Rostocker Taucher starten riskante Munitionsexpedition vor Boltenhagen!

Pilotprojekt zur Bergung alter Munition in der Ostsee vor Boltenhagen gestartet. Ziel: 15 Tonnen in 30 Tagen sicher entsorgen.

Pilotprojekt zur Bergung alter Munition in der Ostsee vor Boltenhagen gestartet. Ziel: 15 Tonnen in 30 Tagen sicher entsorgen.
Pilotprojekt zur Bergung alter Munition in der Ostsee vor Boltenhagen gestartet. Ziel: 15 Tonnen in 30 Tagen sicher entsorgen.

Rostocker Taucher starten riskante Munitionsexpedition vor Boltenhagen!

Ein aufregendes Projekt hat kürzlich an der Ostsee begonnen, das nicht nur für die Region, sondern auch für die kommenden Generationen von Bedeutung sein wird. Am 9. August starteten die Bergungsarbeiten zur Entfernung von Munitionsaltlasten vor Boltenhagen. Die Initiative, die vom Rostocker Unternehmen Baltic Taucher geleitet wird, soll in den nächsten 30 Tagen rund 15 Tonnen alte Munition bergen und ist ein wesentlicher Bestandteil der Bemühungen, die Gefahren durch gefährliche Stoffe im Meer zu beseitigen. Laut der Ostsee-Zeitung wird eine spezielle Plattform mit dem Namen „Baltic Lift“ vor Großklütz Höved in der Mecklenburger Bucht verankert, um die Arbeiten auszuführen.

Was genau geschieht hier? Die Taucher bringen kleinere Munitionsstücke und Granaten mit einem Durchmesser von 12,5 cm zur Sortierstation, wo sie einer umfangreichen Untersuchung unterzogen werden. Die Verpackungskisten sind in einem sehr schlechten Zustand, was den Experten besondere Sorgen bereitet. Wolfgang Sichermann, Meerestechnikexperte, hat zwar keine akute Explosionsgefahr festgestellt, warnt jedoch vor den krebserregenden Substanzen, die aus den korrodierenden Kartuschen austreten können. Der Großteil der Altmunition liegt unter Sediment und Schlamm verborgen, was die Bergung erschwert.

Langfristige Herausforderungen und Lösungen

Die Bergungsaktion ist Teil eines größeren Sofortprogramms, das von der Bundesregierung ins Leben gerufen wurde. Die MDR berichtet, dass insgesamt 100 Millionen Euro bereitgestellt wurden, um die Altlasten in Nord- und Ostsee systematisch zu bergen. Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat betont, dass rund 1,6 Millionen Tonnen an Munitionsaltlasten in den deutschen Gewässern vermutet werden. Um die Herausforderungen dieser Generationenaufgabe anzugehen, wird angestrebt, Wissen über den Zustand der Kampfmittel zu gewinnen. Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt sollen zur Planung einer schwimmenden Entsorgungsanlage beitragen.

Ein weiteres Pilotprojekt ist für 2024 in der Lübecker Bucht geplant, wo neue Technologien zur Erkennung und Bergung von Kriegsmunition getestet werden sollen. Hierbei kommt eine Vielzahl von modernen Techniken zum Einsatz, darunter ferngesteuerte Unterwasserfahrzeuge. Laut NDR wird die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure aus Politik, Wissenschaft und Industrie eine entscheidende Rolle spielen, um effektiv mit dieser umweltpolitischen Herausforderung umzugehen.

Die nächsten Wochen werden zeigen, wie erfolgreich dieses Pilotprojekt in der Ostsee verläuft. Es bleibt zu hoffen, dass die Bergung nicht nur zur Sicherheit der Meeresumwelt beiträgt, sondern auch zur Schaffung eines nachhaltigen Wirtschaftszweigs, der international Bedeutung haben könnte. Mit den richtigen Maßnahmen und Technologien könnten die Herausforderungen der Munitionsaltlasten in den Meeren vielleicht bald der Vergangenheit angehören.