Camping im Aufschwung: Herausforderungen und Chancen für Anbieter in MV

Camping im Aufschwung: Herausforderungen und Chancen für Anbieter in MV
Camping erfreut sich in Deutschland ungeahnter Beliebtheit, und das nicht nur in den Sommermonaten. Laut Nordkurier fand kürzlich ein Besuch von Stefan Zierke, dem Präsidenten des Bundesverbandes der Campingwirtschaft in Deutschland (BVCD), statt. Er traf sich mit Betreibern am Campingplatz Wiesengrund in Malliß, um deren Anliegen und Herausforderungen zu besprechen. Zierke, der auch SPD-Abgeordneter im Bundestag ist, möchte die Perspektiven und Sorgen der Praktiker kennenlernen und in seine politische Arbeit einfließen lassen.
Die Themen, die in diesen Gesprächen auf den Tisch kamen, sind so vielfältig wie das Camping selbst. Die Stromversorgung durch Photovoltaik-Anlagen wird immer wichtiger, da auch die Ansprüche der Camper steigen. Zudem müssen Betreiber sich zunehmend mit dem Umgang von Fäkalien und Grauwasser auseinandersetzen, während die WLAN-Versorgung als ein weiteres Kriterium für die Zufriedenheit der Gäste auftritt.
Neue Trends und Herausforderungen
Wie Zierke bemerkte, ist der Campingboom nicht ohne Herausforderungen. Wildcamper hinterlassen oft Müll, der entsorgt werden muss, und die Wetterfühligkeit der Camper wirkt sich beträchtlich auf die Buchungslage aus. Regenprognosen können schnell dafür sorgen, dass viele Buchungen storniert werden. Zudem muss der BVCD an Lösungen arbeiten, insbesondere in Bezug auf die Verträge mit Netzbetreibern zur Null-Einspeisung bei Überproduktion von Strom durch die Camper.
Der Trend zu kurzfristigen Buchungen zeigt, dass viele Camper spontane Entscheidungen treffen. Das hat zur Folge, dass die Campingplätze flexibel auf diese Erfordernisse reagieren müssen. Auch im Rahmen der Bio-Lösungen für die Fäkalienentsorgung gibt es Entwicklungen, wenn auch Chemielösungen nach wie vor die Oberhand haben.
Der Campingplatz-Markt in Deutschland
Momentan stehen die Campingplätze in Mecklenburg-Vorpommern, mit 212 Campingplätzen und 28.185 Stellplätzen, im Vergleich zu anderen Bundesländern hinter Bayern, Niedersachsen und Baden-Württemberg zurück. Plätze an der Küste haben eine höhere Auslastung, während Binnenlandplätze sich mühen müssen, die Besucher zu gewinnen.
Ein weiteres bemerkenswertes Thema ist die zunehmende Popularität der Elektro-Mobilität und autarker Lösungen, die in der Campingbranche an Bedeutung gewinnen. Um die Interessen der Betreiber zu bündeln, setzt sich der BVCD aktiv für politische Rahmenbedingungen ein, um die Branche zu unterstützen und weiterzuentwickeln.
Nachdem wir uns mit den Herausforderungen und Trends der Campingbranche beschäftigt haben, lässt sich sagen: Camping in Deutschland boomt, doch die Betreiber müssen flexibel und innovativ bleiben, um den wachsenden Ansprüchen gerecht zu werden. Nachhaltigkeit, umweltfreundliche Lösungen und Anpassungsfähigkeit sind mehr denn je gefragt.