Bodden Bau in Greifswald: Vier-Tage-Woche überzeugt mit vielen Vorteilen!

Bodden Bau in Greifswald: Vier-Tage-Woche überzeugt mit vielen Vorteilen!

In einem innovativen Schritt hat die Bodden Bau GmbH aus Greifswald vor einem Jahr eine Vier-Tage-Woche eingeführt, die in der Baubranche nicht ganz neu, aber für alle Bereiche des Unternehmens eine Premiere darstellt. Der Geschäftsführer Jan Bokelmann, der aus persönlichen Gründen bald seinen Posten abgeben wird, berichtet über die positiven Auswirkungen dieses Arbeitszeitmodells auf die Mitarbeiterzufriedenheit und die Zufriedenheit der Kunden. “Wir haben die Arbeitszeitreduzierung von 40 auf 37 Stunden bei vollem Lohnausgleich eingeführt”, erklärt Bokelmann. Die Mitarbeiter arbeiten von Montag bis Donnerstag, wobei die Arbeitszeit an diesen Tagen um eine halbe Stunde verlängert wird, um den vollen Lohn aufrechtzuerhalten.

Das Ergebnis? Über 98% der Belegschaft haben der Maßnahme zugestimmt, und die Rückmeldungen sind durchweg positiv. „Wir erwarten langfristige Effekte, die nicht nur die Mitarbeiterzufriedenheit betreffen, sondern auch die Attraktivität als Arbeitgeber erhöhen“, sagt Bokelmann. Angebote wie ein monatliches Gesundheitsbudget zwischen 300 und 900 Euro, ein tägliches Frühstück und Firmenwagen für Lehrlinge optimieren die Bedingungen für die rund 60 Angestellten, darunter Dachdecker, Anlagenmechaniker und Fliesenleger.

Nachhaltiger Erfolg im Handwerk

Steffen Marten, ein Projektleiter und ehemaliger Fliesenleger, hebt hervor, dass die Einführung der Vier-Tage-Woche es Mitarbeitern ermöglicht, sich besser um andere Dinge zu kümmern, wie zum Beispiel die Meisterausbildung. Das nutzbare Zeitfenster am Freitag stellt sich als besonders vorteilhaft dar, um die berufliche Qualifikation weiter auszubauen. Das Unternehmen hat auch in den letzten Jahren seine Mitarbeiterschaft verdreifacht und profitiert besonders von Mitarbeiterempfehlungen. “Etwa die Hälfte unserer neuen Kollegen kommt über Empfehlungen von bestehenden Mitarbeitern“, so Marten.

Hohe Qualität der Ausbildung zeigt sich auch bei Lucas Gurwell, der seit September 2023 als Anlagenmechaniker ausgebildet wird. Ursprünglich hatte er mehr Interesse an einem Informatikstudium, doch er ist mit seiner Entscheidung überaus zufrieden. Dies steht auch in Zusammenhang mit der Notwendigkeit, Jugendliche für das Handwerk zu gewinnen, da demografiebedingt in den kommenden 15 Jahren doppelt so viele Menschen in Rente gehen werden, wie junge Menschen nachkommen.

Eine Reaktion auf den Fachkräftemangel?

In Zeiten des Fachkräftemangels mag die Einführung der Vier-Tage-Woche wie ein strategischer Schachzug erscheinen. Die Diskussion über solche Modelle wird jedoch zunehmend hitziger geführt. Laut einem Bericht des IAB-Forums könnte eine verkürzte Arbeitszeit zwar die Arbeitgeberattraktivität erhöhen, gleichzeitig gibt es Bedenken, dass dies gesamtwirtschaftlich kontraproduktiv sein könnte. Die Ausgestaltung dieser Arbeitszeitmodelle ist entscheidend. Flexibilität und individuelle Anpassungen könnten entscheidend sein, um den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden, während gleichzeitig die Bedürfnisse der Arbeitnehmer bedacht werden.

Bodden Bau hat bereits positive Effekte wie steigende Mitarbeiterzufriedenheit, erhöhte Motivation und produktive Arbeitseffizienz verzeichnen können. Sehen wir uns die kommenden Jahre an, könnte dieses Modell der Vier-Tage-Woche als Pilotprojekt für andere Unternehmen wirken, die ähnliche Herausforderungen meistern wollen. Achten wir also auf die Entwicklungen und beobachten wir, ob es Nachahmer in der Region gibt. Die Zeichen stehen auf flexibles Arbeiten – und Bodden Bau hat ein gutes Händchen bewiesen.