Rostocks neue Mittagsmatrosen: Bio-Essen kommt aus Rheinland-Pfalz!
Rostocks neue Mittagsmatrosen: Bio-Essen kommt aus Rheinland-Pfalz!
Rostock, Deutschland - Ein neuer Wind weht in der Mittagsversorgung für Rostocks Schulen. Ab dem kommenden Schuljahr übernimmt die Stadt Rostock die Verantwortung für die Verpflegung an kommunal getragenen Schulen. Der neue Essensversorger „Mittagsmatrosen“ soll ab dem Schuljahr 2025/26 seinen Dienst tun, sofern die Bürgerschaft der entsprechenden Beschlussvorlage in der Dezembersitzung zustimmt, wie die Ostsee-Zeitung berichtet. Zunächst wird das Essen aus Rheinland-Pfalz geliefert, was für eine gewisse Skepsis sorgt. Aktuell werden tiefgekühlte Lebensmittel aus anderen Bundesländern transportiert, und die Eltern machen sich Gedanken über die Qualität des neuen Angebots.
Steffen Bockhahn, Zweiter Stellvertreter der Oberbürgermeisterin und Senator für Jugend, Soziales, Gesundheit, Schule und Sport in Rostock, sieht die Veränderung als Chance. Die Stadt plant eine eigene Gesellschaft namens „Mittagsmatrosen“ zu gründen, die für kostengünstiges und gesundes Essen sorgen soll. „Unser Ziel ist ein abwechslungsreicher Speiseplan mit klaren Inhaltsstoffen und vor allem: viel regionaler Produkte“, erklärt Bockhahn. Damit soll nicht nur das Vertrauen der Eltern zurückgewonnen werden, sondern auch eine bessere Klimabilanz erreicht werden. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass die Bio-Kost zunächst nicht regional produziert wird, was dem Ziel der Regionalität nicht ganz Rechnung trägt.
Die aktuellen Herausforderungen
Die staatlichen Vorgaben für eine gesunde Ernährung sind von großer Bedeutung. In Deutschland gibt es im Vergleich zu Ländern wie Frankreich und Schweden einen Nachholbedarf, was die Verbreitung von Bio-Angeboten angeht. Aktuelle Initiativen, wie das EU-Projekt SchoolFood4Change oder das Bewertungssystem TrueMensa, fordern eine höhere Qualität in der Schulverpflegung, wie auf BIOFACH hervorgehoben wird. Die Experten fordern mehr Mut zur Umsetzung nachhaltiger, gesunder Angebote in Schulen.
Ein Lichtblick für die Zukunft
Die Planungen für die Mittagsmatrosen sehen vor, dass ab dem 1. Juli 2024 die neue Gesellschaft gegründet wird. Bis dahin laufen bereits Gespräche über den Standort einer neuen Großküche in Rostock, die auch erste Arbeitsplätze schaffen soll – es könnten bis zu 75 neue Stellen daraus resultieren. Ein Cook and Chill-Verfahren wird für die Essenszubereitung gewählt, was eine Lagerung der Speisen ohne Qualitätsverlust für bis zu drei Tage ermöglicht. Pro Gericht sind maximal fünf Euro Kosten vorgesehen, wobei pro Portion nur ein Cent Gewinn angestrebt wird, wie Rathaus Rostock berichtet.
Es bleibt spannend, wie die Bürgerschaft entscheiden wird und ob die neuen „Mittagsmatrosen“ das Essen in Rostocks Schulen wirklich nachhaltig und gesund verbessern können. Die nächsten Monate werden zeigen, ob es der Stadt gelingt, Kinder und Eltern von dem neuen Konzept zu überzeugen und die Mittagsversorgung in Rostock neu zu beleben.
Details | |
---|---|
Ort | Rostock, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)