Biotonnen im Visier: Magdeburg und Dessau fighten gegen Plastiksünden!
Dessau-Roßlau kontrolliert Biotonnen ab September 2025 zur Einhaltung neuer Abfallvorschriften. Ziel: saubere Bioabfalltrennung.

Biotonnen im Visier: Magdeburg und Dessau fighten gegen Plastiksünden!
Die Städte Magdeburg und Dessau-Roßlau gehen ab dieser Woche mit neuen Kontrollen gegen falsch befüllte Biotonnen vor. Im Rahmen einer bundesweiten Kontrollaktion, die die Bürger über die richtige Trennung von Bioabfällen sensibilisieren soll, werden die örtlichen Abfallwirtschaftsbetriebe aktiv. Laut einer Mitteilung des Städtischen Abfallwirtschaftsbetriebs Magdeburg werden Biotonnen, die nicht korrekt befüllt sind, künftig nicht mehr geleert. Der Beigeordnete für Personal, Bürgerservice und Ordnung in Magdeburg, Ronni Krug, betont die Wichtigkeit einer sauberen Biotonne für die Umwelt.
Diese verschärften Kontrollen sind eine Reaktion auf neue gesetzliche Vorgaben, die seit Mai 2025 in Kraft sind. Die Bioabfallverordnung legt klarere Grenzwerte für unerwünschte Fremdstoffe wie Plastik, Glas oder Metall fest, die nicht in Bioabfällen enthalten sein sollten. Das Ziel dieser Kontrolle ist eine saubere Trennung, um aus den organischen Abfällen hochwertigen Kompost und Biogas erzeugen zu können.
Was erwartet die Bürger?
Im Rahmen der Kontrollaktion werden nicht nur die Tonnen abgenommen, sondern auch Informationen zur richtigen Befüllung bereitgestellt. Bei gravierender Fehlbefüllung werden die Biotonnen mit einem Aufkleber zur Nachsortierung versehen. Die Müllwerker und Abfallberater erläutern den Bürgern vor Ort, was erlaubt ist und was nicht. „Dein Biomüll ist wichtig fürs Klima“, lautet das Motto der Aktion, das auch in anderen Städten wie Ulm Anwendung findet. Hier stehen ab dem 15. September ebenfalls Kontrollen auf dem Programm, die gemeinsam mit dem Verein „wirfuerbio“ organisiert werden.
Die Entsorgungsbetriebe der Stadt Ulm starten ihre Aktionen mit der gleichen Absicht: Die Bürger auf die neue Gesetzgebung aufmerksam zu machen und zur sauberen Trennung von bio-organischem Müll zu motivieren. Auch in Ulm werden falsch befüllte Biotonnen mit einer „Gelben Karte“ markiert, die wichtige Informationen zur richtigen Befüllung der Biotonne enthält.
Der Hintergrund der Aktion
Die getrennte Erfassung von Bioabfällen ist nicht nur rechtsverbindlich, sondern auch essenziell für die Wiederverwertung organischer Substanzen und Nährstoffe. Sauber getrennte Bioabfälle ermöglichen die Herstellung von hochwertigen Komposten und Gärresten, die als wertvolle Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland etwa 15,75 Millionen Tonnen biogene Abfälle biologisch behandelt, wovon über die Hälfte in Vergärungsanlagen verarbeitet wurde. Der Verwertungsweg hängt stark von der Zusammensetzung der Abfälle ab, wobei Nahrungsabfälle in der Regel vergoren und Pflanzenmaterial kompostiert werden.
Um die Qualität des biologischen Abfalls auch künftig zu garantieren, müssen Störstoffe wie kompostierbare Plastiktüten, die sich nicht vollständig zersetzen können, aus den Tonnen verbannt werden. Empfehlenswert sind stattdessen gebrauchte Papiertüten oder spezielle Papiermüllbeutel.
Die Aktion in Magdeburg und Dessau-Roßlau ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer besseren Trennung von Bioabfällen und somit auch für den Klimaschutz. Mithilfe von einer erfolgreichen Bioabfallverwertung können nicht nur Nährstoffe wieder gewonnen, sondern auch Energie produziert werden. Die Städte hoffen, dass die Bürger sich an die neuen Vorgaben halten, um die Qualität des Biomülls und die daraus erzeugten Produkte zu verbessern.
Für weitere Informationen zur korrekten Befüllung der Biotonnen stehen die lokale Abfallberatung sowie die Webseite wirfuerbio.de zur Verfügung.