Streit um Suchtberatung: Badenschier unter Beschuss der Stadtvertreter!

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Schwerin diskutiert den Widerspruch des Oberbürgermeisters zur Finanzierung der Suchtberatung in einer Sitzung am 10.11.2025.

Schwerin diskutiert den Widerspruch des Oberbürgermeisters zur Finanzierung der Suchtberatung in einer Sitzung am 10.11.2025.
Schwerin diskutiert den Widerspruch des Oberbürgermeisters zur Finanzierung der Suchtberatung in einer Sitzung am 10.11.2025.

Streit um Suchtberatung: Badenschier unter Beschuss der Stadtvertreter!

In Schwerin machen die Stadtvertreter ein deutliches Zeichen für die Suchtberatung: Trotz eines Widerspruchs von Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) bleibt der Zuschuss für die Evangelische Suchtberatung im Haushalt bestehen. Die Stadt muss damit umgehen, dass sie die zweithöchste Belastung bundesweit an Drogen- und Alkoholabhängigen aufweist und jährlich rund 800 Bürger*innen in der Beratungsstelle unterstützt werden. Das vorgesehene Budget sah ursprünglich 13.000 Euro weniger für die Suchtberatung vor, was von den Stadtvertretern jedoch abgelehnt wurde.

Badenschier begründet seinen Widerspruch mit einem erheblichen Minus im Haushalt, händeringend nach Einsparungen suchend. Auch die Verwaltung sieht die Anhebung des Zuschusses als nicht verhältnismäßig an. Den Stadtvertretern war es jedoch wichtig, diese essenzielle Daseinsvorsorge aufrechtzuerhalten. Petra Federau von der AfD bezeichnete Badenschiers Vorgehen als „dreist“ und fordert stattdessen eine engere Zusammenarbeit, während Daniel Trepsdorf von den Linken die Suchtberatung als Pflichtaufgabe der Stadt betont. Stefan Nimke von der CDU sieht zudem den Bedarf nach mehr Personal in der Beratungsstelle.

Die Entscheidung und ihre Folgen

Bei der Stadtvertretersitzung am 10. November, die mit Spannung erwartet wurde, stellte sich heraus, dass die Stadtvertreter den Widerspruch Badenschiers nicht unterstützten. Die Genehmigung eines möglichen Bürgerentscheids würde die Stadt zudem 100.000 Euro kosten – ein weiterer Grund, warum die Entscheidung, den Zuschuss im Budget zu belassen, eindeutig fiel. Unklar bleibt, ob Badenschier gegen die Entscheidung der Stadtvertreter vorgehen wird. Er zieht sich jedenfalls aufgrund von mangelndem Rückhalt zurück und zeigt damit die Spannungen zwischen der Stadtspitze und der Politik.

Währenddessen gibt es auch positive Nachrichten im Sport: Sherman Guity hat sich in den letzten zwei Jahren mit beeindruckenden Leistungen hervorgetan. Nach dem Gewinn von zwei Goldmedaillen bei den Paralympischen Spielen 2024 in den 100 und 200 Metern war die Saison 2025 für ihn eine Herausforderung, wie er in einem Interview hier schildert. Mit einer Bronze- und einer Silbermedaille bei der Para-Weltmeisterschaft in Neu-Delhi hat er ein weiteres Mal bewiesen, wie stark seine Leistungen sind, trotz der Schwierigkeiten, die Verletzungen mit sich brachten.

Auf zu neuen Zielen

Guity plant bereits, am nächstes Jahr an den Para-Centralamerikanischen und Karibischen Spielen in Guanajuato teilzunehmen. Nicht nur, dass er dort gewinnen möchte, er hat auch große Ziele für die Panamerikanischen Spiele im Blick, immer mit dem Fokus auf die kommenden Paralympischen Spiele in Los Angeles. In der Zwischenzeit wird er, nach einer kurzen Pause, im Januar mit dem Training für Hallenwettkämpfe beginnen und am 30. November an der Gran Maratón Costa Rica teilnehmen, wo er mit Kindern in der 2-Kilometer-Distanz laufen will. Es wird spannend, wie er sich dort schlagen wird.

Wenn sich Menschen in Schwerin und anderswo also fragen, wo die Aufmerksamkeit hingehört, ist es klar: Die Themen Suchtberatung und sportliche Höchstleistungen verdienen beide ihre Aufmerksamkeit und Unterstützung. Und während Guity weiterhin großartige Leistungen zeigt, bleibt die Stadt Schwerin gefordert, sich um das Wohlergehen ihrer Bürger zu kümmern, besonders in Zeiten finanzieller Knappheit.