Prozess um tödlichen Messerangriff: Jugendlicher erstochen in Schwerin!

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Prozessbeginn gegen Milad R. wegen Totschlags: 17-Jähriger erstochen in Schwerin. Flucht nach Europa, Festnahme in Großbritannien.

Prozessbeginn gegen Milad R. wegen Totschlags: 17-Jähriger erstochen in Schwerin. Flucht nach Europa, Festnahme in Großbritannien.
Prozessbeginn gegen Milad R. wegen Totschlags: 17-Jähriger erstochen in Schwerin. Flucht nach Europa, Festnahme in Großbritannien.

Prozess um tödlichen Messerangriff: Jugendlicher erstochen in Schwerin!

Am heutigen Tag beginnt am Landgericht Schwerin ein aufsehenerregender Prozess gegen den 25-jährigen Milad R. wegen Totschlags. Der Vorfall, der sich vor neun Monaten ereignete, stellt die Frage nach Gewalt unter Jugendlichen in einem neuen Licht dar. Milad R. soll seinen 17-jährigen Landsmann aus Afghanistan am Seiteneingang des Schlosspark-Centers erstochen haben. Laut Nordkurier kam es zu einem Streit mit einem dritten Afghanen, der in dem tödlichen Vorfall mündete.

Zunächst forderte Milad R. das Opfer auf, das Einkaufszentrum zu verlassen. Nachdem das Opfer diesem Aufruf gefolgt war, griff Milad R. erneut an und stach mit einem 13 Zentimeter langen Messer auf ihn ein. Die verletzenden Stiche erlitten sechs Stich- und zwei Schnittverletzungen, bevor der tödliche Stich in die Brust das Leben des jungen Mannes binnen kurzer Zeit beendete. Nach diesem schrecklichen Vorfall flüchtete Milad R. über mehrere europäische Städte – von Hamburg über Köln nach Paris, bis er schließlich in Großbritannien festgenommen wurde. Dies geschah im April 2025, basierend auf einem Europäischen Haftbefehl. Im Mai 2025 wurde er an Deutschland ausgeliefert. Der Prozess wird insgesamt zwölf Verhandlungstage in Anspruch nehmen und bis Ende Januar andauern.

Ein trauriges Bild der Gewalt

Der Fall von Milad R. folgt einem alarmierenden Trend in Deutschland, in dem Gewaltverbrechen insbesondere unter jungen Männern zunehmen. Aber nicht nur im öffentlichen Raum sind die Taten zu beobachten – auch im heimischen Umfeld gibt es besorgniserregende Entwicklungen. Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass Gewalttaten gegen Frauen in Deutschland weit verbreitet sind und in der Regel in einem persönlichen oder familiären Umfeld stattfinden. Ein Drittel der Frauen in Deutschland erlebt mindestens einmal Gewalt in ihrem Leben, worauf Statista hinweist.

Bei den Partnerschaftsgewaltfällen sind rund 79% der 168.000 registrierten Opfer Frauen. Auch die psychische und körperliche Gewalt hat ihren festen Platz in der Statistik. Im Jahr 2023 wurden allein bei versuchten Mordhandlungen 938 Femizide registriert, die meisten dieser Taten wurden gegen Frauen verübt. Ein Beispiel ist die Entscheidung des Bundesgerichtshofs, die einen Mann zu lebenslangem Haft verurteilte, nachdem er seine Ehefrau ermordete. Die Entscheidung, getroffen im August 2025, zeigt, wie niederträchtig solche Vergehen sind und wie tief das Problem im gesellschaftlichen Gefüge verwurzelt ist. Die erschreckende Realität ist, dass die meisten Frauen aus Scham und Angst nicht einmal Anzeige erstatten.

Hilfe für Betroffene

Für viele Frauen ist oft der Weg in ein sicheres Umfeld gut abgesichert, nicht zuletzt durch die Angebote von Frauenhäusern und Beratungsstellen. Im vergangenen Jahr haben rund 30.200 Frauen und Kinder in 378 Frauenhäusern Schutz gesucht. Die Dunkelziffer ist jedoch hoch, da nicht jede Betroffene diesen Schritt wagen kann. Unterstützung gibt es unter anderem über das Hilfetelefon “Gewalt gegen Frauen”, das 2023 mehr als 86.700 Kontaktaufnahmen verzeichnete.

Der Prozess von Milad R. ist nicht nur ein juristisches Verfahren; er ist auch ein Weckruf auf die Gefahren von Gewalt im Alltag. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Fall nicht nur zur Klarheit über die Geschehnisse führt, sondern auch über Gewaltprävention diskutiert wird. Denn eines ist klar: Gewalt hat in unserer Gesellschaft nichts verloren.