Gewerbegebiet Wattenheim: Wer bringt den Stillstand zum Laufen?

Gewerbegebiet Wattenheim: Wer bringt den Stillstand zum Laufen?
Wattenheim, Deutschland - In der rheinland-pfälzischen Gemeinde Wattenheim steht die Entwicklung eines neuen Gewerbegebiets auf der Kippe. Geplant ist ein 1,73 Hektar großes Areal neben dem ehemaligen Supermarkt, das jetzt als ODM bekannt ist. Allerdings hat die Pfalzwerke Infrastruktur GmbH angekündigt, ihre Tätigkeiten zur Baulandentwicklung zum Jahresende einzustellen, was nun zu einem Rückschlag für die Gemeinde führt. Der Dienstleistungsvertrag zwischen der Ortsgemeinde Wattenheim und der Pfalzwerke AG zur Erschließung des geplanten Gewerbegebiets wurde nach sechs Jahren aufgelöst, wie die Rheinpfalz berichtet.
Die bisherigen Vorplanungen haben bereits Kosten von rund 41.000 Euro verursacht, die vollständig von der Kommune getragen wurden. Nun ist Wattenheim auf der Suche nach einem neuen Träger, um die Erschließung des Gewerbegebiets „Hettenleidelheimer Straße“ voranzutreiben. Die Verwaltung arbeitet daran, Angebote von mindestens drei fachlich qualifizierten Planungsbüros einzuholen. Das Bauamt der Verbandsgemeinde Leiningerland hat empfohlen, sich zunächst auf die Vergabe des Bebauungsplans zu konzentrieren, bevor weitergehende Planungen angegangen werden.
Wachstum in Wattenheim
Trotz der Schwierigkeiten bei der Gewerbegebietserschließung zeigt Wattenheim allgemein eine positive Entwicklung. Die Gemeinde hat sich in den letzten Jahren stark verändert, und es werden derzeit mehrere Bauprojekte umgesetzt. Ein neues Wohngebiet „Am Bild“ mit 39 Bauplätzen ist im Entstehen. Gleichzeitig sind zwischen der Autobahn A6 und dem Ortseingang weitere kleine Gewerbegebiete geplant, für die bereits Interessenten existieren, berichtet immorheinpfalz.de.
Bisherige Leerstände sind gering und Altbauten finden regen Zuspruch. Die Gemeinde hat zudem ein konsequentes Leerstandsmanagement initiiert. Diese Entwicklung ist besonders wichtig, da viele Einwohner in das nahegelegene Rhein-Neckar-Gebiet pendeln, wo die Lage an der A6 als attraktiv gilt.
Dörfliche Strukturen und Herausforderungen
Wattenheim hat sich von einem landwirtschaftlich geprägten Dorf mit wenigen hauptberuflichen Landwirten zu einer Gemeinde mit rund 50 Arbeitsplätzen durch kleinere Gewerbebetriebe und Dienstleister gewandelt. Dieser Strukturwandel spiegelt sich auch im Vereinsleben wider, das sich im Umbruch befindet. Weiterhin engagieren sich viele junge Menschen in der Stützpunktfeuerwehr Hettenleidelheim-Wattenheim.
Die Einwohnerzahl hat sich seit den 80er Jahren konstant bei etwa 1600 Personen eingependelt. Dies ist angesichts des demographischen Wandels ein interessanter Aspekt, da kommunale Strukturen heute vermehrt darauf angewiesen sind, zukunftsfähige Stadtentwicklungskonzepte zu verfolgen. Der Umgang mit Schrumpfung, insbesondere in ländlichen Gebieten, bleibt eine Herausforderung. Den Kommunen wird geraten, sich auf innovative Ansätze zur Zwischennutzung von Flächen und auf neue Governance-Modelle zu konzentrieren, um die Attraktivität der Gemeinde trotz sinkender Einwohnerzahlen zu bewahren, wie es in einer Analyse des demografischen Wandels dargelegt wird.
In Anbetracht dieser Entwicklungen bleibt abzuwarten, wie Wattenheim die Herausforderungen meistern wird und ob das Gewerbegebiet am Ende realisiert werden kann.
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Ort | Wattenheim, Deutschland |
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