Alarm in Ostprignitz-Ruppin: Blaualgen verderben Badespaß!

Blaualgenwarnung im Landkreis Ostprignitz-Ruppin: Badeverbote in betroffenen Seen wegen gesundheitlicher Risiken.

Blaualgenwarnung im Landkreis Ostprignitz-Ruppin: Badeverbote in betroffenen Seen wegen gesundheitlicher Risiken.
Blaualgenwarnung im Landkreis Ostprignitz-Ruppin: Badeverbote in betroffenen Seen wegen gesundheitlicher Risiken.

Alarm in Ostprignitz-Ruppin: Blaualgen verderben Badespaß!

In mehreren Seen im Landkreis Ostprignitz-Ruppin wurden aktuell massenhaft Blaualgen, wissenschaftlich als Cyanobakterien bekannt, festgestellt. Betroffen sind unter anderem der Borker See bei Bork, der Große Baalsee bei Walkmühle sowie der Königsberger See am Campingplatz Königsberg. Besonders im Jahnbad am Ruppiner See in Neuruppin gibt es einen Verdacht auf Blaualgen, wozu derzeit eine Laboruntersuchung läuft. Wegen der stark eingeschränkten Sichttiefen von unter 0,5 Metern wird dort und am Borker See dringend vom Baden abgeraten, wie die Zeit berichtet.

Blaualgen gedeihen besonders gut bei sommerlichen Temperaturen und können giftige Stoffe produzieren, die gesundheitliche Risiken für Menschen darstellen. Symptome einer Vergiftung reichen von Übelkeit über Erbrechen bis hin zu Atemwegserkrankungen. Besonders gefährdet sind Personen mit einem geschwächten Immunsystem, Kleinkinder und Schwangere. Wichtig ist es, vor dem Baden auf typische Warnzeichen zu achten: trübes Wasser, blaugrüne Schlieren sowie ein fauliger Geruch. Auch tote Fische an der Wasseroberfläche sind ein eindeutiges Warnsignal, wie NDR informiert.

Wie entstehen diese Algenblüten?

Die schlechten Bedingungen für unsere Gewässer kommen nicht von ungefähr. Anhaltende Wärme und der Nährstoffeintrag, vor allem aus der Landwirtschaft und Kläranlagen, tragen zur massiven Vermehrung der Blaualgen bei. Diese leben zwar schon seit zwei Milliarden Jahren auf der Erde und sind für etwa 20 % des weltweiten Sauerstoffs verantwortlich, jedoch sind ihre giftigen Arten ein ernstzunehmendes Problem. Eine Faustregel besagt: Wenn man seine Füße im Wasser wegen der bläulich-grünen Trübung nicht mehr sieht, sollte man auf jeden Fall die Finger vom Baden lassen. Die Deutschlandfunk weist darauf hin, dass hohe Konzentrationen an Cyanobakterien an windstillen Tagen die Gefahr von Hautreizungen und Übelkeit erhöhen.

Um die Situation zu verbessern, ist eine Reduktion des Nährstoffeintrags notwendig – eine Aufgabe, die herausfordernd ist. Jährlich gelangen momentan circa 6000 Tonnen Stickstoff in die Ostsee. Angestrebt wird eine Reduktion um 200 Tonnen, doch nötig wäre eigentlich eine Reduktion um 2000 Tonnen, um spürbare Erfolge zu gewährleisten. Wichtig zu wissen ist, dass Verbesserungen in der Wasserqualität oft zeitverzögert sichtbar werden, da Nährstoffe in Sedimenten gelagert werden.

In Anbetracht dieser Umstände ist es entscheidend, dass sich Badegäste über die Wasserqualitätskontrollen informieren, bevor sie in die kühlen Fluten springen. Die Gesundheitsbehörden warnen eindringlich vor den Risiken und appellieren an die Eigenverantwortung der Wassersportler. Es gilt, die Augen offen zu halten und im Zweifel lieber auf den Sprung ins Wasser zu verzichten.