Streit um Bäume: Platzmangel für neue Pflanzen in Wesenberg!

Ernst Firmont kritisiert die Fällung alter Robinien in Wesenberg und fordert bessere Baumpflanzungen für Verkehrssicherheit.
Ernst Firmont kritisiert die Fällung alter Robinien in Wesenberg und fordert bessere Baumpflanzungen für Verkehrssicherheit. (Symbolbild/NAG)

Streit um Bäume: Platzmangel für neue Pflanzen in Wesenberg!

Wesenberg, Deutschland - In Wesenberg sorgt eine Entscheidung der Stadtvertretung für erhebliche Unruhe unter den Bürgern. Ernst Firmont, ein engagierter Anwohner, ist enttäuscht über die Fällung von vier 100 Jahre alten Robinien, die vor einer Pflanzaktion im Drosedower Weg vorgenommen wurde. Die Stadt hatte die Fällung mit dringend benötigten Pflegearbeiten und der Gewährleistung der Verkehrssicherheit begründet, was die Gemüter aufheizt. Eine solche Entscheidung wirft nicht nur Fragen zur Pflege der bestehenden Baumlandschaft auf, sondern betrifft auch die Neupflanzungen, die als Ersatz für die gefällten Bäume in den Boden gesetzt wurden.

Als Ersatzplan wachsen nun mehrere junge Bäume am Wegesrand vor dem Friedhof und entlang des Drosedower Weges. Problematik dabei ist jedoch, dass diese neuen Pflanzen Schwierigkeiten haben, sich richtig zu entwickeln – ihre Wurzeln wachsen in den alten Baumbestand hinein. Gemeinsam mit einem Potential von 20 bis 30 Metern Höhe könnten diese jungen Bäume, sofern sie nicht in ihrem Wuchs eingeschränkt werden, zukünftig einen wichtigen Beitrag zur Begrünung leisten. Doch die Frage bleibt, ob dort, wo einst alte Robinien standen, genug Platz für Neues besteht.

Die Verkehrs- und Sicherheitslage

Die Aspekte der Verkehrssicherheit sind nicht zu vernachlässigen. Laut einer Untersuchung der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) sind Unfälle, die mit Aufprallen auf Bäume verbunden sind, durch ihre hohe Schwere gekennzeichnet. Umso bedeutender wird die Frage der Baumstandorte, neben den Aspekten der Ästhetik und des Umweltschutzes. Dabei werden verschiedene Bepflanzungen an Landstraßen untersucht, die in ihrer Gefährlichkeit unterschätzt werden. Statistisch gesehen erhöhen unbesetzte Baumreihen und Alleen die Unfallgefahr signifikant. Ein weiterer Aspekt ist, dass die Sichtverhältnisse durch die optische Führung der Bepflanzung beeinträchtigt werden können, was die Tendenz für Fahrunfälle steigert.

Die Entscheidung zur Baumfällung ist daher nicht nur eine Frage des kurzfristigen Stadtgrüns, sondern wirft essentielle Fragen zur Verkehrssicherheit auf. Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte hat sich jedoch als nicht zuständig für die Bäume entlang der Kreisstraße erklärt, wie Landkreissprecher Nils Henke betont. Die Verantwortung übergebe man der Gemeinde, was an dieser Stelle auf viel Kritik stößt.

Ein Vorschlag für die Zukunft

Ernst Firmont schlägt daher vor, die neu gepflanzten Bäume auf der gegenüberliegenden Straßenseite anzusiedeln, wo ausreichend Platz durch große Rasenflächen der Mehrfamilienhäuser vorhanden ist. Ein gewisser finanzieller Beitrag seitens Firmont für die neuen Bäume steht im Raum, doch die Zustimmung der Anwohner ist unklar. Wären sie bereit, ihre Grundstücke für die Bäume zur Verfügung zu stellen und die herabfallenden Blätter in Kauf zu nehmen? Diese Fragen müssen nun geklärt werden, um dem städtischen Grün die beste Entwicklung zu ermöglichen.

In der Diskussion um Fällungen und Neupflanzungen ist der Blick auf die Zahlen nicht unwesentlich: Im Jahr 2023 werden bisher 442 Bäume gefällt, während 175 ersetzt werden. Diese Bilanz könnte zeigen, wie herausfordernd es in Zeiten angespannten Haushaltslage ist, ein gesundes Stadtgrün zu schaffen und zu erhalten. Allein im Vergleich zu 2022, in dem 605 Fällungen auf nur 527 Neupflanzungen kamen, wird ersichtlich, dass hier Nachholbedarf besteht.

Der Zukunft der neuen Baumwelt in Wesenberg bleibt abzuwarten. Verknüpfungen zwischen Stadtentwicklung, Umweltbewusstsein und der Sicherheit im Verkehr sind vielschichtig und bedürfen eines großen Gespürs für die Belange aller Beteiligten.

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OrtWesenberg, Deutschland
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