Sandwiches im Blumenladen: Ehepaar kämpft um Existenz in Barth!

Nico und Oliver Möller kämpfen in ihrem Blumenladen in Barth um das Überleben, während sie ihr Sortiment erweitern und neue Kunden anlocken.

Nico und Oliver Möller kämpfen in ihrem Blumenladen in Barth um das Überleben, während sie ihr Sortiment erweitern und neue Kunden anlocken.
Nico und Oliver Möller kämpfen in ihrem Blumenladen in Barth um das Überleben, während sie ihr Sortiment erweitern und neue Kunden anlocken.

Sandwiches im Blumenladen: Ehepaar kämpft um Existenz in Barth!

In der Barther Innenstadt kämpfen Nico und Oliver Möller unermüdlich um ihre Existenz. Ihr Laden „Blumen und Mehr“, den sie im Februar eröffnet haben, sollte ein Ort der blühenden Vielfalt werden. Angefangen hat alles vielversprechend — Blumen, selbst gebundene Sträuße, Topfpflanzen und Frühblüher fanden anfänglich großen Anklang. Doch seit einigen Wochen sieht die Realität anders aus: Die Verkaufszahlen sind in den Keller gegangen, und die Gründe dafür bleiben unklar. Nico Möller beschreibt die Situation als äußerst schwierig und betont: „Es ist sehr schwer, die Geschäfte laufen zu lassen“.

Um dem Rückgang entgegenzuwirken, haben die Möllers ihre Sortimentspalette erweitert. Neben Blumen gibt es jetzt auch selbst gemachte Marmelade, gesunde Öle und Bastelbedarf. Mit der Registrierung als Paketshop hoffen sie, zusätzliches Kundeninteresse zu wecken. Ein weiterer innovativer Schritt war die Entscheidung, Kaffee zum Mitnehmen sowie belegte Sandwiches und Bagels anzubieten. Die nötigen Genehmigungen vom Hygieneamt wurden eingeholt, und die Zutaten werden frisch zubereitet. Am ersten Tag der Neueröffnung konnten sie noch zehn Kunden begrüßen, doch die Verkaufszahlen sanken schnell wieder.

Der Kampf um die Selbstständigkeit

Die Möllers, die seit 2018 in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft leben und in Ribnitz das erste homosexuelle Paar sind, das dort getraut wurde, lassen sich nicht unterkriegen. Trotz der Rückschläge, die ihre früheren Geschäftsideen mit sich brachten — darunter ein „Stöberstübchen“, das die Pandemie nicht überstanden hat — sind sie fest entschlossen, „Blumen und Mehr“ nicht aufzugeben. Sie setzen alles daran, finanziell unabhängig zu sein, doch die Schwierigkeiten häufen sich: Die Nachfrage nach ihren Pflanzen ist gesunken und die verderblichen Waren müssen schnell abgesetzt werden. Wenn es nicht genügend Verkäufe geben sollte, bleibt nichts anderes übrig, als die Zutaten für die Sandwiches mit nach Hause zu nehmen.

Das Ehepaar hat seine Wurzeln in der Region, und ihre bisherigen Tätigkeiten waren alles andere als erfolgreich. Nach ihrer Zeit im „Stöberstübchen“ haben sie als Gebäudereiniger und in einer Fahrzeugaufbereitung gearbeitet, was nicht die erhoffte langfristige Perspektive bot. Ihre enge Beziehung trägt dazu bei, dass sie gemeinsam an einem Strang ziehen, auch wenn die Zeiten hart sind.

Die Herausforderungen der Selbstständigkeit

Als nicht nur die Blumen einen Rückgang erfuhren, müssen die Möllers zusehen, wie ihr Sortiment immer kleiner wird. Die Pflanzen, die sie verkaufen, stammen von einem Rostocker Händler, doch die Nachfrage ist so gering, dass es zu einer ständigen Herausforderung geworden ist, diese Waren abzusetzen. „Wir möchten nicht aufgeben. Wir glauben an unser Konzept“, sagt Oliver Möller und zeigt damit, dass sie trotz aller Widrigkeiten den Mut nicht verlieren wollen.

In der heutigen Zeit, in der Selbstständigkeit nicht nur eine Frage des Willens ist, sondern auch mit zahlreichen externen Herausforderungen einhergeht, werden die Möllers auf die Probe gestellt. Die neue Gastronomie-Sparte soll zwar frischen Wind bringen, doch das Geschäft ist anfällig und wetterabhängig. Am Ende des Tages bleibt nur zu hoffen, dass das Glück ihnen hold ist und sie ihren Traum verwirklichen können.

Die Geschichte der Möllers ist gleichzeitig eine Erzählung von Hoffnung und Herausforderungen. Während andere Bereiche, wie etwa der Flugzeugbau oder große Ingenieurdienstleister wie Hatch, sich als stabiler herausstellen, müssen Kleinunternehmer wie die Möllers ihren eigenen Weg finden. Der wirtschaftliche Druck in der Gastronomie und im Einzelhandel ist hoch, und viele kämpfen, um am Markt bestehen zu bleiben.