Parchim setzt Zeichen: 150 für Vielfalt und Toleranz auf der Straße!

In Parchim demonstrieren 150 Menschen für Vielfalt und Toleranz am CSD, trotz Gegenprotesten aus dem rechten Spektrum.
In Parchim demonstrieren 150 Menschen für Vielfalt und Toleranz am CSD, trotz Gegenprotesten aus dem rechten Spektrum. (Symbolbild/NAG)

Parchim setzt Zeichen: 150 für Vielfalt und Toleranz auf der Straße!

Parchim, Deutschland - Am 29. Juni 2025, also am vergangenen Samstag, war die kleine Stadt Parchim Schauplatz eines lebhaften Protests für Vielfalt und die Rechte von Queeren. Dabei kamen etwa 150 Menschen zusammen, um unter dem Motto „Liebe besiegt jeden Hass“ ein klares Zeichen zu setzen. Diese Demonstration fand im Rahmen des Christopher Street Day (CSD) statt und war als Reaktion auf zwei rechtsextreme Gegendemonstrationen geplant, die im Vorfeld angemeldet worden waren. Während die Organisatoren mit insgesamt 200 Teilnehmer:innen rechneten, fiel die tatsächliche Zahl der Teilnehmer:innen jedoch etwas niedriger aus. Trotz der Herausforderung durch die Gegendemonstrationen, die vorgeblich unter dem Deckmantel des Kinderschutzes stattfanden, verlief die queere Demo friedlich.

Die Protestierenden stammten aus verschiedenen Organisationen wie der Initiative für Demokratie und Vielfalt in Ludwigslust, den Jusos, der Linksjugend solid sowie den Omas gegen Rechts und der Pride Rebellion. Unter diesen engagierten Menschen befand sich auch ein Bus mit etwa 40 Teilnehmer:innen aus dem Fusion-Festival in Lärz, die zur Unterstützung anreisten. Auch hochkarätige Redner:innen wie MVs Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt und die Landtagsabgeordnete Steffi Pulz-Debler ließen es sich nicht nehmen, ihre Solidarität kundzutun.

Gegendemonstrationen und Polizeieinsatz

Die von rechten Gruppen angemeldeten Gegendemonstrationen zogen insgesamt 140 Teilnehmer an, jedoch waren zur eigentlichen Demo nur 26 von ihnen vor Ort. Unter diesen befanden sich auch Mitglieder der gewaltbereiten Gruppierung Aryan Circle sowie der Parchimer Patrioten. Ein einzelner Teilnehmer der rechten Demo trug dabei ein Shirt mit der verbotenen Parole „Blut und Ehre“ und musste eine Anzeige in Empfang nehmen. Die Polizei, die mit 130 Beamten vor Ort war, berichtet, dass beide Veranstaltungen bislang friedlich verliefen.

Ein bemerkenswerter Punkt war, dass die ursprünglich nach der Demo geplanten Veranstaltungen abgesagt wurden, möglicherweise in Rücksicht auf die angespannte Lage. Trotz der Proteste gab es keinen Grund zur Sorge; die Polizei stellte lediglich eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Vermummungsgesetz aus. Übrigens, die Situation in anderen Städten ist ähnlich angespannt. Für den kommenden Samstag wird in Schwerin ein CSD erwartet, bei dem erneut mit rechtsextremen Gegendemonstrationen zu rechnen ist, wie taz.de berichtet.

Ein Blick nach München

Auch in München wurde am gleichen Wochenende ein bunter CSD gefeiert. Unter dem Motto „Liberté, Diversité, Queerité“ zogen 250.000 Menschen durch die Straßen, darunter 20.000 Teilnehmer:innen des Lkw-Zugs. In der bayerischen Landeshauptstadt waren die Sicherheitsvorkehrungen ebenfalls hoch, mit 750 Polizeikräften im Einsatz. Bis zum Nachmittag verlief die Veranstaltung friedlich, trotz einer eingehenden Prüfung der Sicherheitskonzepte im Vorfeld, bedingt durch vorherige Vorfälle bei anderen CSDs. Auch dort war der Kampf gegen Rechtsextreme und Populisten ein zentrales Thema, was zeigt, dass die Themen Vielfalt und Akzeptanz bundesweit auf den Straßen diskutiert werden.

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass CSD-Veranstaltungen wie der in Parchim, aber auch in Schwerin und München, unverzichtbare Möglichkeiten bieten, um für Gleichheit und Akzeptanz einzutreten und aktiv gegen Diskriminierung zu protestieren. Das Engagement der Menschen in Parchim und anderswo zeigt, dass die Bewegung für Vielfalt weiterhin stark ist und sich nicht durch Gegendemonstrationen einschüchtern lässt.

Details
OrtParchim, Deutschland
Quellen