Eichenprozessionsspinner bedroht Sachsen-Anhalt: Gemeinden handeln jetzt!

Die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners in Sachsen-Anhalt erfordert dringende Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und Natur.
Die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners in Sachsen-Anhalt erfordert dringende Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und Natur. (Symbolbild/NAG)

Eichenprozessionsspinner bedroht Sachsen-Anhalt: Gemeinden handeln jetzt!

Dessau-Roßlau, Deutschland - Die Gefahren des Eichenprozessionsspinners – Ein wachsendes Problem

In diesem Jahr hat der Eichenprozessionsspinner seine Ausbreitung in Deutschland weiter verstärkt. Besonders Städte im Norden und Osten von Sachsen-Anhalt berichten von ernsthaften Problemen, trotz aller Bemühungen mit chemischen und biologischen Maßnahmen, um das Insekt einzudämmen. Laut Radiosaw ist der Klimawandel, insbesondere das trockene und warme Frühjahr, einer der Hauptgründe für die Massenvermehrung dieser wärmeliebenden Schmetterlingsart.

Im speziellen Fall des Eichenprozessionsspinners sind Raupen die eigentlichen Übeltäter. Diese kleinen Kerle verursachen nicht nur optische Probleme in Wäldern und Gärten, sondern können auch allergische Reaktionen bei Menschen hervorrufen. Es wurden zahlreiche Fälle von Hautreizungen und Atemnot beobachtet, begünstigt durch die brennenden Haare der Raupen, die ab dem dritten Larvenstadium gebildet werden. Das Umweltbundesamt informiert darüber, dass die Raupen selbst ein Nesselgift besitzen, das bei Kontakt zu Symptomen wie Hautrötungen, Juckreiz und in einigen Fällen sogar zu Fieber führen kann.

Bekämpfungsmaßnahmen in den Gemeinden

Die Gemeinden reagieren unterschiedlich auf die Bedrohung. Einige Städte haben bereits mit dem Absaugen der Raupennester begonnen, wobei man sich vor allem auf Wohngebiete, Kindergärten und Sportplätze konzentriert. Die vollständige Entfernung aller Nester ist jedoch nahezu unmöglich, besonders in Wäldern und Naturschutzgebieten, wo keine chemischen Bekämpfungsmaßnahmen durchgeführt werden dürfen, außer durch spezielle Genehmigungen. Diese restriktiven Maßnahmen sind notwendig für den Schutz der dort lebenden Organismen und der Baumvegetation, wie LWF Bayern erklärt.

An den Ufern des Muldestausees hat die Gemeinde eine besonders kreative Lösung ins Auge gefasst: Eine Nistkastenoffensive. Durch die Förderung von natürlichen Fressfeinden wie Meisen und Fledermäusen hofft man, dem Eichenprozessionsspinner nachhaltig entgegenzuwirken. Bereits existierende Kästen aus Schulprojekten tragen dazu bei, diese natürlichen Feinde zu unterstützen.

Bewährte Bekämpfungsmethoden

Wie kann man den Eichenprozessionsspinner erfolgreich bekämpfen ohne gleich zu chemischen Mitteln zu greifen? Laut dem Umweltbundesamt sollten bei schwachem Befall und geringer menschlicher Nutzung Insektizide vermieden werden. Stattdessen wird empfohlen, Warnschilder aufzustellen und betroffene Gebiete abzusperren. In vielen Fällen kann eine professionelle Schädlingsbekämpfung helfen, Raupen oder Nester abzusaugen.

Biologische Bekämpfungsmaßnahmen werden als umweltfreundlicher und selektiver gewertet. Produkte mit Bacillus thuringiensis gehören zu den empfohlenen Mitteln, während chemische Methoden nur in Ausnahmefällen zum Einsatz kommen sollten – und dann auch nur unter strengen Auflagen, um die Umwelt nicht zu gefährden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Eichenprozessionsspinner eine Herausforderung darstellt, die nicht nur für die Forstwirtschaft, sondern auch für die Gesundheit der Bevölkerung wichtig ist. Gemeinden sind gefordert, kreative Lösungen zu finden und gleichzeitig auf den Gesundheitsschutz ihrer Bürger zu achten. Der Klimawandel wird voraussichtlich die Verbreitung solcher Schädlinge weiter begünstigen, was eine vorausschauende Planung in der Bekämpfung unumgänglich macht.

Details
OrtDessau-Roßlau, Deutschland
Quellen