Held des Alltags: Student rettet Leben mit Stammzellen für Leukämie-Patientin

Held des Alltags: Student rettet Leben mit Stammzellen für Leukämie-Patientin
Rheinpfalz, Deutschland - Im Jahr 2025 spendete der 27-jährige Marvin Susek, ein ehemaliger Soldat der Bundeswehr, Stammzellen für eine 60-jährige Leukämiepatientin. Dies war das Ergebnis eines langen Weges, den Susek 2016 begann, als er sich bei der Stefan-Morsch-Stiftung als potenzieller Stammzellspender registrierte. Damals nahm er an einem Typisierungsaufruf teil und wurde eines von über 500.000 registrierten Mitgliedern dieser Stiftung, die seit 1986 aktiv ist und sich für die Vermittlung von Stammzellspendern sowie die Unterstützung von Patienten und deren Familien einsetzt.
Neun Jahre nach seiner Registrierung erhielt Susek den Anruf, dass sein genetischer Zwilling dringend eine Stammzellspende benötigte. Trotz seines bevorstehenden Studienabschlusses in Biologie entschied er sich sofort zur Spende. „Ich wollte helfen“, erklärte Susek, der sich sportlich mit Kraft- und Ausdauertraining fit hält.
Typisierung und Spende
Die Spende selbst fand durch Apherese statt, ein Verfahren, bei dem die Stammzellen aus dem Blut gefiltert werden. Vor der eigentlichen Spende musste Susek ein Medikament spritzen, um die Produktion von Stammzellen anzuregen. Diese Art der Spende wird häufig verwendet, da sie ohne Vollnarkose und stationären Aufenthalt auskommt. Bei etwa 25% der Fälle wird jedoch auch Knochenmark unter Vollnarkose entnommen, was einen dreitägigen Krankenhausaufenthalt erfordert, wie das Ärzteblatt berichtet.
Marvin Susek erfuhr, dass seine Stammzellen der 60-jährigen Patientin helfen würden, deren Leukämie sie in eine lebensbedrohliche Situation gebracht hatte. Diese Krebserkrankung, auch bekannt als Blutkrebs, entsteht durch das unkontrollierte Wachstum fehlerhafter weißer Blutkörperchen im Knochenmark. Eine Stammzelltransplantation bietet oft die einzige Heilungschance, insbesondere wenn die Chemotherapie oder Bestrahlung nicht ausreichend wirken kann.
Ein Appell zur Typisierung
Susek hat anonymen Kontakt mit der Patientin, die plant, sich nach einem Jahr mit ihm zu treffen. Er möchte andere ermutigen, sich typisieren zu lassen, um die Chancen auf eine passende Stammzellspende für andere Patienten zu erhöhen. Jährlich erkranken in Deutschland durchschnittlich 13.500 Menschen an Leukämie, und die Wahrscheinlichkeit, jemals zum Stammzellspender zu werden, liegt bei etwa 1,5%. Dies zeigt, wie wichtig eine breite Registrierung von potenziellen Spendern ist.
Die Typisierung ist in der Regel schmerzfrei und für gesunde Menschen ab 18 Jahren möglich; bei Personen ab 16 Jahren ist die Einwilligung der Sorgeberechtigten erforderlich. Ein einfacher Wangenabstrich reicht aus, um in die Datenbank aufzunehmen und möglicherweise Leben zu retten. Die Stefan-Morsch-Stiftung bietet die Möglichkeit zur Registrierung online an, um so das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Stammzellspendern zu erhöhen.
Da nur etwa 25% der Patienten geeignete HLA-identische Geschwister finden, steigt die Wichtigkeit von Fremdspendern für die erfolgreiche Behandlung. Susek ist ein Beispiel dafür, wie eine einfache Entscheidung, sich typisieren zu lassen, weitreichende Auswirkungen haben kann. Sein Einsatz könnte nicht nur das Leben einer Patientin gerettet haben, sondern auch andere dazu inspirieren, einen aktiven Beitrag zur Bekämpfung von Blutkrebs zu leisten.
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Ort | Rheinpfalz, Deutschland |
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