Gericht kippt Auflagen für Jamel rockt den Förster – Landkreis empört!

Gericht kippt Auflagen für Jamel rockt den Förster – Landkreis empört!

Jamel, Deutschland - Im Landkreis Nordwestmecklenburg brodelt es: Am 24. Juli 2025 gab es Aufregung rund um das beliebte Festival „Jamel rockt den Förster“. Das Verwaltungsgericht Schwerin entschied in einem Eilverfahren, dass das Festival stattfinden kann, und kippte dabei das Alkoholverbot, das der Landkreis zuvor verhängt hatte. Unter den Entscheidungsträgern herrscht Unmut über die schnelle Bearbeitung des Eilantrags seitens des Gerichts. Landrat Tino Schomann äußerte sich verwundert über die Vorgehensweise und die Tatsache, dass das Gericht einen umfangreichen Schriftsatz der Verwaltung schlicht ignorierte. „Da stimmt was nicht“, so Schomann, der für die öffentliche Sicherheit auf die Erfüllung grundlegender Anforderungen pocht.

Die Aufhebung der präventiven Auflagen, einschließlich des Alkoholverbots und des Verbots von Glasflaschen, wird von Schomann als unverantwortlich eingestuft. Das Verwaltungsgericht sah keine ausreichenden Beweise für mögliche Gefahren durch den Alkoholausschank und bemerkte, dass das Festival in den letzten Jahren friedlich verlaufen sei. Dennoch befürchtet der Landkreis, dass diese Entscheidung die öffentliche Sicherheit gefährden könnte und plant, beim Oberverwaltungsgericht Greifswald Beschwerde einzulegen, um Rechtsklarheit zu schaffen. Laut dem Landkreis sei die Würdigung der Dringlichkeit und Komplexität der Situation nicht ausreichend berücksichtigt worden.

Das Festival und seine Bedeutung

„Jamel rockt den Förster“ findet bereits seit 2007 in der Gemeinde Jamel statt und hat sich als starkes Zeichen gegen Rechtsextremismus etabliert. Veranstalter sind das Künstlerpaar Birgit und Horst Lohmeyer in Zusammenarbeit mit dem Verein „Gemeinsam für Frieden und Solidarität“, der IG Metall und dem DGB Nord. Dieses Jahr meldeten sie das Festival zunächst als politische Versammlung an, um Pachtgebühren zu umgehen, die die Gemeinde Gägelow mit 8.000 Euro in Rechnung stellen wollte. Der Landkreis stellte jedoch in Frage, ob der Alkoholausschank zum Charakter einer politischen Versammlung passe.

Das Gericht ließ aber auch hier die Veranstalter nicht im Regen stehen. Es stellte fest, dass die Auflagen des Landkreises, darunter auch das Alkoholverbot, nicht verhältnismäßig seien und lehnte diese ab. Nun dürfen die Besucher in Jamel wieder mit Bierständen und ohne verschärfte Auflagen rechnen.

Politik und rechtliche Auseinandersetzungen

Die Entscheidung des Verwaltungsgerichts stößt nicht nur beim Landkreis auf Unverständnis. Schomann fordert auch von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig Aufklärung, um das Vertrauen in das rechtsstaatliche Prinzip wiederherzustellen. Auch auf Seiten des Landkreises wird eine Beschwerde geprüft, um die eigene Position in diesem rechtlichen Gerangel zu stärken. „Wir möchten klarstellen, dass die öffentlichen Sicherheitsbelange immer im Vordergrund stehen müssen“, so die klaren Worte des Landrats.

Die Auseinandersetzung über das Festival zeigt einmal mehr, wie wichtig eine angemessene Würdigung von Argumenten und Gefahrenprognosen ist. Die Bürger im Landkreis Nordwestmecklenburg warten nun gespannt auf die weiteren Entwicklungen und hoffen, dass ihre Sicherheitsbedenken ernst genommen werden.

Für alle, die sich über die Situation intensiver informieren möchten, finden sich weitere Details auf wismar.fm sowie auf ndr.de.

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OrtJamel, Deutschland
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