Bücher-Highlights: Zeitreise in die wilden Sechziger und Paula Modersohn-Becker

Bücher-Highlights: Zeitreise in die wilden Sechziger und Paula Modersohn-Becker
Bremen, Deutschland - In den kommenden Wochen erscheinen vier neue Bücher aus der Region, die sich mit verschiedenen facettenreichen Themen beschäftigen. Diese Werke beleuchten die wilden Sechzigerjahre, die politische Arbeit von Wilhelm Kaisen sowie das Leben der bedeutenden Künstlerin Paula Modersohn-Becker. Laut Weser-Kurier sind die Neuerscheinungen sowohl literarisch als auch biografisch gestaltet und laden zum Entdecken ein.
Das erste Buch, „Wer in der Vergangenheit gräbt“ von Ilona Rudolph und Jürgen Linke, ist ein Roman, der die 1960er-Jahre in Berlin thematisiert. Im Mittelpunkt stehen fiktive Figuren, Eduard „Edu“ von Marwitz und Charlotte Becker, die in einer Berliner Wohngemeinschaft leben und über Briefe miteinander kommunizieren. Die Geschichte behandelt zentrale Fragen der Erneuerung und des Chaos in jener Zeit. Besonders prägnant sind Themen wie Misstrauen und das Verschwinden von Lottas Bruder. Das Buch ist im Bremer Kellner-Verlag erhältlich und umfasst 230 Seiten, zu einem Preis von 17 Euro.
Politische Biografie und Tue der Künstlerinnen
Ein weiteres bemerkenswertes Werk ist „Wilhelm Kaisen – eine politische Biografie“ von Karl Ludwig Sommer. Diese Biografie beleuchtet das Leben von Kaisen, der nach dem Zweiten Weltkrieg einflussreiche Positionen in Bremen innehatte. Die Neuauflage, die aufgrund der beständigen Nachfrage erscheint, bietet auf 528 Seiten einen umfassenden Einblick in sein Wirken und kostet 19,90 Euro, veröffentlicht durch die Edition Falkenberg.
Ein drittes Buch, „Auf Paulas Spuren“ von Jürgen Teumer, stellt eine Zeitreise durch das Leben von Paula Modersohn-Becker dar, die anlässlich ihres 150. Geburtstags im Februar 2026 neu aufgelegt wird. Das Buch nutzt Tagebuchauszüge, Briefe und Erinnerungen, um das Leben der Künstlerin von 1897 bis 1907 darzustellen. Es umfasst 116 Seiten und ist für 15 Euro im Carl Schünemann Verlag erhältlich.
Das vierte Buch, „Paula und Magda“ von Renate Hanekamp, ist eine Erzählung über Paula Modersohn-Becker und ihre Freundschaft zu Magdalene Pauli. Die Erzählung verwebt Briefe, Tagebucheinträge und Romantexte und thematisiert die Herausforderungen sowie Träume von Frauen in einer männerdominierten Gesellschaft. Dieses Werk ist im Schünemann-Verlag für 14 Euro verfügbar und hat 52 Seiten.
Paula Modersohn-Becker: Eine Ikone der Kunstgeschichte
Paula Modersohn-Becker, die von 1876 bis 1907 lebte, gilt als eine der und bekanntesten Künstlerinnen ihrer Zeit. Ihr Selbstporträt „Selbstbildnis am 6. Hochzeitstag“, das sie 1906 in Paris malte, ist bemerkenswert, da es als eines der ersten Selbstakte einer Frau in der Kunstgeschichte gilt. Zu diesem Zeitpunkt plante sie, ihren Mann Otto Modersohn zu verlassen, um sich ihrer Kunst zu widmen, wie syndrome-de-stendhal berichtet.
Modersohn-Becker, die in Dresden geboren und in Bremen aufgewachsen ist, erkannte bereits während ihrer Lehrerinnenausbildung ihre Leidenschaft für die Malerei. Trotz der Herausforderungen, mit denen Frauen in der Kunstwelt konfrontiert waren, schuf sie rund 750 Gemälde und viele Zeichnungen in ihrer kurzen Lebensspanne. Ihre bedeutendsten Werke bleiben oft unbeachtet in der männlich dominierten Kunstgeschichte, was die Historikerin Lina Nochlin in ihrem einflussreichen Essay thematisierte, in dem sie die Rolle von Frauen in der Kunst hinterfragte, wie im Artikel von artvise behandelt wird.
In einem Kunstmarkt, der lange Zeit in der Hand männlicher Künstler war, zeigen aktuelle Statistiken jedoch ein Umdenken. Die Werke von Künstlerinnen erfahren zunehmend Anerkennung, ein positives Zeichen für die Kunstgeschichte und eine Perspektive, die auch Modersohn-Becker nachträglich ehrt.
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Ort | Bremen, Deutschland |
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