Gildegericht Wildeshausen: Skurrile Urteile und Geldstrafen zum Pfingstfest!

Gildegericht Wildeshausen: Skurrile Urteile und Geldstrafen zum Pfingstfest!
Wildeshausen, Deutschland - Am Pfingstsonntag, den 9. Juni 2025, fand im Landkreis Oldenburg das Gildegericht der Wildeshauser Schützengilde statt, welches mit einer Vielzahl von Verurteilungen und skurrilen Vorfällen aufwartete. Unter den Angeklagten waren Schwindler, Diebe und Personen, die sich einer Heiratsverweigerung schuldig gemacht hatten. Ein auffälliger Fall war die Zwangsverheiratung einer jungen Frau namens Henrike mit einem Landwirt, für die bis zum Kinderschützenfest 2028 eine Strafe verhängt wurde. In diesem Zusammenhang musste der Brautvater die Kosten übernehmen, was bei den Anwesenden für Erheiterung sorgte. Dies berichtet die Kreiszeitung.
Ein weiterer bemerkenswerter Fall betraf Helmut Niester, der wegen „Kalorienraub“ durch seinen Sohn verurteilt wurde und eine Geldstrafe zahlen musste. Auch ein Oberstabsfeldwebel der Bundeswehr sah sich mit den Konsequenzen eines Vorfalls konfrontiert, bei dem er Stolperfallen verursachte und ebenfalls mit einer Geldstrafe von einem halben Monatsgehalt davonkam. Darüber hinaus versuchte ein Mann, das Gildegericht mit Flaschen Eierlikör zu bestechen, konnte jedoch nur eine milde Behandlung erwirken, nachdem er zusätzlich zwei weitere Flaschen vorzeigte. Letztlich erhielt er eine Geldstrafe, die Hinrichtung blieb ihm erspart.
Kontext der Verhandlungen
Die Verantwortlichen des Gildegerichts waren nicht nur mit Verstößen gegen die Gildeordnung beschäftigt, sondern auch mit einer anderen Auseinandersetzung, die die örtliche Gemeinschaft aufwirbelte. So wurde im Sommer 2023 bei einem Gogericht auf dem Desum der Begriff „Wildeshausener“ als verletzend angesehen, was zu einer provokativen Debatte führte. Ein Prozess wurde einberufen, um dies zu klären, und die Wachesoldaten führten die Akteure vor das historische Rathaus. Laut nwzonline wurde vom Richter Otto Böttcher die Arbeit des Gogerichts anerkannt, wobei eine anfängliche Strafe von 300 Euro auf 30 Euro reduziert wurde, nachdem die Kassenwartin Hochprozentiges verteilte.
Es ist offensichtlich, dass solche Ereignisse nicht nur für Erheiterung sorgen, sondern auch den tief verwurzelten Brauchtum in der Region widerspiegeln. Das Schützenwesen hat eine lange Tradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Es ist ein wichtiger Bestandteil der regionalen Identität in Deutschland, so die Informationen des DSB. Schützenfeste und die damit verbundenen Bräuche tragen zur Gemeinschaftsbildung bei und sind Ausdruck historischer sowie gesellschaftlicher Entwicklungen.
Im Rahmen der Feierlichkeiten und mündlichen Verhandlungen, die das Gildegericht und das Gogericht prägen, wird deutlich, dass das Schützenwesen sowohl als kulturelles Erbe als auch als soziales Ereignis von zentraler Bedeutung für die Bürger von Wildeshausen und Umgebung bleibt. Während die Traditionen weiterleben, zeigt sich die Anpassungsfähigkeit an gesellschaftliche Veränderungen als ein faszinierendes Merkmal dieser Institution.
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Ort | Wildeshausen, Deutschland |
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