Lörrach erlaubt Prostitution: Strenge Regeln für neue Bordelle!

Lörrach erlaubt Prostitution: Strenge Regeln für neue Bordelle!

Lörrach, Deutschland - Die Stadt Lörrach hat mit mehr als 50.000 Einwohnern eine neue Sperrgebietsverordnung beschlossen, die die Regelungen zur Sexarbeit in der Region entscheidend verändert. Diese Zustimmung des Gemeinderats steht im Einklang mit den Vorgaben des Regierungspräsidiums Freiburg, das eine Neugestaltung der bestehenden Vorschriften gefordert hatte. Ein Verbot der Prostitution ist in Lörrach nicht länger zulässig, was die Diskussion darüber, wie sexuelle Dienstleistungen künftig organisiert und reguliert werden können, intensiviert.

Die neue Verordnung sieht strenge Regeln für die Sexarbeit vor. So sind maximal zwei Bordelle in der Stadt erlaubt, während Straßenprostitution ganzjährig untersagt bleibt. Dieses Verbot ist besonders relevant, da Lörrach an den Grenzen zu Frankreich und der Schweiz liegt, wo unterschiedliche Gesetzgebungen zur Prostitution herrschen. Prostitution ist in Frankreich beispielsweise verboten, während die Kosten für sexuelle Dienstleistungen in der Schweiz deutlich höher sind als in Deutschland.

Regeln und Standorte

Um die Sicherheit der Anwohner und den Schutz sensibler Einrichtungen wie Kitas, Schulen und Kirchen zu gewährleisten, gilt eine Abstandsregel von mindestens 250 Metern zu diesen Orten. Die Stadt hat zwei Gewerbegebiete ausgewählt – Wiesentalstraße/Gewerbekanal und Blasiring –, in denen Bordelle toleriert werden. In jedem dieser Gebiete ist ein Bordell mit maximal zwölf Betten vorgesehen. Lörrach orientiert sich dabei an der Freiburger Regelung, die besagt, dass auf 2.000 Einwohner ein Bordellbett entfällt.

Ein weiterer zentraler Punkt der Verordnung ist die Regelung der Wohnungsprostitution. Diese ist nur erlaubt, wenn die Sexarbeitenden selbst in der jeweiligen Wohnung wohnen. Das Mieten oder Vermieten von Wohnungen zu Zwecken der Prostitution bleibt untersagt. Der Gemeinderat hat den Entwurf dieser Sperrgebietsverordnung einstimmig genehmigt, woraufhin die rechtliche Prüfung durch das Regierungspräsidium Freiburg erfolgen muss.

Politische Diskussionen

Die politische Debatte über die neue Regelung wird von verschiedenen Seiten geführt. Sabine Ehrentreich von den Grünen bezeichnet das Konzept als schlüssig, während Ulrike Krämer von der CDU ebenfalls positive Rückmeldungen gibt und die Auswahl der Gebiete lobt. Gleichzeitig äußern einige Mitglieder Bedenken. Christa Rufer von der SPD fragt nach der Standortwahl in Grenznähe, da es in diesen Bereichen traditionell bereits Prostitution gibt. Diese Bedenken spiegeln die Komplexität bei der Umsetzung der neuen Verordnung und die Notwendigkeit wider, die Situationzu überwachen.

Ein Runder Tisch soll dazu dienen, die Entwicklung der Situation zu beobachten und gemeinsam Probleme anzugehen. In diesem Zusammenhang betont Jörg Müller von der FW, dass Frauen in privaten Wohnungen möglicherweise gefährdeter seien als in Bordellen. Es bleibt abzuwarten, wie effektiv die Verordnung zur Sicherheit der Betroffenen und zur Verhinderung illegaler Aktivitäten beitragen kann. Bisher sind die Polizeibehörden auf Hinweise aus der Nachbarschaft angewiesen, um unerlaubte Nutzung von Wohnungen zu identifizieren und einzuordnen.

Die Einführung dieser Verordnung in Lörrach ist ein weiterer Schritt zur Regulierung der Sexarbeit in Deutschland, wo Städte zunehmend individuelle Konzepte verfolgen, um den besonderen lokalen Gegebenheiten gerecht zu werden. Weitere Informationen und detaillierte Regelungen finden sich in der umfassenden Verordnung des Bundestages zum Thema.
Für weitere Details zur Sperrgebietsverordnung in Lörrach berichten auch SWR und Verlagshaus Jaumann.

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OrtLörrach, Deutschland
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