Achtung, falsche Gurus! So tappst du nicht in die Coaching-Falle!

Selbst ernannte Coaches versprechen schnelle Lösungen für tiefgehende Probleme. Experten warnen vor unseriösen Angeboten und geben Tipps zur Vorsicht.
Selbst ernannte Coaches versprechen schnelle Lösungen für tiefgehende Probleme. Experten warnen vor unseriösen Angeboten und geben Tipps zur Vorsicht. (Symbolbild/NAG)

Achtung, falsche Gurus! So tappst du nicht in die Coaching-Falle!

Nordrhein-Westfalen, Deutschland - In der heutigen Zeit sind selbst ernannte Coaches, Gurus und Mentoren in sozialen Netzwerken immer präsenter. Sie Werben mit schnellen Erfolgen und attraktiven Zertifikaten, um Menschen in ihren oft von persönlichen Krisen geprägten Lebenssituationen Unterstützung zu bieten. Dies berichtet die FAZ, die darauf hinweist, dass solche Angebote oft Druck auf die Betroffenen ausüben, um sofortige Entscheidungen zu treffen.

Die Psychologin Bianca Liebrand von der Sekten-Info Nordrhein-Westfalen erklärt, dass besonders Menschen in Lebenskrisen anfällig für solche unseriösen Angebote sind. Anbieter nutzen gezielt Lebenslagen aus, um Vertrauen zu erlangen. Dies führt häufig dazu, dass die Betroffenen glauben, selbst für das Scheitern ihrer Bemühungen verantwortlich zu sein, was die Bindung an den Coach weiter verstärkt.

Risiken der Coaching-Branche

Die Coaching-Industrie, wie von der ZDF heute untersucht, erzielt jährlich Millionenumsätze, doch die Berufsbezeichnung „Coach“ ist nicht geschützt. Dies führt dazu, dass unseriöse Anbieter auf dem Markt existieren, die oft mit übertriebenen Erfolgsgeschichten werben.

Seriöse Coaches hingegen bieten in der Regel ein kostenloses Vorgespräch an, um Ziele und Kosten transparent zu machen. Ein Alarmzeichen sind sogenannte Allround-Coaches, die versprechen, für alle Probleme eine Lösung anzubieten. Verbraucherschützer warnen auch vor Pyramidensystemen, die zur Ausbildung als Coach anregen und vor undurchsichtigen Verträgen ohne klare Leistungsbeschreibung.

Hilfe und Unterstützung

Warnt die Apotheken Umschau, sind viele Menschen auf der Suche nach Unterstützung für persönliche Anliegen oft gezwungen, lange Wartezeiten auf Psychotherapieplätze in Kauf zu nehmen. In dieser Zeit suchen sie online nach Hilfe und stoßen dabei manchmal auf unseriöse Coaches, die kostspielige Verträge aufdrängen.

Obwohl Coaching für die persönliche Weiterentwicklung hilfreich sein kann, ist es nicht für die Behandlung ernsthafter psychischer Erkrankungen geeignet. Fachleute raten daher von Coaches ab, die unqualifiziert behaupten, psychotherapeutische Probleme lösen zu können. Der Druck, Verträge unverzüglich zu unterschreiben, kann beträchtliche finanzielle Folgen für die Betroffenen haben, insbesondere, wenn sie sich außerhalb Deutschlands befinden, was die Rückforderung von Geld erheblich erschwert.

Liebrand rät den Betroffenen, kritisch zu bleiben und skeptisch gegenüber Lösungen für komplexe Probleme zu sein. Es ist ratsam, Verträge nicht hastig abzuschließen und den Austausch mit vertrauenswürdigen Personen zu suchen. Sollten Schwierigkeiten auftreten, sind die Verbraucherzentralen eine wichtige Anlaufstelle, um rechtliche und finanzielle Hilfestellung zu erhalten.

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OrtNordrhein-Westfalen, Deutschland
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