Mandy Baruth: Mit Tattoos gegen Brustkrebs – Frauen neu stärken!

Mandy Baruth, Tätowiererin aus der Prignitz, hilft Brustkrebspatientinnen mit Areola-Pigmentierungen, ihr Körpergefühl zurückzugewinnen.
Mandy Baruth, Tätowiererin aus der Prignitz, hilft Brustkrebspatientinnen mit Areola-Pigmentierungen, ihr Körpergefühl zurückzugewinnen. (Symbolbild/NAG)

Mandy Baruth: Mit Tattoos gegen Brustkrebs – Frauen neu stärken!

Prignitz, Deutschland - Mit einem tiefen Einblick in das Leben von Mandy Baruth, einer ehemaligen Radiologie-Assistentin, die sich nun erfolgreich auf Areola-Tätowierungen spezialisiert hat, wird deutlich, wie tiefgreifend der Einfluss von Kunst auf die Wiederherstellung des Körpergefühls von Brustkrebspatientinnen sein kann. Baruth, 49 Jahre alt, hat den Übergang zur Tätowiererin gewagt, um Frauen nach schweren Eingriffen zu helfen, ihr Selbstbewusstsein zurückzugewinnen. Während ihrer Zeit als Mammografie-Technikerin war sie häufig mit den Herausforderungen konfrontiert, die Brustkrebspatientinnen durchlitten mussten. Nach dem Tod einer Freundin an der Krankheit fand sie ihre Bestimmung in der kreativen Medizin.

„Sie wollen kein Mitleid“, erklärt Baruth, die während eines Wettbewerbs in Berlin gleich mehrfach ausgezeichnet wurde: Erster Platz für Skalp-Pigmentation und Zweiter Platz für Fine-Line-Tattoo. Ihre Erfolge qualifizierten sie sogar für das internationale Finale in Mailand. In den letzten Jahren hat sie die Anzahl ihrer Kundinnen von wenigen zu drei bis vier pro Woche gesteigert, was ihre Bedeutung als Fachkraft in diesem sensiblen Bereich unterstreicht. Viele ihrer Kundinnen stammen aus Städten wie Berlin, Greifswald und Wolfsburg.

Die Kunst der Areola-Pigmentierung

Areola-Pigmentierungen, die mit speziell entwickelten Permanent-Make-up-Farben durchgeführt werden, sind eine wirkungsvolle Möglichkeit, die Brustwarze täuschend echt nachzubilden. Diese Technik hat vielen Frauen geholfen, sich wieder als ganzheitlich weiblich zu empfinden. Beatrice Bachmann erzählt von ihrem Weg nach einer vollständigen Brustamputation aufgrund von Brustkrebs: „Die Narbe war wie ein ständiger Erinnerungsstempel.“ Sie fand durch ihre Brustchirurgin Patrizia Sager zu Mandy Baruth, die ihr half, den Schock der Operation zu überwinden.

Das Verfahren erfordert meist drei Sitzungen, wobei die Pigmentierung weniger tief ist als bei klassischen Tätowierungen. Nach rund fünf bis sechs Jahren könnte eine Auffrischung notwendig sein. In der Praxis jedoch steht die Seele oft im Vordergrund: Frauen wie Marion Hinterreiter, die nach ihrer Operation fünf Jahre wartete, um eine geeignete Dermapigmentologin zu finden, attestieren, dass ihnen die Areola-Pigmentierung half, mit ihrem neuen Körper klarzukommen und das eigene Spiegelbild wieder wertzuschätzen.

Künstliche und chirurgische Rekonstruktion

Die Tätowierung wird oft mit chirurgischen Verfahren kombiniert, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Eine chirurgische Rekonstruktion kann Gewebe von der anderen Brust oder andere Körperstellen verwenden, während die Tätowierung das Aussehen verfeinert und dem Ganzen den letzten Schliff verleiht. Qualifizierte Tätowierer wie Baruth sollten über Erfahrung in der medizinischen Tätowierung verfügen, um die Wünsche der Patientinnen sicher und kompetent erfüllen zu können.

Patientinnen sind oft für einen Teil der Kosten selbst verantwortlich, was die Notwendigkeit erhöht, mit den Krankenkassen zu sprechen. Gemeinsam mit Fachleuten wird ein gutes Hygienemanagement und die Einhaltung von Qualitätsstandards gewährleistet, um gesundheitliche Risiken zu minimieren. Billige Farben aus dem Internet können schwere gesundheitliche Schäden nach sich ziehen, daher ist es wichtig, auf hochwertige Materialien zu setzen.

Mit ihrem ganz persönlichen Ansatz und dem Wunsch, Frauen ein neues Körpergefühl zu geben, ist Mandy Baruth ein sichtbares Zeichen der Hoffnung und des Neubeginns für viele Frauen, die mit den Folgen von Brustkrebs kämpfen.

Die Stärkung von Selbstwertgefühl und Identität ist durch Initiativen wie die von Baruth unabdingbar, denn Lebensqualität endet nicht im OP-Saal. Ihre Arbeit zeigt: Es ist nie zu spät, um wieder die Kontrolle über den eigenen Körper zu gewinnen.

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OrtPrignitz, Deutschland
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