Landräte fordern bessere Bahnanbindung für Wittenberge nach Kritik
Landräte aus Ostprignitz-Ruppin fordern bessere Bahnverbindungen in Wittenberge, um Pendlerreisen zu erleichtern.

Landräte fordern bessere Bahnanbindung für Wittenberge nach Kritik
In Wittenberge sorgt die Streichung wichtiger ICE-Halte im neuen Fahrplan für mächtig Aufregung. Der Bürgermeister Oliver Hermann hat die Entscheidung scharf kritisiert und erhält dabei Unterstützung aus der regionalen Politik: Die Landräte Ralf Reinhardt und Christian Müller aus Ostprignitz-Ruppin und Prignitz hinterfragen jetzt die Haltepolitik der Deutschen Bahn. Sie haben ein Schreiben an Konzernbevollmächtigten Alexander Kaczmarek verfasst und fordern dringend bessere Fernverkehrsanschlüsse am Umsteigeknoten Wittenberge. Der Druck steigt, und die Anwohner machen klar, dass ihnen eine zuverlässige Anbindung zwischen Hamburg und Berlin am Herzen liegt.
Hermann ist vor allem damit unzufrieden, dass ein wichtiger Halt um 16.51 Uhr in Hamburg nicht mehr in Wittenberge eingeplant ist. So führt die derzeitige Haltepolitik zu langen Umsteigezeiten von mehr als 30 Minuten, was die Pendlerreisen für viele untragbar macht. „Die Haltepolitik entspricht nicht den Bedürfnissen unserer Region“, so Hermann. Einzig ein geplanter Halt des RJ 179 um 18.35 Uhr wird von den Landräten als positives Signal gewertet, doch das reicht nicht aus. Sie insistieren, dass die Fernverkehrshalte in den Taktknoten Wittenberge integriert werden müssen, um ein wahres *Gschäft* für die Pendler zu ermöglichen.
Reaktion der Deutschen Bahn
Die Deutsche Bahn hat bereits auf die Kritik reagiert. Im Regelfahrplan 2026 wird ein zusätzlicher Fernverkehrszug von Hamburg nach Wittenberge eingeplant, der um 17.33 Uhr abfährt und gegen 18.35 Uhr in Wittenberge ankommt. Hermann zeigt sich dankbar für diese Entscheidung und bezeichnet sie als ein wichtiges Signal für Wittenberge. Diese zusätzliche Verbindung könnte besonders für Berufspendler von Vorteil sein, da sie die Anbindung am frühen Abend erheblich verbessert.
Allerdings bleibt die Unsicherheit groß, denn im Sommerfahrplan 2026 soll nur noch der Zug in Ludwigslust halten, was erneut Fragen aufwirft. Ein Sprecher der Deutschen Bahn deutete an, dass hier möglicherweise ein Versehen vorliegt und Fehler in der Verarbeitung von Fahrplandaten nicht ausgeschlossen werden können.
Infrastruktur und Deutschlandtakt
Zudem stehen größere infrastrukturelle Maßnahmen an, die Wittenberge möglicherweise in die bessere Anbindung einbinden könnten. Die Hauptstrecke Berlin-Hamburg wird derzeit bis voraussichtlich Ende April 2026 generalsaniert. Diese umfangreichen Arbeiten beinhalten den Austausch von Gleisen und Weichen sowie die Erneuerung von Stellwerken. Der Bahnhof in Wittenberge wird mit einer Million Euro auf den „Deutschlandtakt“ vorbereitet. Dazu gehört die Errichtung eines sechsten Gleises, um mehr Züge gleichzeitig abfertigen zu können, sowie eine Verlängerung des Fußgängertunnels.
Der Deutschlandtakt selbst hat das Ziel, den Personen- und Güterverkehr in Deutschland deutlich zu verbessern. So sollen durch häufigere Verbindungen und optimierte Anschlüsse auch die ländlichen Regionen besser angebunden werden. Bis 2030 soll die Zahl der Fahrgäste in Deutschland verdoppelt werden.
Abschließend bleibt zu hoffen, dass die Forderungen der Landräte Gehör finden und die Anbindungen in Wittenberge zügig verbessert werden. Schließlich ist eine zuverlässige und schnelle Anbindung für die Region essenziell, um Pendlern und Reisenden langfristig eine attraktive Option zu bieten.
maz-online.de berichtet, dass …