Familienreservierung der Bahn abgeschafft: Preiserhöhung sorgt für Aufregung!

Familienreservierung der Bahn abgeschafft: Preiserhöhung sorgt für Aufregung!
Deutschland - Die Deutsche Bahn kündigte die Abschaffung der Familienreservierung an, die am 15. Juni 2025 in Kraft tritt. Von diesem Datum an müssen alle Reisenden, einschließlich Kinder, für eine Sitzplatzreservierung bezahlen. Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre können weiterhin in Begleitung eines Erwachsenen kostenlos reisen, jedoch gibt es nun keine Möglichkeit mehr, die Gebühren in Form einer Familienreservierung zu ermäßigen. Der Preis für eine Reservierung in der zweiten Klasse steigt um 30 Cent auf 5,50 Euro, in der ersten Klasse kostet eine Reservierung künftig 6,90 Euro, statt zuvor 6,50 Euro. Diese Änderungen wurden in einer offiziellen Mitteilung der Bahn bekannt gegeben, die finanzielle Notwendigkeiten betont. Im Jahr 2024 wies die Bahn ein Defizit von 1,8 Milliarden Euro aus, was das Unternehmen dazu veranlasste, seine Preisstruktur zu überdenken. Weser-Kurier berichtet, dass auch zahlreiche politische Stimmen, von der CDU bis zu den Linken, ein Umdenken von Seiten der Bahn fordern, da die neuen Preise viele Familien veranlassen könnten, auf das Auto umzusteigen.
Die Familienreservierung, die bisher für bis zu fünf Personen galt, war besonders bei Reisenden mit Kindern beliebt. Sie stieg von 10,40 Euro auf 22 Euro für zwei Kinder. Für eine Hin- und Rückfahrt summiert sich der Preis auf insgesamt 44 Euro. Dies bedeutet eine erhebliche Preiserhöhung, die von verschiedenen Verbänden kritisiert wurde. Greenpeace, der Sozialverband Deutschland und der ökologische Verkehrsclub VCD fühlten sich durch diese Entscheidung aufgerufen, Maßnahmen zum Schutz der Familie zu fordern und betonten die Wichtigkeit der Familienreservierung, da es für viele Familien unerlässlich sei, reservierte Plätze für eine angenehme Reise zu haben. Tagesschau berichtet darüber, dass die Familienreservierung lediglich von 5% der Fernreisenden genutzt wurde, was etwa 6,7 Millionen Fahrgästen entspricht und dass der Preisvorteil der Familienreservierung nur bei drei Reisenden wirksam war.
Kritik an der Preiserhöhung
Die angekündigte Preissteigerung und die damit einhergehende Abschaffung der Familienreservierung stoßen auf breite Kritik. Jörg Bruchertseifer vom Fahrgastverband Pro Bahn hebt hervor, dass umweltfreundliche Reisen für Familien preislich attraktiver gestaltet werden müssen. Auch der VCD-Bundesvorsitzende kritisierte die Preiserhöhung, erst recht nachdem die Bahn im letzten Dezember bereits die Preise angehoben hatte. Zeit zitiert Kerstin Haarmann vom VCD, die anmerkt, dass Familien häufig auf reservierte Sitzplätze angewiesen sind, um stressfreie Reisen zu ermöglichen.
Die Deutsche Bahn rechtfertigt die Änderungen mit einem wirtschaftlichen Ansatz. Während die Angebote wirtschaftlich tragbar bleiben müssen, fühlen sich viele Familien durch die Preiserhöhungen benachteiligt. Die neue Regelung stellt eine deutliche Belastung für alle Familien dar, die auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind, um kostengünstig zu reisen und das Auto zu meiden. Somit bleibt abzuwarten, wie sich diese Maßnahme auf die Reisenden auswirken wird.
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