Protest gegen Abriss in Salzwedel: Polizei greift ein!

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Abrissprotest in Salzwedel: Polizei löst Versammlung auf, während der Altmarkkreis Sanierungspläne für marode Gebäude verfolgt.

Abrissprotest in Salzwedel: Polizei löst Versammlung auf, während der Altmarkkreis Sanierungspläne für marode Gebäude verfolgt.
Abrissprotest in Salzwedel: Polizei löst Versammlung auf, während der Altmarkkreis Sanierungspläne für marode Gebäude verfolgt.

Protest gegen Abriss in Salzwedel: Polizei greift ein!

Nach einem turbulenten Montagmorgen brachen die Proteste gegen den Abriss eines maroden Gebäudes in der Burgstraße 59 in Salzwedel zusammen, als die Polizei eingriff. Wie az-online.de berichtet, begannen die Abrissarbeiten in der vergangenen Woche, und der Altmarkkreis Salzwedel hat eine Ersatzvornahme geplant, um das mittlerweile verfallene Gebäude endlich zu beseitigen.

Am Montag versammelten sich etwa 20 Aktivisten vor Ort, um den Abriss zu verhindern. Die Stimmung war angespannt, und die Polizei musste Platzverbote für die Zuwegung zur Bocksbrücke aussprechen. Der Einsatz, der auf Anfrage des Altmarkkreises durchgeführt wurde, endete am späten Vormittag, als die Beamten die Protestler trotz heftiger Gegenwehr auseinandertrieben. Siebenzehn von ihnen sehen sich nun einer Strafanzeige wegen Anfangsverdachts des Hausfriedensbruchs gegenüber.

Kommunikationsprobleme und Verantwortung

Die Unterzeichnung des Abrisses steigt mit der Fassungslosigkeit von Sabine Decker, einer Vertreterin der solidarischen Wohnungsbaugenossenschaft Trawo, die sich über die Kommunikationsschwierigkeiten mit den Verantwortlichen beschwert. In einem Gespräch im Kreistag hatte die Bauordnungsamtsleiterin Kerstin Lingstädt zudem betont, dass rechtliche Möglichkeiten begrenzt seien und ein Eingreifen dringend notwendig wird, wenn Eigentümer ihrer Verantwortung nicht nachkommen.

Lingstädt war am Montag aus dem Urlaub zurückgekehrt, war jedoch über die veränderten Umstände nicht informiert worden. Trotz der brisanten Situationsklärung blieb eine Stellungnahme des Altmarkkreises zu den neuen Gegebenheiten aus.

Die Gemeinschaft steht zusammen

Die Solidarität der Bevölkerung ist stark, und die Trawo-Gemeinschaft zeigt sich aktiv, um mögliche Anteile an dem Gebäude zu erwerben. Es bleibt abzuwarten, wie die Diskussion über die Zukunft des Grundstücks weitergeht und ob die Pläne für eine nachhaltige und gemeinschaftliche Wohnform Gestalt annehmen können. Weitere Informationen zur solidarischen Wohnungsbaugenossenschaft sind auf der Trawo-Website nachzulesen.

Vor dem Hintergrund des Abrisses fanden am Sonntag außerdem emotionale Gedenkfeiern statt, bei denen Blumen an Stolpersteinen für ehemalige jüdische Bewohner niedergelegt wurden, um den 87. Jahrestag der Reichspogromnacht zu würdigen.

Die Ereignisse in Salzwedel reflektieren die Herausforderungen, mit denen sich Gemeinschaften konfrontiert sehen, wenn es um den Erhalt und die Instandhaltung historischer Gebäude geht. Es bleibt zu hoffen, dass ein Dialog zwischen den Bürgern und den politischen Entscheidungsträgern zu einer für alle Akteure akzeptablen Lösung führen kann.