Wasserkrise in Brandenburg: Striktes Verbot für Gewässerentnahme ab heute!

Wasserkrise in Brandenburg: Striktes Verbot für Gewässerentnahme ab heute!
Oberspreewald-Lausitz, Deutschland - Die anhaltende Trockenheit und die überdurchschnittlichen Temperaturen setzen Brandenburgs Gewässer stark zu. Laut der Niedrigwasserampel des Landes sind viele Flüsse, Seen und Gräben derzeit mit deutlich zu wenig Wasser gefüllt. Ab dem 27. Juni 2025 wird im Landkreis Spree-Neiße und der Stadt Cottbus die Wasserentnahme aus oberirdischen Gewässern weiter verschärft. Konnten die Bürger*innen zuvor noch zwischen 8 und 20 Uhr Wasser abpumpen, ist das Abpumpen nun ganzjährig verboten. Dies betrifft auch andere Landkreise, wo bereits Allgemeinverfügungen zur Wasserentnahme erlassen wurden, darunter Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz und Dahme-Spreewald. In weiteren vier Landkreisen sind entsprechende Maßnahmen in Planung. Ein klarer Hinweis darauf, dass hier Wasserknappheit herrscht, die sich zunehmend zuspitzt. Tagesspiegel berichtet, dass Niedrigwasser als natürlich angesehen wird, dennoch müssen Landkreise zunehmend Wassernutzungen regulieren.
Der Druck auf die Wasserversorgung wächst nicht nur im Bereich der Freizeitnutzung, wie dem Befüllen von Pools, sondern betrifft auch die Landwirtschaft. Der Kreis Oberhavel appellierte bereits an die Bürger*innen, Pools nur zu bestimmten Zeiten zu befüllen, ohne dass es aber Einschränkungen bei der Trinkwasserversorgung gibt. Dennoch bleibt die Sorge nicht unbegründet: In 15 von 18 Landkreisen ist mittlerweile „Grundwasserstress“ angesagt, und 90 % des Trinkwassers in Brandenburg stammen aus Grundwasser. BUND warnt, dass die sinkenden Grundwasserspiegel und die austrocknenden Böden sowohl die Trinkwasserversorgung als auch die Landwirtschaft erheblich beeinträchtigen können.
Ursachen und Lösungsvorschläge
Die Gründe für die Wasserkrise in Brandenburg sind vielfältig. Neben der Klimaveränderung, die zukünftige Niederschläge und die Neubildung von Grundwasser negativ beeinflussen könnte, gibt es lokale Faktoren wie hohe Wasserentnahmen durch die Landwirtschaft und industrielle Nutzungen. Das Umweltbundesamt hebt hervor, dass insbesondere in Ostdeutschland und Regionen wie Niedersachsen der Druck auf die Wasserreserven stetig steigt. Da wird bereits über Lösungen nachgedacht, die eine nachhaltige Wassernutzung und die Minimierung zukünftiger Nutzungskonflikte fördern sollen, wie etwa durch verbesserte Wasserrückhalt-Strategien und die Renaturierung von Feuchtgebieten.
Wassernutzungsbeschränkungen alleine lösen jedoch nicht das Problem. Langfristige Änderungen in der Wirtschaftsform und eine strategische Anpassung der Agrarwirtschaft sind unerlässlich. Anträge an die Wasserpolitik, die Wasserentnahme zu regulieren und umweltfreundliche Technologien zu fördern, gewinnen an Dringlichkeit. Zudem müssen Bürger*innen verstärkt für einen verantwortungsvollen Wasserverbrauch sensibilisiert werden. Das ist vor allem vor dem Hintergrund einer möglichen entstehenden Wasserknappheit von Bedeutung, die als komplexes und schwer prognostizierbares Problem angesehen wird.
Ob und wie sich die Wasserversorgung in den kommenden Monaten entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Klar ist nur, dass ein Umdenken in Bezug auf den Umgang mit dieser wertvollen Ressource nötig ist, um die Trinkwasserversorgung für alle Bürger*innen auch künftig sicherzustellen. In einer Zeit des Klimawandels sind vorausschauende Entscheidungen und Maßnahmen wichtiger denn je.
Details | |
---|---|
Ort | Oberspreewald-Lausitz, Deutschland |
Quellen |