Hirnströme in Farben: Kunst trifft Wissenschaft in der Marienkirche!

Hirnströme in Farben: Kunst trifft Wissenschaft in der Marienkirche!
Marienkirche, Kaiserslautern, Deutschland - Am 14. Juni 2025 präsentiert der Mathematiker Hans Trinkaus seine Installation zur Visualisierung von Hirnströmen in der Marienkirche während der Langen Nacht der Kultur. Diese einzigartige Veranstaltung steht unter dem Motto „Wissenschaft trifft Kunst und Musik“ und soll das Zusammenspiel von Neurowissenschaft, Ästhetik und Musik hervorheben. Trinkaus, der bis 2016 an der renommierten Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik tätig war, bringt mit seiner Arbeit frischen Wind in die Verbindung zwischen diesen Disziplinen.
Die Installation nutzt Elektroenzephalogramme (EEG), um die Hirnaktivität zu messen. Hierbei werden Elektroden am Kopf angebracht, die die elektrischen Aktivitäten des Gehirns aufzeichnen. Anhand dieser Daten können nicht nur künstlerische Darstellungen geschaffen werden, sondern auch tiefere Einblicke in Krankheitsbilder wie Parkinson und Epilepsie gewonnen werden. Trinkaus hat sich auf die Erforschung interaktiver grafischer Verfahren zur Analyse dieser Daten spezialisiert. Auf das Projekt verweist auch die Analyse von Cornelius Borck, der in seinem Werk die Geschichte der Erforschung des elektrischen Gehirns beleuchtet und den Weg vom ersten menschlichen EEG von Hans Berger im Jahr 1929 bis zur Etablierung als klinische Diagnosemethode in der Mitte des 20. Jahrhunderts nachzeichnet. Wallstein-Verlag.
Inspiration durch Kirchengeschichte
Die Präsentation in der Marienkirche wurde durch eine frühere erfolgreiche Ausstellung in der Sankt-Blasius-Kapelle in Mölschbach inspiriert. Trinkaus kontaktierte Pfarrer Martin Olf, um die Installation in der Marienkirche zu realisieren. Bei der Veranstaltung werden die grafischen Darstellungen der Hirnströme am Abend von Dekanatskantor Timo Uhrig auf zwei Orgeln musikalisch untermalt. Diese Synthese aus visueller und akustischer Kunst soll den Besuchern eine neuartige Erfahrung bieten und erlaubt einen Dialog über die Verbindungen zwischen Hirnströmen und musikalischem Ausdruck.
Das EEG selbst ist ein faszinierendes Werkzeug, das in der Neurowissenschaft eine wichtige Rolle spielt. Die technologischen Fortschritte in der elektroenzephalografischen Forschung haben es ermöglicht, das Gehirn in seiner eigenen „Sprache“ lesbar zu machen. Dies führt zu neuen Fragen über das Verständnis von Gehirnfunktionen und deren Darstellung in der Kunst. Dr. Hartwig Hanser erklärt, dass das Wissen über das Gehirn stark durch die technischen Möglichkeiten geprägt ist. Dieser historische Kontext wird ebenfalls in der Geschichte der Hirnforschung erörtert, wie sie im Spektrum dokumentiert ist.
Ein Abend voller Diskussion und Inspiration
Im Rahmen der Veranstaltung findet um 21.30 Uhr ein Podiumsgespräch mit Hans Trinkaus und Timo Uhrig statt, moderiert von Pfarrer Martin Olf. Diese Diskussionsrunde zielt darauf ab, das Verständnis für die komplexen Beziehungen zwischen den Hirnströmen und der Musik zu vertiefen. Es wird erörtert, wie künstlerische und wissenschaftliche Ansätze zur Interpretation der Hirnaktivitäten miteinander verzahnt werden können.
Die Lange Nacht der Kultur verspricht, ein faszinierendes Erlebnis für Kunst- und Wissenschaftsinteressierte zu werden, und zeigt, wie vielfältig die Anwendungsbereiche von Wissen über das Gehirn sind.
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Ort | Marienkirche, Kaiserslautern, Deutschland |
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