Sonderzug nach Berlin: Vorpommern kämpft um Bahnausbau!

Sonderzug nach Berlin: Vorpommern kämpft um Bahnausbau!
Sassnitz, Deutschland - Eine neue Initiative aus Vorpommern hat sich auf den Weg nach Berlin gemacht, um für einen bahnbrechenden Ausbau der Verkehrsverbindungen zu plädieren. Unlängst startete ein Sonderzug mit über 50 ambitionierten Fahrgästen, darunter Wirtschaftsvertreter und Bürgermeister, von Sassnitz auf Rügen. Bei der Fahrt, die vom Lausitzer Dampflok Club organisiert wurde, stand das zentrale Thema auf der Agenda: die dringend benötigte Renovierung der Vorpommern-Magistrale zwischen Berlin und Stralsund.
Der Fokus der Reise liegt klar auf der Forderung nach einer Geschwindigkeitssteigerung auf bis zu 160 km/h, was die Verbindung zwischen Berlin und Stralsund um respektable eine halbe Stunde verkürzen würde. Besonders Wirtschaftsminister Wolfgang Blank aus Schwerin sowie die Landräte Stefan Kerth und Michael Sack unterstützen das Vorhaben. „Wir brauchen den Bahnausbau nicht nur für den Tourismus, sondern auch für die regionale Wirtschaft“, verdeutlichte Henry Forster, Hafenchef in Mukran, die Bedeutung des Projekts.
Politische Rahmenbedingungen
Trotz der hohen Priorität, die Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck dem Ausbau im Sommer 2023 zugesprochen hat, stehen die Maßnahmen aktuell auf der Kippe. Laut ndr.de haben sich Stadtoberhäupter aus Anklam, Stralsund, Greifswald und Pasewalk besorgt an Bundeskanzler Olaf Scholz gewandt. In einem Brandbrief äußern sie ihre Sorge, dass der dringend notwendige Ausbau aufgrund von Kostensenkungen auf der Strecke bleiben könnte. Zudem wird bemängelt, dass die bereits initiierte Planung zum Jahresbeginn 2024 eingestellt wurde, was die Region vor erhebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten stellen könnte.
Der Infrastruktur-Engpass wird besonders während der Hochsaison deutlich, wenn die Anbindung zu Tourismuszentren wie Rügen, Hiddensee und Usedom auf eine harte Probe gestellt wird. Aus diesem Grund fordern die Bürgermeister, dass der geplante Bahnausbau in Kombination mit dem errichteten LNG-Terminal auf Rügen verbindlich im Bundeshaushalt eingeplant wird.
Optimismus trotz Rückschläge
Jochen Jikeli vom Aktionsbündnis bringt die Stimmung im Sonderzug auf den Punkt: „Wir sind optimistisch, dass das Projekt durch die Bundesregierung priorisiert wird.“ Auch Ostbeauftragter Carsten Schneider macht Hoffnung: Er versprach, dass die Fahrzeit zwischen Berlin und Rügen im kommenden Jahr um fast eine halbe Stunde verkürzt werden könne. Die Bürger und Unternehmer in der Region fordern nun nicht nur schnelle Entscheidungen, sondern auch eine spürbare Fortschritt für die wirtschaftliche Entwicklung Vorpommerns.
Im Rahmen der Reise plant die Gruppe, am Montagnachmittag vor dem Bundeskanzleramt auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen und die zuständigen Politiker zum Handeln zu bewegen. Jikeli appelliert an die Entscheidungsorgane des Bundes, die benötigten Mittel im Bundeshaushalt für 2025 aufzunehmen, damit das Projekt nicht als bloße Hoffnung im Raum stehen bleibt.
Das Engagement der Vorpommern zeigt einmal mehr, wie wichtig eine verlässliche und moderne Verkehrsinfrastruktur für die regionale Entwicklung ist. Mit vereinten Kräften hofft die Reisegruppe, eine Wende einzuleiten, die nicht nur der Region, sondern auch dem überregionalen Verkehr zugutekommt.
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Ort | Sassnitz, Deutschland |
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