Stralsunder Bürger verhaften Tempo-20-Plan: Lärm und Abgase bleiben!

In Stralsund lehnt die Bürgerschaft eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 20 km/h ab, trotz Anwohnerforderungen nach Lärmminderung.
In Stralsund lehnt die Bürgerschaft eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 20 km/h ab, trotz Anwohnerforderungen nach Lärmminderung. (Symbolbild/NAG)

Stralsunder Bürger verhaften Tempo-20-Plan: Lärm und Abgase bleiben!

Wasserstraße 1, 18439 Stralsund, Deutschland - Die Verkehrssituation in Stralsund sorgt für hitzige Debatten. Anwohner der Wasserstraße, die unter Lärm, Vibrationen und Abgasen leiden, fordern seit Jahren dringend Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung. Ein Vorschlag der Verwaltung zur Reduzierung der Geschwindigkeit von 30 auf 20 km/h, ergänzt durch Fahrbahneinengungen und versetzte Parkflächen, wurde jedoch von der Bürgerschaft abgelehnt. Dies berichtet die Ostsee Zeitung .

Die vielfältigen Argumente, die die verschiedenen Fraktionen in der Bürgerschaft vorgebracht haben, zeugen von der Komplexität des Themas. Während die Linken sowie die Fraktionen von Bündnis90/Die Grünen, SPD, Piratenpartei und Die Partei den Vorschlag unterstützt haben, sehen die CDU/FDP sowie AfD keine Erfolgschancen bei einer Geschwindigkeitsreduzierung. Jürgen Suhr von Bündnis90/Die Grünen hebt die sensiblen Bereiche der Stadt hervor und spricht sich für eine umfassende Entwicklung des Fischmarkts aus.

Frustration bei Anwohnern

Für die betroffenen Anwohner ist das eine herbe Enttäuschung. Der Lärmpegel in der Wasserstraße überschreitet die empfohlenen Richtwerte, was die gesundheitlichen und baulichen Belange der Bewohner betrifft. Lärmminderungsmaßnahmen, wie sie beispielsweise in Celle erfolgreich umgesetzt wurden, zeigen, dass Geschwindigkeitsreduzierungen nicht nur wünschenswert sind, sondern auch messbare Erfolge bringen können. Laut der LUBW Baden-Württemberg sind diese Maßnahmen in vielen Städten erfolgreich, wenn sie geschickt umgesetzt werden .

Im Gegensatz dazu gibt es in Stralsund kein Einvernehmen über die Notwendigkeit solcher Maßnahmen. Thomas Haack von Bürger für Stralsund/Adomeit betont, dass das Konzept bereits in einer früheren Sitzung abgelehnt wurde. Michael Kasch von der AfD zeigt sich skeptisch, da er die Wirksamkeit einer Geschwindigkeitsreduzierung anzweifelt, insbesondere in einem Bereich, wo Denkmalschutz und Kopfsteinpflaster eine Rolle spielen.

Möglichkeiten zur Verkehrsberuhigung

Verkehrsberuhigungsmaßnahmen könnten auf verschiedene Arten realisiert werden, wie etwa durch Einbahnstraßen, Fahrbahnverengungen oder Aufpflasterungen. Diese Maßnahmen sind nicht nur theoretisch, sondern im Straßenverkehr rechtlich verankert . Ein zentraler Aspekt dabei ist die Voraussetzung einer qualifizierten Gefahrenlage, um eine Geschwindigkeitsreduzierung anordnen zu können. Solche technischen Lösungen, die anderswo bereits erfolgreich getestet wurden, könnten Schnelligkeit, Sicherheit und Anwohnerzufriedenheit erhöhen, wenn sie denn zügig umgesetzt werden.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass der Weg für eine schonende Verkehrsführung in Stralsund noch weit sein dürfte, solange sich keine Einigung zwischen den politischen Fraktionen abzeichnet. Die Anwohner der Wasserstraße müssen weiterhin auf eine Lösung warten, die ihre Lebensqualität verbessert und die Stadt nachhaltig und livable macht.

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OrtWasserstraße 1, 18439 Stralsund, Deutschland
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