Bündnis Sahra Wagenknecht vollendet Parteiaufbau in MV!
Das Bündnis Sahra Wagenknecht hat in Mecklenburg-Vorpommern seinen Parteiaufbau mit dem letzten Kreisverband in Waren abgeschlossen.

Bündnis Sahra Wagenknecht vollendet Parteiaufbau in MV!
Die politischen Karten in Mecklenburg-Vorpommern werden neu gemischt. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat den Aufbau seiner Parteistrukturen in der Region erfolgreich abgeschlossen. Am vergangenen Sonntag wurde in Waren an der Müritz der letzte von insgesamt acht Kreisverbänden gegründet. Mit dieser Entwicklung hat die neue Partei nun Präsenz in allen sechs Landkreisen sowie in den kreisfreien Städten Rostock und Schwerin.
Im Dezember letzten Jahres wurde der Landesverband Mecklenburg-Vorpommern aus der Taufe gehoben, geführt von den Landesvorsitzenden Melanie Dango und Friedrich Straetmanns. Ihre Ambition ist klar: Der Einzug in den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern. Ein Landesparteitag, der Anfang 2026 stattfinden soll, wird bereits vorbereitet, um die Weichen für die anstehenden Wahlen zu stellen.
Wachstum und Herausforderungen
Mit aktuell etwa 180 Mitgliedern hat die BSW bereits eine respektable Basis geschaffen. Diese Zahlen könnten einen Aufwind für die Partei bedeuten, denn eine Umfrage des MV-Trends aus September 2023 zeigt, dass mehr als 40 Prozent der Befragten in Mecklenburg-Vorpommern einer neuen Partei unter Wagenknechts Führung positiv gegenüberstehen. Ex-Linken-Politikerin und Parteigründerin Sahra Wagenknecht hatte die BSW am 8. Januar 2024 in der Bundespressekonferenz vorgestellt. Laut der Landeskoordinatorin Sabine Zimmermann gibt es viele Unterstützer für das BSW, dazu zählen auch prominente ehemalige Abgeordnete der Linken, wie Amira Mohamed Ali und Fabio De Masi.
Ein strategisches Treffen in Mecklenburg-Vorpommern nach der Gründung wird dazu dienen, die Aufstellung für die Kommunalwahlen zu klären. Hier wird deutlich, dass die BSW nicht nur auf lokale Wahlen abzielt, sondern auch im Nationalen ihre Stimme erheben möchte.
Politische Ausrichtung und Ziele
Die BSW definiert sich selbst als “Alternative zur AfD” und möchte vor allem unzufriedene Wähler ansprechen. Ihr Programm ist durch eine links-populistische Rhetorik geprägt, die jedoch auch nationale Tendenzen aufweist. Die Partei kritisiert nicht nur die grüne Politik, sondern hat auch eine skeptische Haltung gegenüber der Unterstützung Deutschlands im Ukraine-Konflikt sowie zur militärischen Hilfe für Israel im Gaza-Konflikt. Zudem ist sie euroskeptisch und setzt sich für eine De-Globalisierung ein.
Der Blick nach vorne zeigt, dass die BSW langfristige Ambitionen hegt. Am 6. und 7. Dezember steht ein Bundesparteitag in Magdeburg an, bei dem eine Umbenennung anvisiert wird, obwohl das Kürzel BSW beibehalten werden soll.
Die Herausforderungen, die vor der BSW liegen, sind nicht zu unterschätzen. Nach der knapp verpassten 5-Prozent-Hürde bei der Bundestagswahl im Februar 2025 muss die Partei beweisen, dass sie das Vertrauen der Wählern gewinnen kann. Die internen Dynamiken sind ebenfalls eine ständige Herausforderung; nicht nur, dass ehemalige Mitglieder anderer Fraktionen zur BSW strömen, es gibt auch Diskussionen über mögliche Koalitionen mit ehemaligen Linken, die von Teilen der Linken vehement abgelehnt werden.
Die nächsten Schritte werden entscheidend sein. Bietet die BSW tatsächlich die erhoffte Alternative oder bleibt sie nur ein weiterer Akteur im politischen Spiel? Die Antworten darauf werden die nächsten Monate zeigen.