Islamisten in NRW: Radikale Missionierung erreicht neue Dimension!

NRW-Innenminister Reul warnt vor zunehmender islamistischer Missionierung in Deutschland und fordert staatliche Maßnahmen zur Bekämpfung.
NRW-Innenminister Reul warnt vor zunehmender islamistischer Missionierung in Deutschland und fordert staatliche Maßnahmen zur Bekämpfung. (Symbolbild/NAG)

Islamisten in NRW: Radikale Missionierung erreicht neue Dimension!

Duisburg, Deutschland - In einem alarmierenden Appell hat NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) vor dem verstärkten Auftreten radikaler Islamisten in Deutschland gewarnt. Laut Reul lässt sich eine zunehmend offensive islamistische Missionierung insbesondere bei Salafisten beobachten. Diese Gruppen zeigen sich mutiger und intensivieren ihre missionarischen Da’wa-Aktivitäten, was eine ernsthafte Bedrohung für die Gesellschaft darstellt. Reul beschreibt islamistische Prediger als ideologische Brandstifter, die sich zunehmend auch als Online-Influencer inszenieren und dadurch insbesondere junge Menschen ansprechen.

Claudia Dantschke, von der Beratungsstelle Grüner Vogel, bestätigt Reuls Einschätzung und hebt hervor, dass sich alte und neue Akteure in der salafistischen Szene vernetzen. Sie nutzen in ihren „Islam-Seminaren“ Methoden, die auf Angstpädagogik und gesellschaftliche Spaltung abzielen. Diese Entwicklungen sind besonders besorgniserregend, da sie seit dem Ende der Corona-Pandemie zugenommen haben. Die Innenministerkonferenz hat auf diese rückläufigen, jedoch besorgniserregenden Trends aufmerksam gemacht und fordert Maßnahmen, um diesen Aktivitäten wirksam zu begegnen, inklusive Vereinsverboten und stärkerer Überwachung auf sozialen Plattformen.

Zunahme des Islamismuspotenzials

Der aktuelle Bericht des Bundesamtes für Verfassungsschutz zeigt, dass die Zahl der Personen, die als islamistisch potenziell gefährlich eingeschätzt werden, 2023 bei 27.200 liegt, im Vergleich zu 27.480 im Jahr 2022. Auffällig ist, dass die Gefährdung durch islamistischen Terrorismus in Deutschland und weltweit zugenommen hat. Insbesondere nach dem massiven Angriff der HAMAS auf Israel am 7. Oktober 2023 steigt die Bedrohung durch jihadistisch motivierte Einzeltäter und Gruppierungen. Ein gesicherter islamistisch motivierter Anschlag in Duisburg im April 2023 führte zu einem Todesopfer und mehreren Verletzten, wobei der Täter angab, im Auftrag des „Islamischen Staates“ zu handeln.

Diese Entwicklungen sind Teil einer besorgniserregenden Gesamtdynamik. In Europa, und speziell in Deutschland, rücken zudem terroristische Organisationen wie der IS und al-Qaida zunehmend in den Fokus. Insbesondere die Aktivitäten des ISPK (Islamischer Staat Provinz Khorasan) richten sich konkret gegen Deutschland und Europa. Auch antisemitische Propaganda hat in der deutschsprachigen Szene zugenommen, besonders im Zusammenhang mit dem jüngsten Nahostkonflikt.

Radikalisierung junger Menschen

Besonders alarmierend ist die Verjüngung der Anhängerschaft islamistischer Strömungen. Jüngste Studien belegen, dass viele junge Menschen in labilen Lebensphasen empfänglich für den radikalen Islamismus sind. Ein Zusammenhang zwischen islamistischen Ideologien und Ablehnung sexueller sowie geschlechtlicher Vielfalt wird ebenfalls festgestellt. Radikalisierungsprozesse sind vielfältig und komplex, was die Herausforderung für präventive Maßnahmen verstärkt. Ein Bericht zum Thema beschreibt, dass Gefahren oft erst spät erkannt werden, wenn Jugendliche bereits in extremistische Strukturen eingebunden sind.

In Anbetracht dieser Entwicklungen fordern Experten eine verstärkte Zusammenarbeit aller gesellschaftlichen Akteure, einschließlich Schulen, Polizeibehörden und sozialen Plattformen. Dies erfordert auch eine kritische Auseinandersetzung mit der Rolle, die das Internet bei der Radikalisierung junger Menschen spielt. Social Media, insbesondere TikTok, wird zunehmend genutzt, um jüngere Zielgruppen anzusprechen und zu beeinflussen.

In diesem Kontext wird die Notwendigkeit einer effektiven Islamismusprävention immer deutlicher, um den Herausforderungen der gegenwärtigen Zeit proaktiv zu begegnen. Der Staat muss entschlossen handeln, um diesen bedrohlichen Entwicklungen entgegenzuwirken und gesellschaftliche Spaltung zu verhindern.

Für detaillierte Informationen über die Lage des Islamismus in Deutschland sowie Radikalisierungsforschung können die Berichte des Bundesamtes für Verfassungsschutz und die Forschungsbefunde zur Radikalisierung junger Menschen von der Bundeszentrale für politische Bildung konsultiert werden. Eine ausführliche Analyse der Situation in Nordrhein-Westfalen liefert auch ksta.de.

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OrtDuisburg, Deutschland
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