Kurtaxe auf Rügen: Wassersportler fordern Ende der Doppelzahlung!

Wassersportler auf Rügen sind frustriert über Doppelzahlungen bei der Kurtaxe. Ein einheitliches Tourismusgesetz steht an.

Wassersportler auf Rügen sind frustriert über Doppelzahlungen bei der Kurtaxe. Ein einheitliches Tourismusgesetz steht an.
Wassersportler auf Rügen sind frustriert über Doppelzahlungen bei der Kurtaxe. Ein einheitliches Tourismusgesetz steht an.

Kurtaxe auf Rügen: Wassersportler fordern Ende der Doppelzahlung!

Die Kurtaxe ist ein heiß diskutiertes Thema, besonders unter Wassersportlern an der Ostsee. In Sellin, einem beliebten Hafen auf Rügen, müssen Boote, die oft nur für eine Nacht anlegen, für zwei Tage Kurtaxe zahlen. Diese Regelung stößt auf großen Unmut, wie NDR berichtet. Ein Beispiel für die Liegegebühren sind 20,70 Euro für Boote bis zu neun Metern, zuzüglich 20,24 Euro Kurtaxe für eine vierköpfige Familie. Das macht eine erhebliche Belastung für Kurzzeitgäste, die sich nicht nur am Anreisetag, sondern auch am Abreisetag zur Kasse betteln müssen.

Doch nicht nur in Sellin gibt es Zoff wegen der Kurtaxe. Auch im Hafen Gager zahlen Gäste nicht wenig: hier beträgt die Kurtaxe 3,37 Euro pro Person und Tag. Lokalreporter berichten, dass die hohen Gebühren die Anzahl der Gastanläufe im Hafen Gager spürbar beeinflussen, wie die Hafenmeisterin Rieke Boomgaarden festgestellt hat. „Gäste fragen sich einfach, ob das wirklich nötig ist“, so ihr Kommentar zur Situation. An diesem Punkt hängt viel von der Wirtschaftlichkeit ab, denn die rund 20.000 Euro, die die Kurtaxe in Sellin jährlich einbringt, spielen eine wichtige Rolle in der Finanzierung von Infrastruktur und Veranstaltungen.

Notwendigkeit und Kritik an der Regelung

Die Tourismuschefin Franziska Gustävel unterstreicht die Notwendigkeit dieser Gebühren zur Unterstützung der örtlichen Gemeinden, die nach den Herausforderungen der Covid-Pandemie einen wirtschaftlichen Aufschwung brauchen. „Die Einnahmen sind entscheidend für die weiteren Entwicklungen und Veranstaltungen in unserer Region“, gibt sie zu bedenken.

Die Regelungen zur Kurtaxe sind jedoch unterschiedlich. In Putbus beispielsweise müssen Gäste nur für die Übernachtung zahlen, nicht jedoch für An- und Abreisetage. Auf diese Weise könnte die Doppelzahlung vermieden werden, die in Sellin und Gager große Unzufriedenheit hervorruft. Dabei plant Mecklenburg-Vorpommern ein eigenes Tourismusgesetz, das eine einheitliche Regelung für die Küste ermöglichen soll, um die unterschiedlichen Abgaben in den Ostseebädern wie Sellin, Baabe und Mönchgut zu harmonisieren.

Tourismussteuern – ein globaler Trend

Doch das Problem ist nicht auf Deutschland beschränkt. Ab 2025 werden Kurtaxen in vielen Ländern zur Norm, um die touristische Infrastruktur zu unterstützen. Laut einem Bericht von Visitworld haben bereits Städte wie Barcelona und Wien damit begonnen, Touristen zur Kasse zu bitten, um den hohen Besucherdruck besser managen zu können.

Insgesamt zeigt sich, dass Tourismussteuern nicht nur als Einnahmequelle dienen, sondern auch zur Förderung nachhaltigen Tourismus und zur Finanzierung von Infrastrukturprojekten genutzt werden. Beispielhafte Steuersätze sind 12,5% auf den Zimmerpreis in Amsterdam oder bis zu 7,50 Euro pro Nacht in Barcelona. Auch in Deutschland, wie in Berlin, beträgt die Kurtaxe etwa 7,5%. Damit sind sie ein fester Bestandteil der Tourismuswirtschaft geworden.

Ob diese Regelungen immer sinnvoll sind, bleibt eine spannende Diskussion. Fest steht, dass der Druck auf die Tourismusbranche weiter steigen wird und eine faire und transparente Regelung für alle Beteiligten gewünscht ist.

Die Entwicklung bleibt aufmerksam zu verfolgen, und es bleibt zu hoffen, dass andere Standorte von den Erfahrungen in Sellin und Gager lernen können, um einen für alle Seiten akzeptablen Umgang mit der Kurtaxe zu finden.