Schwerins Jugendhilfe im Krisenmodus: 9 Millionen Euro extra benötigt!

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Schwerin plant in 2025 zusätzliche 8,95 Millionen Euro für die Jugendhilfe; Projekte und Maßnahmen zur Verbesserung sind im Fokus.

Schwerin plant in 2025 zusätzliche 8,95 Millionen Euro für die Jugendhilfe; Projekte und Maßnahmen zur Verbesserung sind im Fokus.
Schwerin plant in 2025 zusätzliche 8,95 Millionen Euro für die Jugendhilfe; Projekte und Maßnahmen zur Verbesserung sind im Fokus.

Schwerins Jugendhilfe im Krisenmodus: 9 Millionen Euro extra benötigt!

In der heutigen Zeit ist die Situation in der Jugendhilfe nicht leicht – davon zeugen die aktuellen Entwicklungen in Schwerin. Wie schwerin.news berichtet, sieht sich die Jugendhilfe in Schwerin im Jahr 2025 mit einem zusätzlichen Finanzbedarf von satten 8,95 Millionen Euro konfrontiert. Die Gründe für diese steigenden Ausgaben sind vielfältig: Höhere Entgelte, eine zunehmende Zahl an Hilfen für junge Volljährige sowie der Bedarf an zusätzlichen Inobhutnahmeplätzen sind nur einige der Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt.

Um diesen finanziellen und strukturellen Anforderungen gerecht zu werden, wird bis Ende November 2025 eine interdisziplinäre Projektgruppe einberufen. Diese Gruppe hat sich das Ziel gesetzt, bestehende Abläufe zu überprüfen und tragfähige Maßnahmen zu erarbeiten. Interessanterweise bleibt der aktuelle Bedingungsrahmen zunächst bestehen, wird jedoch im weiteren Verlauf evaluiert.

Steigende Anforderungen in der Jugendhilfe

Besonders alarmierend ist, dass die Einrichtungen von einer zunehmenden Zahl an Kindern berichten, die mit psychischen Belastungen kämpfen. Eine Problematik, die nicht nur lokal in Schwerin, sondern bundesweit zu beobachten ist. Der Kindergesundheitsbericht 2023 hebt hervor, dass Kinder und Jugendliche durch die Pandemie sowie aktuelle Krisen stark belastet sind. Der Druck auf die Systeme – sei es im Gesundheitswesen, in der Schule oder in der Jugendhilfe – wächst, und die Fachkräfte stoßen oftmals an ihre Grenzen. Viele Eltern sind besorgt, denn die Wartezeiten für Therapien sind ebenfalls viel zu lang.

Die Zahlen sprechen für sich: Besonders betroffen sind Jugendliche im Alter zwischen 15 und 19 Jahren, oft aufgrund emotionaler Störungen. Auch die Klimaangst, eine Reaktion auf die aktuellen globalen Herausforderungen, hat sich bei den jungen Menschen verstärkt, wobei 59% der 16- bis 25-Jährigen sich große Sorgen um den Klimawandel machen. Dies zeigt, dass junge Menschen zunehmend mit Ängsten und Sorgen kämpfen, die in das alltägliche Leben hineinspielen.

Gemeinsam für mehr Klarheit und Hilfe

Eine klare Aufgabenabgrenzung zwischen Schule und Jugendhilfe fordert auch der Träger Sternentaler, der seine ambulanten Hilfen erweitert und nun mit lokalen Kinos kooperiert. Diese Maßnahmen sollen dafür sorgen, dass Kinder auch außerhalb klassischer Bildungsstrukturen Unterstützung erhalten können. Zudem wird beim Sozialen Dienst, der seit einem Monat komplett besetzt ist, darauf geachtet, dass Kindern, die nicht regulär beschult werden können, trotzdem soziale Teilhabe ermöglicht wird.

Eine zentrale Frage, die die Beteiligten beschäftigt: Wie kann das System entlastet werden, ohne dabei die Qualität der Hilfe zu verlieren? Die Verwaltung setzt dabei auf eine intensive Prozessprüfung und enge Zusammenarbeit mit den Trägern. Am 21. November 2025 findet die nächste Sitzung der Arbeitsgruppe statt, in der auch der Datenschutz Oberhand haben muss.

Mit Blick auf die Zukunft, möchte die Jugendhilfe nun gezielt die Eltern befragen, die ambulante Unterstützungsangebote in Anspruch nehmen. Eine Umfrage wird bald durchgeführt, die auch mehrsprachige Angehörige einbeziehen soll, um eine breite Datenbasis zu schaffen. Das Ziel ist klar: Eine datenbasierte Steuerung der Prävention und eine verbesserte Unterstützung für die Kinder und Jugendlichen in der Region.