Einsturz der Carolabrücke: Experten warnen vor weiterer Gefahr!

Abschlussgutachten zur Carolabrücke: Risse und Korrosion als Ursachen für den Einsturz. Experten empfehlen präventive Maßnahmen.
Abschlussgutachten zur Carolabrücke: Risse und Korrosion als Ursachen für den Einsturz. Experten empfehlen präventive Maßnahmen. (Symbolbild/NAG)

Einsturz der Carolabrücke: Experten warnen vor weiterer Gefahr!

Dresden, Deutschland - Das Abschlussgutachten zur Carolabrücke in Dresden bringt neue Erkenntnisse zu den Ursachen des fatalen Einsturzes, der am 11. September 2024 stattfand. Die Untersuchung zeigt, dass Risse in den Spannstählen sowie Korrosionsschäden, die bereits beim Bau der Brücke entstanden sind, die Hauptursachen für das Versagen der Konstruktion waren. Laut t-online.de wurde zusätzlich festgestellt, dass schädliche Substanzen, insbesondere schwefelige Säure, die Stahlseile der Brücke angegriffen hatten.

Die Schäden nahmen über viele Jahre durch tägliche Belastungen zu, obwohl die Brücke gut gepflegt wurde. Risse wurden erkannt, jedoch als ungefährlich eingestuft, da sie im Normbereich lagen. Die Experten warnen vor voreiligen Abrissen und empfehlen eine genauere Überwachung der Brücken. Eine Schallemissionsmessung, die als mögliche Lösung zur Beobachtung von Risswachstum im Inneren der Brücke vorgeschlagen wurde, könnte hier hilfreich sein.

Wichtige Details zur Untersuchung

Prof. Steffen Marx vom Institut für Massivbau der Technischen Universität Dresden bestätigte, dass die Korrosionsschäden in Verbindung mit Materialermüdung während des täglichen Verkehrs zum plötzlichen Einsturz führten. Diese spezifische Art der Korrosion, als wasserstoffinduzierte Spannungsrisskorrosion bezeichnet, konnte nur durch spezielle Messungen erkannt werden. Auch die noch erhaltenen Brückenzüge A und B weisen erhebliche Korrosionsschäden auf und stehen vor einem ähnlichen Schicksal wie der bereits eingestürzte Brückenzug C. Das Gutachten sieht die Carolabrücke am Ende ihrer Tragfähigkeit, was einen vollständigen Abriss notwendig erscheinen lässt, so tu-dresden.de.

Sensoren, die seit Jahresbeginn installiert wurden, haben über 20 Brüche in den funktionstüchtigen Teilen der Brücke registriert. Diese veranschaulichen die Dringlichkeit der Situation: Laut den Gutachtern wären mehr als 1.000 Brücken in Deutschland potentiell gefährdet. Die Überwachungskosten dieser Brücken betragen lediglich 0,5 bis 1 Prozent der Kosten eines Neubaus.

Zukunft der Brückeninspektion

Brücken in Deutschland haben oft den Überlastungsgrenzen zu kämpfen, besonders in Anbetracht der starken Verkehrszunahme, die in den letzten Jahren zu beobachten war. Viele dieser Bauten stammen aus den 1960er Jahren und sind nicht mehr für die heutigen Verkehrsbelastungen ausgelegt. Die durchschnittliche Nutzungsdauer wurde auf 70 bis 80 Jahre geschätzt, jedoch zeigen viele Brücken bereits früher Mängel, so wie planet-wissen.de berichtet.

Regelmäßige Inspektionen sind entscheidend, um die Sicherheit der Brücken zu gewährleisten. Diese erfolgen alle sechs Jahre, wobei bei Bedarf auch zusätzliche Prüfungen nach schweren Unfällen oder Unwettern durchgeführt werden. Innovative Technologien sind in Entwicklung, um die Effizienz der Überwachung zu verbessern. Intelligente Brücken mit sensorischen Technologien zur Feuchtigkeitsmessung und Schadenserkennung könnten in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.

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OrtDresden, Deutschland
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