Kanzler Merz: Länger Arbeiten für mehr Wohlstand in Deutschland!
Kanzler Merz: Länger Arbeiten für mehr Wohlstand in Deutschland!
Deutschland - Bundeskanzler Friedrich Merz hat während des CDU-Wirtschaftstags betont, dass Konzepte wie die Vier-Tage-Woche und eine ausgeglichene Work-Life-Balance den Wohlstand Deutschlands nicht nachhaltig sichern können. Diese Äußerungen fanden bei den anwesenden Managern Beifall, führte jedoch auch zu scharfer Kritik. Würde Merz darauf hinweisen, dass eine mangelnde Leistungsbereitschaft sowie ein verwöhnter Freizeit-Hang in der Gesellschaft vorherrschen, fühlten sich viele Beschäftigte zu Unrecht angeprangert. rp-online.de berichtet, dass die durchschnittliche Wochenarbeitszeit in Deutschland im Jahr 2024 bei 33,2 Stunden lag, während der EU-Durchschnitt bei 35,5 Stunden liegt. Dies positioniert Deutschland im internationalen Vergleich auf den viertletzten Platz.
Merz fordert eine Debatte über längere und effizientere Arbeitszeiten in Deutschland, da die Arbeitsproduktivität zwar leicht über dem EU-Durchschnitt liege, jedoch stagnierende Produktivitätswerte seit den 1990er-Jahren die deutsche Wirtschaft belasten. tagesschau.de weist darauf hin, dass Deutschland mit einer Teilzeitquote von 28,5 % den dritthöchsten Anteil in der EU hat und dies die gesamtwirtschaftliche Leistungsfähigkeit beeinflusst. Die höchste durchschnittliche Wochenarbeitszeit in der EU wurde 2023 in Griechenland mit 40,9 Stunden verzeichnet.
Herausforderungen und notwendige Reformen
Ein besorgniserregender Trend ist der bevorstehende Abgang der Babyboomer-Jahrgänge, der in den kommenden Jahren zu einem erheblichen Mangel an Fachkräften führen könnte. destatis.de berichtet, dass die durchschnittliche Wochenarbeitszeit von 20- bis 64-jährigen Erwerbstätigen in Deutschland im Jahr 2023 35,1 Stunden betrug – sogar unter dem EU-Durchschnitt von 37,1 Stunden. In diesem Kontext wird ein Wachstum von Arbeitszeiten und Produktivität als mögliche Lösung zur Sicherung des Wohlstands angesehen.
Merz und andere Stimmen fordern strukturelle Reformen, die nicht die Beschäftigten, sondern die Systeme selbst betreffen sollten. Dazu gehören eine Abflachung des Tarifverlaufs bei Einkommen- und Lohnsteuer, um Mehrleistungen nicht zu bestrafen, sowie eine Überprüfung des Ehegattensplittings, das als antiquiert gilt. Die Notwendigkeit, Anreize für eine vermehrte Kinderbetreuung und eine erhöhte Sorge-Arbeit von Vätern sowie Initiativen zur Integration älterer Arbeitnehmer zu schaffen, wurde ebenfalls hervorgehoben. Insbesondere der IG Metall wird zugutegehalten, auf die Umsetzung einer Vier-Tage-Woche mit vollem Lohnausgleich verzichtet zu haben, was als positive Entscheidung angesehen wird.
Der europäische Vergleich
Im europäischen Vergleich variieren die Arbeitszeiten erheblich. Während in Griechenland die Menschen mit 39,8 Stunden pro Woche am längsten arbeiten, haben die Niederlande mit 33,1 Stunden die kürzeste Arbeitszeit – bedingt durch eine hohe Teilzeitquote. tagesschau.de stellt fest, dass die durchschnittlichen Arbeitszeiten in der EU seit zehn Jahren insgesamt gesunken sind, was möglicherweise auf veränderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen zurückzuführen ist.
Die Diskussion um die Arbeitszeiten in Deutschland ist also nicht nur ein internes Thema, sondern spiegelt auch die Herausforderungen wider, mit denen die EU konfrontiert ist. Vor dem Hintergrund stagnierender Produktivitätswerte und eines wachsenden Fachkräftemangels wird eine tiefgreifende Reflexion über die Arbeitswelt von morgen unabdingbar sein.
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