Krefelds Seniorenheime: Neue Wege in der Pflege durch Wissenschaft!
Krefelds Seniorenheime: Neue Wege in der Pflege durch Wissenschaft!
Krefeld, Deutschland - Die Universität zu Köln und die Städtischen Seniorenheime Krefeld haben einen wegweisenden Kooperationsvertrag unterzeichnet, der bis Mai 2030 läuft. Diese Zusammenarbeit zielt darauf ab, die Problematik in der Langzeitpflege anzugehen und wissenschaftliche Erkenntnisse schneller in die Praxis zu integrieren. Durch den Projektansatz „Vernetzung von Pflegepraxis und Wissenschaft in der Langzeitpflege durch den Living Lab Ansatz – PraWiLab“ soll ein kontinuierlicher Austausch zwischen Pflegewissenschaft und -praxis institutionell gefördert werden. Dies wurde auch von Bibliomed Pflege bestätigt, die zudem erläutert, dass das Living Lab-Modell in den Niederlanden erfolgreich erprobt wurde.
Ein zentrales Ziel ist es, Herausforderungen, die durch den demografischen Wandel und ein verändertes Gesundheits- und Pflegesystem entstehen, zu identifizieren und innovative Lösungen zu entwickeln. Studien zeigen, dass es über zehn Jahre dauern kann, bis wissenschaftliche Erkenntnisse in der Praxis umgesetzt werden. Das Projekt möchte diesen Prozess beschleunigen und praxisnahe Forschungsfragen generieren, die durch spezifische Probleme in den Einrichtungen inspiriert sind.
Der stellvertretende Leiter des Instituts für Pflegewissenschaft und wissenschaftliche Projektleiter, Martin Dichter, hebt hervor, wie wichtig der kontinuierliche Wissensaustausch zwischen Wissenschaft und Praxis ist.
Living Lab für evidenzbasierte Pflege
Das Living Lab bietet eine Plattform, in der Wissenschaftler*innen evidenzbasiertes Wissen weitergeben und Praxisvertreter*innen ihre Erfahrungen einbringen können. Die in den Seniorenheimen beschäftigten Mitarbeitenden profitieren von neuen Erkenntnissen und der Reflexion ihres beruflichen Alltags. Gleichzeitig erhalten die Wissenschaftler*innen praxisrelevante Forschungsfragen und Zugang zur Langzeitpflege. Die Rolle der sogenannten „Linking Pins“ ist dabei entscheidend, da sie als Verbindungspersonen zwischen den Bereichen fungieren.
In jedem Quartier der Seniorenheime werden lokale Arbeitsgruppen eingerichtet, die spezifische Themen zur wissenschaftlichen Bearbeitung identifizieren. Diese Arbeitsgruppen sind ein wichtiger Bestandteil des innovativen Quartierskonzepts, das stationäre Pflegeeinrichtungen mit ambulanten Leistungen in direkter Umgebung kombiniert. Ziel ist es, flexible und passgenaue Lösungen für ältere Menschen im Wohnviertel zu schaffen.
Internationale Vernetzung und Forschung
Zusätzlich zu den nationalen Kooperationspartnern arbeitet das Projekt auch international. Die Kooperation mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sowie Universitäten in Maastricht, Leeds und Graz erweitert die Reichweite und den Einfluss der Pflegeforschung. Diese internationale Vernetzung ist Teil eines umfassenden Ansatzes zur Stärkung der evidenzbasierten Pflege in der Langzeitversorgung. Laut Gesundheitsforschung BMBF spielt der Förderschwerpunkt Pflegebedürftigkeit eine wesentliche Rolle in diesem Kontext, da er die Versorgungsforschung im Bereich Pflege unterstützen soll.
Insgesamt ist die Kooperation zwischen der Universität zu Köln und den Städtischen Seniorenheimen Krefeld ein innovativer Schritt in Richtung einer besseren Pflegeversorgung. Die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis wird nicht nur die Qualität der Pflege erhöhen, sondern auch auf die Herausforderungen des demografischen Wandels reagieren.
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Ort | Krefeld, Deutschland |
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