Sitz-Geschichten aus Zweibrücken: Von Schulbank zu Stadtpark!

Sitz-Geschichten aus Zweibrücken: Von Schulbank zu Stadtpark!
Zweibrücken, Deutschland - Der Kolumnist „Der Sepp vom Hallplatz“ erzählt von seinen „Sitz-Geschichten“ in Zweibrücken und beleuchtet damit nicht nur die stadtbekannte Kultur, sondern verweist auch auf soziale Fragestellungen. In seinem neuesten Beitrag schildert er, dass der gebräuchliche Ausdruck „Der do hat schunn sitze misse“ oftmals auf Menschen angewandt wird, die im Gefängnis waren. Diese Redewendung ist Teil einer lebendigen Dialektgeschichte, die die Identität der Stadt prägt. Ein besonders markanter Charakter in diesem Kontext ist der Bettler „de Patt“, der dafür bekannt ist, seine „Geldgeschäfte“ an zwei ausgesuchten Plätzen zu erledigen: vor der Buchhandlung Marhoffer und auf der Treppenbrüstung an der Hauptpost.
Wanderungen durch die Stadt haben dem Sepp am Samstag vom Awo-Seniorenheim am Rosengarten in die Innenstadt gebracht. Währen seines Spaziergangs hat er die neuen Sitzmöglichkeiten vor dem Helmholtz-Gymnasium ausprobiert. Ein freundlicher Jogger fragte ihn, ob er Hilfe benötige, jedoch verneinte der Sepp dankbar und schätzte die Aufmerksamkeit des Passanten. In der Vergangenheit war das Schnewwelee-Gymnasium mit dem Satz: „Wahrschd du im Schnewwelee-Gymnasium?“ Teil von örtlichem Schulhumor, was zeigt, wie tief die Lehrer-Schüler-Beziehungen hier verwurzelt sind. Diese Schule war für viele auch das Synonym für das Phänomen des „Sitzenbleibern“, während einige Schüler auf den Lehrer Schnäbele einschüchternd reagieren mussten.
Die Geschichte der Stadt
Zweibrücken, heute bekannt als „Deutschlands Rosen- und Pferdestadt“, blickt auf eine lange und wechselhafte Geschichte zurück. Bereits im Jahr 1150 errichteten die Grafen von Saarbrücken eine Burg in der Flussschleife des Schwarzbaches, und die erste urkundliche Erwähnung der Stadt fand 1170 statt. 1352 erlangte Zweibrücken durch König Karl IV. die Stadtrechte. Diese kommunale Errungenschaft stellt einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung der Stadt dar. Ab 1410 wurde Zweibrücken unter Herzog Stephan I. Teil des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken, was einen kulturellen und politischen Aufschwung zur Folge hatte. Ein bemerkenswerter Punkt in der Stadtgeschichte war die Errichtung von Manufakturen und die Gründung bedeutender Institutionen, darunter eine Fürstenbibliothek.
Die Stadt erfuhr jedoch auch schwerwiegende Rückschläge. Während des 30-jährigen Krieges wurde sie erobert und verwüstet, und im französischen Besatzungszeitraum von 1681-1697 wurde die Stadt stark beschädigt. Auf eine tragische Weise underscored ein Luftangriff am 14. März 1945 die Verwüstung, die über 80 % der Stadt zerstörte. Aber nach 1945 begann der Wiederaufbau, und Zweibrücken erlebte bis ins 20. Jahrhundert hinein eine wirtschaftliche Dominanz im Bereich verschiedener Industrien, was die Einwohnerzahl von 15.000 um 1900 auf rund 30.000 im Jahr 1939 ansteigen ließ.
Moderne Entwicklungen und Zukunftsvisionen
Die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte zeigen, dass Zweibrücken nicht stillsteht. Die Stadt wird seit 1994 als „Modellprojekt“ für Konversion betrachtet und hat sich im Zuge dessen stark weiterentwickelt. Mit der Eröffnung der Fachhochschule auf dem Gelände einer ehemaligen US-Kaserne und dem Anstieg auf ca. 39.000 Einwohner zeigt die Stadt eine positive demografische Entwicklung. Zudem wurden durch den Aufbau des Designer Outlets, das Millionen von Besuchern anzieht, neue wirtschaftliche Impulse gesetzt.
Damit wird Zweibrücken auch weiterhin als ein Ort mit sowohl historischem Erbe als auch zukunftsorientierten Perspektiven wahrgenommen, während die „Sitz-Geschichten“ von Menschen wie dem Sepp die bunte Kultur und die soziale Realität der Stadt lebendig halten.
Die Rheinpfalz berichtet über die kulturellen Geschichten in der Stadt, während Zweibrücken.de umfassende Informationen zur Stadtgeschichte bereitstellt. Weitere Details zur Stadtentwicklung können auf alt-zweibruecken.de nachgelesen werden.
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Ort | Zweibrücken, Deutschland |
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