Sabalenka: Damen-Tennis verdient mehr Platz bei den French Open!

Sabalenka: Damen-Tennis verdient mehr Platz bei den French Open!

Paris, Frankreich - Die Diskussion um die Gleichstellung im Tennis nimmt vor den French Open 2025 weiter Fahrt auf. Aryna Sabalenka, die aktuell die Weltrangliste anführt, hat jüngst in einem Interview deutlich gemacht, dass sie eine bessere Beachtung für das Damen-Tennis fordert. Ihrer Meinung nach sind die Ansetzungen während des Turniers, insbesondere die Night Sessions, stark benachteiligt und sollten für Frauen attraktiver gestaltet werden. tz.de berichtet, dass bei den diesjährigen French Open in der Prime Time am Abend nur Männer-Partien stattfanden.

Insgesamt wurden bei den French Open 2025 elf Partien um 20.15 Uhr ausgetragen, alle mit männlichen Spielern. Sabalenka verdeutlicht, dass es viele spannende Duelle unter den Damen gegeben habe, die ebenfalls in dieser Zeit hätten stattfinden können. Bis heute, seit der Einführung der Night Sessions im Jahr 2021, gab es lediglich vier Frauen-Spiele am Abend. Besonders bitter ist, dass der letzte Spieltermin von Alexander Zverev und Novak Djokovic geprägt ist, während die Damen ausgeklammert bleiben.

Kritik an den Veranstaltern

Turnierdirektorin Amélie Mauresmo hat die Kritik an den Ansetzungen zurückgewiesen. Laut ihrer Aussage würden die Wünsche von Amazon Prime, das die Night Session exklusiv überträgt, mehr Berücksichtigung finden. Zudem argumentierte sie, dass Damen-Partien aufgrund ihrer Best-of-Three-Formatierung schneller beendet sein könnten, was das Risiko erhöhen würde, dass die Spiele nicht die erwartete Länge haben. Die New York Times vermerkt, dass dies bei der Absprache der Spielansetzungen eine Rolle spielt.

Die Unzufriedenheit über die geringe Beachtung für das Damen-Tennis beschränkt sich jedoch nicht nur auf Sabalenka. Auch die tunesische Spielerin Ons Jabeur hat sich in der Vergangenheit über die Missstände geäußert und bezeichnete die Situation als „Schande“. Laut NZZ zeigt sich, dass die Nachfrage nach Männer-Partien in der Vergangenheit immer höher war, selbst nach der Ära großer Spieler wie Roger Federer und Rafael Nadal.

Das Halbfinale: Eine neue Chance?

Inmitten der Debatten stehen Aryna Sabalenka und Iga Świątek, die im Halbfinale der French Open aufeinandertreffen. Dies ist das zweite Aufeinandertreffen der beiden bei einem Grand Slam, das erste nach 10 Monaten. Sportlich gesehen haben beide Spielerinnen in ihren Viertelfinalspielen vollauf überzeugt: Świątek gewann gegen Elina Svitolina mit 6-1, 7-5, während Sabalenka im Duell gegen Zheng Qinwen hart kämpfen musste und 7-6(3), 6-3 siegte. Die New York Times hebt hervor, dass das nächste Duell zwischen den beiden als das spannendste Match des Turniers gilt.

Während der Tennissport sich in vielen Aspekten als Vorreiter der Gleichstellung präsentiert, bleibt die Realität der Ansetzungen und Spielzeiten für Frauen stark verbesserungswürdig. Die NZZ berichtet, dass trotz gleicher Preisgelder für Männer und Frauen bei den Major-Turnieren und der hohen Einnahmen, die bei diesen Veranstaltungen erzielt werden, die Sichtbarkeit und die Spielmöglichkeiten für das Damen-Tennis dringend optimiert werden sollten.