Niedersachsen im VW-Stellenabbau: 35.000 Jobs in Gefahr!

Niedersachsen im VW-Stellenabbau: 35.000 Jobs in Gefahr!

Wolfsburg, Deutschland - Am 12. Juni 2025 steht Niedersachsen im Fokus eines besorgniserregenden Wandels in der Automobilindustrie. Der neu gewählte Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) hat vor schwierigen Zeiten gewarnt, insbesondere aufgrund des geplanten Stellenabbaus bei Volkswagen (VW). Lies, der am 20. Mai sein Amt antrat, wurde direkt in den Aufsichtsrat des Volkswagen-Konzerns entsandt und hat die Nachricht über massive Personalreduzierungen persönlich zur Kenntnis genommen. Niedersachsen, das etwa 20 Prozent der Stimmrechte bei VW hält, wird die Folgen des Abbaus spüren.

Volkswagen plant bis zum Jahr 2030 die Streichung von 35.000 Stellen von insgesamt 130.000 Arbeitsplätzen in Deutschland. Dies bedeutet, dass fast jede vierte Stelle betroffen ist. Rund 20.000 Austritte sind bereits vertraglich fixiert, wie Personalvorstand Gunnar Kilian in einer Betriebsversammlung in Wolfsburg bekanntgab. Die Situation ist nicht nur für die betroffenen Beschäftigten alarmierend, sondern auch für das gesamte Bundesland, in dem etwa 340.000 Arbeitsplätze direkt oder indirekt von der Automobilwirtschaft abhängen. Lies bezeichnet die Lage der Zulieferer als „Alarmzeichen“ und hebt den Druck hervor, dem vor allem kleine und mittelgroße Unternehmen ausgesetzt sind.

Stellenabbau und seine Auswirkungen

Der angestrebte Stellenabbau wird größtenteils über Vorruhestand und Abfindungen realisiert. Ein Abfindungsprogramm wurde bereits für Bürojobs eingeführt, wo Mitarbeitende bis zu 400.000 Euro erhalten können. Besonders bemerkenswert ist die geplante Einführung eines Abfindungsprogramms für Produktionsmitarbeiter, die ab Sommer 2026 damit rechnen können. Betriebsbedingte Kündigungen sind jedoch ausgeschlossen, was den betroffenen Mitarbeitenden eine gewisse Sicherheit bietet.

Zusätzlich wird über die Einführung einer Vier-Tage-Woche für das Wolfsburger Werk ab 2027 diskutiert. Diese Maßnahme steht im Zusammenhang mit der Verlagerung der Golf-Produktion nach Mexiko und dem Umbau der Werke für die Herstellung von Elektrofahrzeugen. Betriebsrats-Vorsitzende Daniela Cavallo hat jedoch Bedenken geäußert, dass möglicherweise nicht genug Arbeit für eine solche Regelung anfallen würde. Momentan sei es für Beschäftigte wichtig, ihre Arbeitszeitkonten aufzufüllen, um sich einen finanziellen Puffer zu schaffen.

Die Rolle der Politik

Olaf Lies hat darauf hingewiesen, dass die Erhaltung der Werke und die Stabilität der Arbeitsplätze entscheidend sind. In seiner Rolle als Ministerpräsident hat er die Notwendigkeit betont, die automobile Wertschöpfungskette in Deutschland zu bewahren. Die neuen Modelle und der aktuelle Koalitionsvertrag der Bundesregierung könnten möglicherweise positive Impulse für die E-Mobilität mit sich bringen, was wiederum die Situation der Zulieferer und des gesamten Sektors stabilisieren könnte.

Volkswagen verfolgt das Ziel, bis 2029 wettbewerbsfähig und nachhaltig aufgestellt zu sein. Die Herausforderung, die zukunftsorientierte Transformation zu gestalten, könnte jedoch zur zentralen Aufgabe für die neue niedersächsische Landesregierung werden. Während Lies eine konzentrierte Arbeit von VW-Chef Oliver Blume einfordert, der auch Porsche führt, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation langfristig entwickeln wird.

In diesem Kontext ist die Situation bei Volkswagen nicht nur ein unternehmerisches, sondern auch ein gesellschaftliches Thema, das für viele Mitarbeitende in Niedersachsen weitreichende Folgen haben könnte. Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, wie sich der Stellenabbau und die Transformation der Automobilindustrie auf die Menschen und die Wirtschaft in der Region auswirken werden.

Für weiterführende Informationen besuchen Sie die Artikel von FAZ, NDR und Tagesschau.

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OrtWolfsburg, Deutschland
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