Jeder Fünfte lebt allein: Alarmierende Zahlen zur Einsamkeit!
Die Zahl alleinlebender Menschen in Deutschland steigt auf 17 Millionen. Gründe, soziale Ungleichheit und Auswirkungen werden betrachtet.

Jeder Fünfte lebt allein: Alarmierende Zahlen zur Einsamkeit!
In Deutschland sind rund 17 Millionen Menschen alleinlebend, was einer beachtlichen Quote von 20,6 Prozent der Bevölkerung entspricht. Dieser Trend ist vor allem in den letzten 20 Jahren bemerkenswert angestiegen – von 14 Millionen im Jahr 2004 auf den heutigen Stand. Spiegel berichtet, dass der Soziologe Alexander Langenkamp diesen Anstieg auch mit der Wiedervereinigung sowie dem Wandel der gesellschaftlichen Normen in Verbindung bringt. Immer mehr Menschen entscheiden sich dazu, alleine zu leben.
Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig: Der demografische Wandel, ein Anstieg an individueller Mobilität sowie eine Bildungsexpansion haben dazu geführt, dass immer mehr Menschen in Einzelhaushalten leben. Laut Tagesschau leben unter den älteren Menschen besonders viele allein – mehr als 34 Prozent der über 65-Jährigen wohnen alleine, bei den über 85-Jährigen sind es sogar mehr als die Hälfte. Dies führt zu einer alarmierenden Erkenntnis: 29 Prozent dieser alleinlebenden Personen sind armutsgefährdet, während der Schnitt in der Gesamtbevölkerung bei 15,5 Prozent liegt.
Einsamkeit ist ein Thema
Ein weiterer Aspekt, der in der Diskussion um alleinlebende Menschen oft aufkommt, ist das Thema Einsamkeit. Eine Zeitverwendungserhebung aus dem Jahr 2022 zeigt, dass circa 26 Prozent der alleinlebenden Personen häufig Einsamkeit empfinden. Dies steht im Vergleich zu nur 16,3 Prozent der Gesamtbevölkerung. Langenkamp betont jedoch, dass Einsamkeit nicht zwingend mit dem Alleinleben verbunden ist.
Besonders unter den jungen Erwachsenen im Alter zwischen 25 und 34 Jahren ist der Anteil der Alleinlebenden mit 28 Prozent hoch. Frauen leben dabei etwas häufiger allein als Männer – 21 Prozent der Frauen versus 20 Prozent der Männer. Kein Wunder bei der höheren Sterblichkeit der Männer im Alter.
Deutschland im internationalen Vergleich
Spannend ist auch der internationale Vergleich: Während in Deutschland 20,6 Prozent alleinlebend sind, liegt der EU-Durchschnitt bei 16,2 Prozent. In einigen nord- und nordosteuropäischen Ländern wie Litauen, Finnland oder Dänemark sind die Quoten sogar noch höher. Auf der anderen Seite sieht das bei Ländern wie der Slowakei (3,5 Prozent) oder Irland (8 Prozent) ganz anders aus. Tagesschau hebt hervor, dass diese Entwicklung nicht nur eine gesellschaftliche, sondern auch eine soziale Herausforderung darstellt.
Somit wird deutlich: Das Leben in einem Einzelhaushalt ist für viele zur Realität geworden, wobei sich darunter sowohl Chancen als auch Herausforderungen verstecken. In jedem Fall ist das Thema allemal wert, weiterhin im Fokus zu bleiben, denn wie wir wissen: Da liegt was an.