Ländern gibt es gar keine Steuern, während andere hohe Sätze erheben. Dies zeigt, wie unterschiedlich die steuerlichen Rahmenbedingungen international sind.

In Deutschland sind Steuerbefreiungen bis zu 100% für kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) unter bestimmten Bedingungen möglich, während gestaffelte Steuersätze von bis zu 30% für Übertragungen zwischen Familienmitgliedern gelten. Im Vergleich dazu erhebt Österreich keine Erbschafts- oder Schenkungssteuer, sondern nur eine Grunderwerbsteuer für spezifische Übertragungen.

Der Weg zur Reform

Die Diskussion um die Erbschaftsteuer wird also nicht nur in Deutschland, sondern auch im internationalen Kontext immer relevanter. Ostermann und andere Vertreter der Familienunternehmer sehen die Notwendigkeit für eine grundlegende Reform, die auf die besonderen Gegebenheiten in Ostdeutschland Rücksicht nimmt. Dabei sollte das Hauptaugenmerk auf der Stärkung der Eigenkapitalbasis der Unternehmen liegen.

Wie sich die politische Diskussion um diese essenziellen Fragen weiterentwickeln wird, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass der Reformbedarf dringend ist. Denn eine kluge, gerechte Lösung könnte nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Familienunternehmen verbessern, sondern auch entscheidend zur wirtschaftlichen Stabilität im Land beitragen. Die nächsten Schritte müssen nun schnell und zielgerichtet angegangen werden, um eine zukunftsfähige Lösung zu finden.