Dänemark: Renteneintrittsalter auf 70 Jahre - Pensionsansprüche fallen!
Dänemark: Renteneintrittsalter auf 70 Jahre - Pensionsansprüche fallen!
Kopenhagen, Dänemark - Das dänische Parlament hat eine weitreichende Reform des Rentensystems beschlossen, die das Renteneintrittsalter auf 70 Jahre anhebt. Diese Regelung betrifft alle, die nach dem 31. Dezember 1970 geboren wurden, und macht Dänemark zum Land mit dem höchsten Renteneintrittsalter in Europa, wie MAZ berichtet. Die Entscheidung, die mit 81 Stimmen für und 21 gegen die Reform im Folketing fiel, war das Ergebnis fast zehnjähriger Diskussionen und entspricht den Empfehlungen einer Expertenkommission aus dem Jahr 2016.
Zusätzlich zu der Erhöhung des Renteneintrittsalters wird entschieden, dass zukünftige Berufspolitiker in Dänemark nur noch Leistungen aus der gesetzlichen Rente beziehen und keine eigenen Pensionen mehr erhalten. Künftig müssen Politiker 18,07 Prozent ihres Gehalts in die staatliche Rentenkasse einzahlen. Dies unterstützt die Nachhaltigkeit des Rentensystems und könnte langfristig bis zu 20 Prozent Einsparungen, was rund 30 Millionen Kronen (über 4 Millionen Euro) jährlich entspricht, erzielen, so die Befürworter der Reform.
Politischer Kontext und Auswirkungen
Die Reform sieht auch einen Bestandschutz für bereits im Parlament sitzende Politiker vor, die wiedergewählt werden, sodass ihre bisherigen Ansprüche, wie das Recht auf eine lebenslange Abgeordnetenrente nach einem Jahr im Folketing, erhalten bleiben. Aktuelle Abgeordnete können bis zu rund 35.000 Kronen (etwa 4.700 Euro) monatlich erhalten, während die Diäten für zukünftige Parlamentarier auf fast 1,1 Millionen Kronen (ca. 145.000 Euro) jährlich steigen werden. Im Vergleich erhält der deutsche Kanzler derzeit etwa 233.217 Euro jährlich, inklusive Zulagen bis zu 375.790 Euro.
Das bestehende Rentensystem in Dänemark ist steuerfinanziert, sodass jeder eine Grundrente (folkepension) von rund 2000 Euro erhält. Der durchschnittliche Renteneintritt in Dänemark liegt derzeit bei 66,7 Jahren, zwei Jahre später als in Deutschland. Zudem ist das Renteneintrittsalter bereits seit 2006 an die Lebenserwartung gekoppelt, die alle fünf Jahre überprüft wird, und wird schrittweise bis 2030 auf 68 Jahre und bis 2035 auf 69 Jahre steigen, wie ZDF anmerkt.
Der Blick in die Zukunft
Die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen hat erklärt, dass keine weiteren Anhebungen des Renteneintrittsalters geplant sind, nachdem es auf 70 Jahre angehoben wurde. Dies geschieht in einem Zeitraum, in dem Dänemark mit einer Geburtenrate von 1,5 Kindern pro Frau und einer höheren Lebenserwartung als Deutschland konfrontiert ist. Arbeitnehmer und Arbeitgeber sind verpflichtet, in Pensionskassen einzuzahlen, was sicherstellt, dass zukünftige Rentner von einem stabilen System profitieren.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Reform des Rentensystems in Dänemark sowohl weitreichende Änderungen für Politiker als auch für die allgemeine Bevölkerung mit sich bringt. Um die Herausforderungen des demografischen Wandels zu bewältigen, setzt Dänemark auf ein nachhaltiges System, das auch in Zukunft bestehen bleibt, wie n-tv berichtet.
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Ort | Kopenhagen, Dänemark |
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