In Uckermark: Abschied von Dr. Joachim Benthin – Ein Erbe der Beständigkeit

Am 21. Juni 2025 fand in der Uckermark eine Gedenkveranstaltung für den verstorbenen Landrat Dr. Joachim Benthin statt.
Am 21. Juni 2025 fand in der Uckermark eine Gedenkveranstaltung für den verstorbenen Landrat Dr. Joachim Benthin statt. (Symbolbild/NAG)

In Uckermark: Abschied von Dr. Joachim Benthin – Ein Erbe der Beständigkeit

Naugarten, Deutschland - Am 21. Juni 2025 fand im Kultur- und Plenarsaal des Landkreises Uckermark eine Gedenkveranstaltung für Dr. Joachim Benthin statt, der bis zu seinem Ruhestand im Januar 2002 als Landrat tätig war. Der frühere Landrat, der von 1993 bis 2002 an der Spitze des Landkreises stand, starb am 20. April 2023 im Alter von 85 Jahren im Kreise seiner Familie. Freunde und Weggefährten erinnerten bei der Veranstaltung an seine bemerkenswerte Lebensgeschichte und seinen nachhaltigen Beitrag zur Region.

Für einige war Benthin nicht nur ein Politiker, sondern eine Säule der Gemeinschaft. Während der Veranstaltung würdigte Landrätin Karina Dörk (CDU) seinen unermüdlichen Einsatz, der sowohl während der Hochzeitskrise des Landkreises als auch während der politischen Wende 1989 auffiel. Sie erinnerte sich an die Herausforderungen der 1990er Jahre, als es Benthin gelang, eine Atmosphäre des Zuhörens und der Problemlösung zu schaffen. Er selbst hatte sie einmal zur Kandidatur für den Landratsposten ermutigt, was sein Gespür für aufstrebende Talente unterstreicht.

Ein Leben für die Kultur und die Menschen

Frank Bretsch, Vize-Landrätin und ehemaliger Fraktionsvorsitzender der SPD, beleuchtete in seiner Ansprache Benthins Geduld und Beständigkeit. Er machte deutlich, dass der verstorbene Landrat in einer Zeit, in der viele öffentlich über Konflikte diskutierten, oft still und souverän Lösungen fand. In diesem Zusammenhang lobte auch Jürgen Bischof, ehemaliger Landrat a.D., Benthins Engagement für die kulturelle Landschaft der Uckermark. Die Veranstaltung wurde musikalisch vom Preußischen Kammerorchester unter der Leitung von Jürgen Bischof umrahmt, was die besondere Atmosphäre abrundete.

Die Gedenkfeier war nicht nur ein Anlass zum Erinnern, sondern auch eine Gelegenheit für die Gemeinde, sich zu versammeln und ihren Respekt zu zollen. Das Publikum war zahlreich erschienen, um diesem außergewöhnlichen Menschen die letzte Ehre zu erweisen. Die emotionalste Station der Veranstaltung war die Übergabe eines Porträts von Dr. Benthin an seine Söhne, Thomas und Matthias. Letzterer bedankte sich für die Gedenkfeier und sprach dabei von einem erfüllten Leben, das sein Vater geführt hatte.

Der historische Kontext der Wende

In jüngster Zeit gewinnt die Aufarbeitung der Wende von 1989 wieder an Bedeutung, was nicht zuletzt durch die wachsenden wissenschaftlichen Diskussionen über diese Zeitspannen gefördert wird. Studien zur „langen Geschichte der Wende“ beschäftigen sich mit dem sozialen und politischen Wandel in den neuen Bundesländern und betrachten unter anderem den Einfluss von Persönlichkeiten wie Dr. Joachim Benthin, die in der Grenzzeit zwischen zwei Systemen Brückenbau betrieben haben. Die gesellschaftlichen Veränderungen nach der Wende sind ein zentrales Thema; hierbei wird oft das Spannungsfeld zwischen alten und neuen Ideen beleuchtet. Diese Reflexion zeigt, dass die Geschichte der Wende nicht mit dem Fall der Mauer endete, sondern weitreichende Auswirkungen auf die Lebenswelten der Menschen hatte. Viele positive Erfahrungen dieser Zeit werden häufig in privaten Gesprächen thematisiert, auch wenn sie in der öffentlichen Erinnerung oft weniger Beachtung finden.

Die Gedenkveranstaltung für Dr. Joachim Benthin am 21. Juni war somit nicht nur eine Würdigung eines einzelnen Lebens, sondern auch ein Beitrag zur übergreifenden Erinnerungskultur, die die Herausforderungen und Erfolge der letzten Jahrzehnte aufgreift. Sein Erbe lebt in den Herzen der Menschen weiter, die ihn kannten und schätzten.

Für weitere Informationen und einen detaillierten Rückblick auf die Lebensgeschichte von Dr. Joachim Benthin, besuchen Sie die folgenden Links: Nordkurier, Tantower, und Bundeszentrale für politische Bildung.

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OrtNaugarten, Deutschland
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