Pride Month 2025: Hildesheim feiert ersten CSD mit Vielfalt und Forschung
Pride Month 2025: Hildesheim feiert ersten CSD mit Vielfalt und Forschung
Hildesheim, Deutschland - Im Juni wird der Pride Month gefeiert, der in diesem Jahr besondere Aufmerksamkeit erhält, da die Universität Hildesheim zum ersten Mal die Regenbogenflagge auf ihrem Campus hisst. An diesem historischen Moment findet auch der erste Christopher Street Day in Hildesheim statt. Diese Feierlichkeiten sind Teil eines globalen Ereignisses, das seine Wurzeln im Jahr 1969 hat, als das Stonewall-Uprising in Manhattan begann, ein Wendepunkt der Gay Liberation Bewegung in den USA. Pride Month erinnert an diese wichtigen Ereignisse und fördert das Bewusstsein für die Rechte und Lebensrealitäten queerer Menschen.
Die Universität Hildesheim geht mit einer Doppelfolge der Podcastreihe UHiversum Talks auf die aktuellen Herausforderungen in den Queer Studies ein. Im ersten Teil der Doppelfolge gibt Simone Tichter, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Geschlechterforschung, Einblick in ihre Forschung über Ungleichheiten im akademischen Publikationswesen. Sie hat zudem einen Schwerpunkt auf Geschlechterforschung sowie Schreibforschung und -didaktik. Der zweite Teil, der am 30. Juni erscheint, wird von Sonja Thomaier moderiert, die sich mit Queer Theology und feministischer Theologie beschäftigt.
Der historische Kontext des Pride Month
Der Pride Month ist eine jährliche Feier im Juni, die die Ereignisse im Stonewall Inn würdigt. Dort begannen am 28. Juni 1969 Proteste gegen Polizeigewalt, die über sechs Tage andauerten. Diese Auseinandersetzungen führten zu einer grundlegenden Veränderung im LGBTQ+-Aktivismus und förderten die Sichtbarkeit und Unterstützung für queere Rechte. Der erste Pride-Marsch fand ein Jahr später, am 28. Juni 1970, statt und wurde ursprünglich als ‚Christopher Street Liberation Day‘ bezeichnet. Heute umfasst der Pride Month eine Reihe von Veranstaltungen wie Paraden, Workshops und Konzerte, die Millionen von Menschen weltweit anziehen.
Die Stonewall-Unruhen waren jedoch nicht die ersten Widerstandsaktionen der LGBTQ+-Gemeinschaft. Frühe Aufstände gegen Polizeigewalt sind in der Geschichte der USA dokumentiert, wobei die Aktivitäten sowohl in den 1920er Jahren als auch in den folgenden Jahrzehnten stattfanden, und der Stonewall-Uprising kümmerte sich um eine breitere politische wichtigen Agenda. Dies zeigt, dass LGBTQ-Aktivismus weit vor Stonewall begann, mit Ereignissen wie dem Pepper Hill Club Raid 1955 und dem Compton’s Cafeteria Raid 1966.
Aktuelle Herausforderungen und Rückschläge
Trotz der Fortschritte, die seit dem Stonewall-Uprising erzielt wurden, wird die Forschungsfreiheit in den Queer Studies derzeit durch verschiedene gesellschaftliche Rückschläge gefährdet. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sehen sich zunehmend mit Herausforderungen konfrontiert, die sowohl akademische als auch gesellschaftliche Diskurse betreffen. Simone Tichter betont in der Podcastfolge des UHiversum Talks, dass es heute wichtiger denn je ist, relevante Dialoge über Geschlechtsidentität und Diversität zu führen, um den fortwährenden Kampf für Gleichberechtigung und Anerkennung zu unterstützen.
Die Universität Hildesheim und die Feierlichkeiten im Pride Month sind daher nicht nur ein Zeichen der Unterstützung für die LGBTQ+-Gemeinschaft, sondern auch ein Aufruf zur Verteidigung der akademischen Freiheit, die durch gegenwärtige gesellschaftliche Entwicklungen bedroht ist. Mit jeder redlichen Stimme im akademischen Diskurs wird das Erbe von Stonewall weitergetragen und die Stimmen von Marginalisierten gestärkt.
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Ort | Hildesheim, Deutschland |
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