Wassertourismus in Berlin: Mehr Kontrollen für mehr Sicherheit!
Wassertourismus in Berlin boomt, birgt Risiken. Wasserschutzpolizei erhöht Kontrollen zur Gewährleistung von Sicherheit und Umweltschutz.

Wassertourismus in Berlin: Mehr Kontrollen für mehr Sicherheit!
Die Wassersport-Saison in Berlin steht in diesem Jahr ganz im Zeichen von Zuwachs und Herausforderungen. Der Wassertourismus boomt und hat sich in den letzten zehn Jahren von 200 Millionen auf stolze 300 Millionen Euro Umsatz gesteigert. Allerdings bringt dieser Boom auch seine Schattenseiten mit sich, die in Form von rücksichtslosen Fahrverhalten, Lärmbelästigung und Umweltschäden ans Tageslicht treten, wie borkenerzeitung.de berichtet.
Bei schönem Wetter, insbesondere an Wochenenden und in den Ferien, ist auf den Gewässern der Spree, Havel und Dahme besonders viel los. Während viele Bootsbesitzer wetterunabhängig agieren, sind die Freizeitsportler und Partyflöße bei Sonnenschein besonders aktiv. Sabine Schumann von der Wasserschutzpolizei macht klar, dass mehr Kontrollen nötig sind, um die Sicherheit auf dem Wasser zu gewährleisten. Das ist auch erforderlich, da nicht alle Bootsfahrer mit den Verkehrsregeln vertraut sind, was oft zu gefährlichen Situationen führt.
Rücksichtslosigkeit und Umweltprobleme
Die Zunahme der Wassernutzung hat auch zu einer Vielzahl von rechtlichen Problemen geführt. Im Jahr 2022 führte die Wasserschutzpolizei 12.864 Kontrollen durch, wobei 848 Ordnungswidrigkeiten verzeichnet wurden. Im Jahr darauf lag die Zahl der Kontrollen bei 12.504 und die festgestellten Verstöße stiegen leicht auf 857 an, wobei ein besorgniserregender Trend bei Alkohol- und Drogenkonsum am Steuer erkennbar ist. Während 2022 lediglich 11 Verstöße verzeichnet wurden, stiegen sie 2023 auf 18. Auch die Beschwerden über Lärmbelästigung nehmen kontinuierlich zu, und viele Anwohner fühlen sich durch das feiernde Publikum auf Flößen und Booten gestört.
Die Auswirkungen des Wassersports sind nicht nur auf das Fahrverhalten beschränkt. Die Uferzonen haben unter dem Druck des intensiven Boots- und Kanusports zu leiden, was Erosion und eine Gefährdung der Biodiversität zur Folge hat. Zudem sank der Bestand an Röhrichtgebieten um über 50 % seit Mitte des 20. Jahrhunderts, was für die Wasserqualität von entscheidender Bedeutung ist. Laut rbb24.de wurden im letzten Jahr 343 Umweltordnungswidrigkeiten und 15 Verstöße gegen das Naturschutzgesetz festgestellt.
Ein Blick in die Zukunft
Um dem wachsenden Druck entgegenzuwirken und gleichzeitig den Wassersport in Berlin nachhaltig zu fördern, plant der Senat den Ausbau des Wassertourismus. Dies umfasst den Bau zusätzlicher Anlegestellen sowie Ladeinfrastruktur für E-Boote, um die Attraktivität dieses Sektors weiter zu steigern. Das Konzept zur Förderung des Wassertourismus wurde bereits im Herbst 2024 beschlossen, ist jedoch von Naturschutzverbänden heftig kritisiert worden, da der Umweltschutz und die Einbindung innerhalb der Planungsprozesse als unzureichend empfunden werden.
Die Wassersportsaison erstreckt sich offiziell von April bis Oktober, während rund 120 Beamte der Wasserschutzpolizei für die Sicherheit auf den Wasserstraßen Berlins verantwortlich sind. Bei diesen Herausforderungen ist es umso wichtiger, dass Bootsfahrer verantwortungsvoll handeln und die Regeln respektieren, wie die Daten aus der Wassersport-Verband Studie 2024 verdeutlichen.
Insgesamt zeigt sich, dass Berlin mit einem boomenden Wassersport-Markt konfrontiert ist, der sowohl Chancen als auch risikobehaftete Herausforderungen mit sich bringt.