Einbürgerungen in Deutschland brechen Rekord – was steckt dahinter?

Einbürgerungen in Deutschland brechen Rekord – was steckt dahinter?
Dewezet, Deutschland - Im Jahr 2022 wurde in Deutschland ein neuer Rekord an Einbürgerungen verzeichnet. Insgesamt erhielten 249.901 Ausländer die deutsche Staatsbürgerschaft, die höchste Zahl seit der Einführung einheitlicher Erhebungen im Jahr 2000. Auch im Jahr 2023 setzte sich der Trend fort, mit 200.095 Einbürgerungen, was ebenfalls als Rekord gewertet werden kann. Diese Zahlen, die aus einer Umfrage der „Welt am Sonntag“ stammen und von verschiedenen Bundesländern bereitgestellt wurden, zeigen einen klaren Anstieg im Bereich der Einbürgerungen, wie dewezet.de berichtet.
Eine wichtige Rolle in diesem Anstieg spielt die Reform des Staatsbürgerschaftsrechts, die am 27. Juni 2024 in Kraft trat. Diese ermöglicht eine schnellere Einbürgerung: Der Antrag kann nun nach fünf Jahren rechtmäßigem Aufenthalt gestellt werden, anstelle der zuvor erforderlichen acht Jahre. Bei besonderen Integrationsleistungen, wie z.B. guten Sprachkenntnissen oder ehrenamtlichem Engagement, ist eine Einbürgerung sogar schon nach drei Jahren möglich. Zudem wird die Möglichkeit der Mehrstaatigkeit erlaubt, was bisherige Regelungen aufbricht, die in der Regel die Aufgabe der bisherigen Staatsangehörigkeit verlangten. Dies ist ein bedeutender Anreiz für viele Ausländer, die deutsche Staatsbürgerschaft zu beantragen, wie von tagesschau.de ergänzt wird.
Der neue Rechtsrahmen und seine Auswirkungen
Durch die neue Regelung erhalten auch Kinder ausländischer Eltern die deutsche Staatsangehörigkeit, wenn ein Elternteil seit mehr als fünf Jahren rechtmäßig im Land lebt und ein unbefristetes Aufenthaltsrecht hat. Weiterhin müssen Angehörige der Gastarbeitergeneration keinen schriftlichen Test mehr ablegen, um die Einbürgerung zu beantragen. Diese Vereinfachungen sollen dazu führen, dass mehr Menschen die erschlossenen Chancen nutzen. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, hebt hervor, dass insbesondere die Menschen, die während der Flüchtlingskrise von 2015 und 2016 nach Deutschland kamen, nunmehr aktiv die Einbürgerung anstreben.
Die Reform des Staatsbürgerschaftsrechts stellt auch klar, dass das Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung notwendig ist. Zudem wird ein Bekenntnis zum Schutz jüdischen Lebens gefordert, was die historische Verantwortung Deutschlands für die nationalsozialistische Zeit anspricht. Ein Fragenkatalog für den Einbürgerungstest wurde ebenfalls erweitert, um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wie auf bpb.de dargelegt wird.
Statistische Entwicklungen und Ausblick
Abschließend ist festzuhalten, dass rund 12 Millionen Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft in Deutschland leben, von denen etwa 5,3 Millionen seit mindestens zehn Jahren im Land sind. Die letzten Statistiken zeigen zudem, dass im Jahr 2022 insgesamt 168.545 Einbürgerungen stattfanden, bevor die Zahl im Jahr 2023 auf 200.095 anstieg. Diese Entwicklungen deuten auf eine klare Tendenz hin, die durch die vorgenommenen Änderungen im Staatsbürgerschaftsrecht begünstigt wird. Die steigende Zahl von Einbürgerungen könnte somit langfristig einen positiven Einfluss auf die Integrationsprozesse in Deutschland haben.
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Ort | Dewezet, Deutschland |
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