Rettung des Lankower Spielplatzes: Bürger sammeln Unterschriften gegen Baupläne!

Anwohner in Schwerin-Lankow fordern den Erhalt eines beliebten Spielplatzes, während ein Grundstücksverkauf für Neubauten droht.

Anwohner in Schwerin-Lankow fordern den Erhalt eines beliebten Spielplatzes, während ein Grundstücksverkauf für Neubauten droht.
Anwohner in Schwerin-Lankow fordern den Erhalt eines beliebten Spielplatzes, während ein Grundstücksverkauf für Neubauten droht.

Rettung des Lankower Spielplatzes: Bürger sammeln Unterschriften gegen Baupläne!

Im Herzen von Lankow sorgt ein geplanter Verkaufsbeschluss für einen Sturm der Empörung. Der Spielplatz an der Kieler Straße, ein beliebter Treffpunkt für Familien, steht zur Disposition, um einem Neubau mit Arztpraxen, Wohnungen und Geschäften Platz zu machen. Susanne Wismar, 33 Jahre alt, und ihre zwei Kinder zählen zu den vielen, die regelmäßig die 5000 Quadratmeter große Anlage mit ihren Spielgeräten aus den 1980er-Jahren und den schattenspendenden Obstbäumen besuchen. Für die Schweriner SPD ist dieser Spielplatz einer der „schönsten Spielplätze Schwerins“, dessen Verlust viele Anwohner schmerzlich empfinden. Dieser Unmut hat dazu geführt, dass eine Aktionsgruppe, die Aktion Stadt- und Kulturschutz (ASK), ein Bürgerbegehren ins Leben gerufen hat, um den Verkauf zu stoppen und den Spielplatz zu erhalten, wie Ostsee-Zeitung berichtet.

Der Verkauf des Geländes wurde bereits im Juli beschlossen, als die Stadtvertretung mehrheitlich der Quart GmbH & Co. KG den Zuschlag erteilte, nachdem die Entscheidung im Ausschuss und ohne öffentliche Beteiligung getroffen wurde. Die Stadtverwaltung sieht den Verkauf als sinnvolle städtebauliche Maßnahme an, obwohl sich seit Jahren Widerstand regt. Bernd Nottebaum, der Bau-Dezernent, betont, dass der Verkauf nun umgesetzt werden muss nach dem Votum der Stadtvertreter. Weniger begeistert zeigt sich Stephan Martini, ein fraktionsloser Stadtvertreter, der für eine stärkere Einbindung des Kinder- und Jugendrats plädiert und die Vorgehensweise der Stadt als potenziellen Rechtsverstoß anprangert. Wie die Schwerin Lokal berichtet, sind bis zum 8. September 4000 Unterschriften für das Bürgerbegehren notwendig, um dem Anliegen Nachdruck zu verleihen. Innerhalb der ersten Woche wurden bereits etwa 700 Unterschriften gesammelt.

Bedarf oder Überversorgung?

Hinter dem umstrittenen Verkauf steht die Argumentation des Investors, Hans-Werner und Tilmann Stein, die bis zu 20 Millionen Euro investieren wollen. Tilmann Stein glaubt, dass es in Lankow einen echten Bedarf für zusätzliche medizinische Einrichtungen gibt, während die Kassenärztliche Vereinigung MV diese Einschätzung nicht teilt, da zwei Ärztehäuser in der Nähe bereits vorhanden sind und als ausreichend angesehen werden. Neben der Errichtung von Arztpraxen soll auch Platz für Einzelhandel geschaffen werden. Der Investor plant, als „Ersatz“ drei kleinere Spielplätze an verschiedenen Standorten zu errichten. Diese Ersatzflächen sind jedoch nur 3.900 Quadratmeter groß und wurden schon jetzt als unattraktiv kritisiert. Es bleibt abzuwarten, ob diese Pläne den Bedürfnissen der Anwohner gerecht werden.

Die Stadtverwaltung erkennt zwar rechtliche Fallstricke in Bezug auf die fehlende Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an, sieht den Verkauf jedoch als rechtlich sicher an, da das Grundstück nie offiziell als Spielplatz gewidmet war. Dennoch äußert die ASK Bedenken und plant, die Stimmen der Anwohner über das Bürgerbegehren zu sammeln, während die Fraktionen von SPD und CDU versuchen, sich hinsichtlich einer wirtschaftlichen Entwicklung des Grundstücks zu positionieren. Die SPD versuchte, den Verkauf zu stoppen, da er dem integrierten Stadtentwicklungskonzept widerspreche, während die CDU den Verkaufsbeschluss bestätigen wollte.

Die Situation in Lankow ist ein klassisches Beispiel dafür, wie städtische Planungen und die Bedürfnisse der Anwohner in Spannung zueinanderstehen können. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Stimmen der Bürger gehört werden und ob der Spielplatz an der Kieler Straße seine Zukunft sichern kann oder ob die Pläne der Investoren über die Köpfe der Menschen hinweg umgesetzt werden.