Sachsen-Anhalt am Abgrund: Meyer Burger fällt in Insolvenz!

Meyer Burger beantragt Insolvenz für deutsche Tochtergesellschaften; Sachsen-Anhalt haftet für 16,5 Millionen Euro Kredite.
Meyer Burger beantragt Insolvenz für deutsche Tochtergesellschaften; Sachsen-Anhalt haftet für 16,5 Millionen Euro Kredite. (Symbolbild/NAG)

Sachsen-Anhalt am Abgrund: Meyer Burger fällt in Insolvenz!

Thalheim, Bitterfeld-Wolfen, Deutschland - In einer besorgniserregenden Wende hat der Schweizer Solarhersteller Meyer Burger Insolvenzverfahren für seine deutschen Tochtergesellschaften beantragt. Dies könnte vor allem für das Land Sachsen-Anhalt finanzielle Konsequenzen mit sich bringen. Genauer gesagt belaufen sich die Eventualverbindlichkeiten des Bundeslandes auf stolze 16,5 Millionen Euro, wie radiobrocken.de berichtet. Banken könnten möglicherweise diese Summe einfordern, sollte sich die Lage weiter zuspitzen.

Das Unternehmen hatte im Jahr 2021 einen Kredit in Höhe von 115 Millionen Euro für den Aufbau einer Solarzellenfabrik in Bitterfeld-Wolfen sowie eines Solarmodulwerks in Freiberg erhalten. Die Ostsächsische Sparkasse in Dresden war federführend an dieser Finanzierungsmaßnahme beteiligt. Zur Absicherung des Investitionskredits gewährten Sachsen-Anhalt, Sachsen und der Bund eine Bürgschaft von 80 Prozent. Allerdings hat Meyer Burger seine Tilgungen seit dem 31. März 2025 nicht vollständig bedienen können, wie die Maschinenmarkt anmerkt.

Die Unsicherheit der Solarbranche

Die Insolvenz von Meyer Burger erfolgt im Kontext einer massiven Pleitewelle in der Solarbranche. Zahlreiche Unternehmen stehen am Rande des Aus, da die Investitionen in erneuerbare Energien stark zurückgehen. Laut blackout-news.de kämpfen Installationsbetriebe für Photovoltaik und Hersteller von Wärmepumpen mit einer sinkenden Nachfrage. Diese Stagnation wird durch wirtschaftliche Unsicherheit und hohe Energiepreise begünstigt, was viele Projekte entweder streicht oder verschiebt.

Im Jahr 2024 musste die Solarindustrie bereits eine alarmierende Zahl an Insolvenzen verzeichnen, darunter bekannte Namen wie Eigensonne und Envoltec. Der Preisverfall bei Photovoltaik-Komponenten setzt den Unternehmen zusätzlich zu, während unzählige Kunden auf unfertigen Verträgen sitzen bleiben und auf mögliche Rückzahlungen hoffen. Die Branche ist also in einer Krise, in der die Zukunft erneuerbarer Energien fraglich bleibt, so lange sich der Markt und die Nachfrage nicht stabilisieren können.

Die nächsten Schritte für Sachsen-Anhalt

Zurück zu Sachsen-Anhalt: Trotz der schwierigen Lage und der eventuell erforderlichen Inanspruchnahme der Bürgschaften muss die Regierung nun konkret entscheiden, wie sie mit dieser Situation umgehen wird. Die Sicherheiten, die die Kreditinstitute in Form von Lagerbeständen und Maschinen erhalten haben, könnten zusätzliche Handlungsspielräume bieten, deren Wert jedoch vom Verlauf des Insolvenzverfahrens abhängt. Es bleibt abzuwarten, ob und wie Sachsen-Anhalt in der Lage sein wird, die finanziellen Belastungen zu stemmen und gleichzeitig den Industriezweig der erneuerbaren Energien zu stützen.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob Meyer Burger eine Lösung findet oder ob das Unternehmen zur weiteren Insolvenzwelle beitragen wird. In jedem Fall sind die Entwicklungen in der Solarbranche ein heißes Thema, das die gesamte Region betrifft.

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OrtThalheim, Bitterfeld-Wolfen, Deutschland
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