Fast jede zweite Schwangere in BaWü testet auf Gendefekte!

Immer mehr Schwangere in Baden-Württemberg testen auf Gendefekte. Der nichtinvasive Pränataltest (NIPT) wird häufig genutzt, besonders von älteren Frauen. 2022 lag die Testquote bei fast 48 Prozent.
Immer mehr Schwangere in Baden-Württemberg testen auf Gendefekte. Der nichtinvasive Pränataltest (NIPT) wird häufig genutzt, besonders von älteren Frauen. 2022 lag die Testquote bei fast 48 Prozent. (Symbolbild/NAG)

Fast jede zweite Schwangere in BaWü testet auf Gendefekte!

Baden-Württemberg, Deutschland - Fast jede zweite Schwangere in Baden-Württemberg greift auf genetische Tests zurück, um Gendefekte ihres ungeborenen Kindes zu überprüfen. Die Krankenkasse Barmer hat in einer Analyse ihrer Abrechnungsdaten gezeigt, dass im Jahr 2022 rund 47,7 Prozent der Schwangeren in der Region einen Bluttest auf Trisomien durchführten, was einem erheblichen Anstieg im Vergleich zu knapp 25 Prozent im Jahr 2021 entspricht. Diese Entwicklung ist teilweise auf die Übernahme der Kosten für den nichtinvasiven Pränataltest (NIPT) durch die Krankenkassen im selben Jahr zurückzuführen.

Der NIPT ermöglicht es, das Erbgut des ungeborenen Kindes auf die häufigsten Trisomien zu untersuchen, insbesondere Trisomie 21 (Down-Syndrom), aber auch Trisomien 13 und 18, die oft mit schweren Fehlbildungen und einer stark verkürzten Lebenserwartung verbunden sind. Dabei wird die DNA des ungeborenen Kindes nicht invasiv aus dem Blut der Mutter gewonnen. Ein Vorteil dieser Methode ist, dass sie keine erhöhten Risiken wie bei invasiven Tests birgt, die unter Umständen zu vorzeitigen Blasensprüngen, Infektionen oder Blutungen führen können.

Invasive und nicht-invasive Tests

Trotz der zunehmenden Beliebtheit des NIPT bleibt unklar, ob dieser Test tatsächlich zu einem Rückgang invasiver pränataler Untersuchungen geführt hat. Invasive Verfahren, wie die Amniozentese oder die Chorionzottenbiopsie, gelten zwar als die verlässlichsten Methoden zur Diagnose von Chromosomenstörungen, sind jedoch auch mit einem Risiko für Fehlgeburten von bis zu 1 Prozent verbunden. Diese Tests werden in der Regel nur empfohlen, wenn ein erhöhtes Risiko für Chromosomenstörungen oder schwerwiegende Erbkrankheiten vorliegt.

Der NIPT wird vor allem von älteren Schwangeren in Anspruch genommen. Laut den Daten der Barmer ließen 2022 über 65 Prozent der Frauen über 36 Jahren diesen Bluttest durchführen. Dies ist nicht überraschend, da die Wahrscheinlichkeit für Trisomien mit zunehmendem Alter der Mutter steigt. Die Entscheidung, sich testen zu lassen, sollte jedoch gut überlegt sein und mit einem Arzt besprochen werden, um die individuellen Vor- und Nachteile zu klären.

Gestiegene Nachfrage nach pränataler Diagnostik

Die gesundheitlichen Chancen und Herausforderungen, die mit pränatalen Gentests einhergehen, werden durch Informationen auf Plattformen wie gesundheitsinformation.de angereichert. Diese Plattform bietet aktuelle Inhalte, die auf Ergebnissen hochwertiger Studien basieren und regelmäßig von Experten begutachtet werden. Dennoch ersetzt dies nicht das persönliche Gespräch mit einer medizinischen Fachkraft, das dringend empfohlen wird, um die Ergebnisse richtig einzuordnen.

Die Bedeutung präventiver Maßnahmen während der Schwangerschaft, wie sie in der Bundesamt für Gesundheit hervorgehoben werden, zeigt sich erneut. Verschiedene Vorsorgeuntersuchungen sollen sowohl die Gesundheit der Mutter als auch des ungeborenen Kindes monitoren und gegebenenfalls notwendige Entscheidungen ermöglichen.

Details
OrtBaden-Württemberg, Deutschland
Quellen