Leipzig feiert CSD: Wir bleiben hier für queerere Gesellschaft!

Leipzig feiert CSD: Wir bleiben hier für queerere Gesellschaft!
Leipzig, Deutschland - Leipzig zeigt sich heute von seiner besten Seite: Mit 28 Grad und strahlendem Sonnenschein feierte die Stadt den Christopher Street Day (CSD), der unter dem Motto „Wir bleiben hier“ steht. Dieses Leitmotiv ist nicht nur eine Hommage an die Friedliche Revolution von 1989, sondern auch ein kraftvolles Statement gegen gesellschaftliche Rückschritte in Bezug auf queere Rechte. Der erwartete Ansturm von 20.000 Teilnehmer:innen wurde von einem Sicherheitsdienst mit „mindestens 18.000“ registrierten Menschen schnell übertroffen, was die rege Teilnahme an der Veranstaltung unterstreicht. Die Polizei beschreibt die Versammlung als „wirklich friedlich“, was für eine positive Atmosphäre sorgte, in der die Vielfalt der sexuellen Orientierungen und queeren Identitäten gefeiert wurde.
Rednerin bei der Veranstaltung, die auf dem Augustusplatz begann, war die Linken-Politikerin Heidi Reichinnek. Sie hob die politische Dimension des CSD hervor und betonte, wie wichtig es ist, auch in Zeiten, in denen Angriffe und Bedrohungen gegen queerte Veranstaltungen zunehmen, sichtbar zu bleiben. Prominente Unterstützung erhielt die Veranstaltung durch Sebastian Krumbiegel, Frontmann der Band Die Prinzen, der den CSD als kraftvolle Demonstration für Akzeptanz und Gleichheit sah.
Ein Blick auf die Gefahren
Doch auch wenn Leipzig heute ein Zeichen der Solidarität und Sichtbarkeit für die queere Community setzte, werfen die Berichte über die steigende Bedrohung durch rechte Kräfte einen Schatten auf diese Feier. Laut Tagesschau sieht sich das queere Leben in Ostdeutschland verstärkt rechten Drohgebärden aus, und die AfD hat in vielen Regionen eine starke Position. Im angrenzenden Schönebeck, wo der erste CSD der „Pride Season“ 2025 stattfand, musste die Veranstaltung vorzeitig abgebrochen werden, da unzureichendes Sicherheitspersonal zur Verfügung stand.
Mitveranstalter Falko Jentsch kritisierte in diesem Zusammenhang die bürokratischen Hürden, die die Veranstaltung erschwerten, und betonte, dass die Polizei auf die „politische Aussage“ des CSD hinwies. Ein sich verstärkendes Problem ist die Gefahr durch rechte Übergriffe, die speziell in Sachsen-Anhalt und Thüringen zur täglichen Realität geworden ist und nur durch verstärkte Sicherheitsvorkehrungen bekämpft werden kann.
Gemeinschaft und Widerstand
Trotz dieser Herausforderungen bleibt die queere Community optimistisch. Ocean Hale Meißner, Organisator des CSD in Döbeln, berichtete von positiven Rückmeldungen der Teilnehmenden und dem menschlichen Zusammenhalt, der in den letzten Jahren gestärkt wurde. Auch die allgemeine Vernetzung innerhalb der Community wird immer wichtiger, um den Herausforderungen zu begegnen und mehr Sichtbarkeit zu erreichen. akweb weist darauf hin, dass mittlerweile sogar Buchaktionen und kulturelle Veranstaltungen in ländlichen Gebieten aufgesetzt werden, um die Sichtbarkeit queeren Lebens zu fördern.
Die Stimmung am heutigen CSD in Leipzig war geprägt von einer Mischung aus Feierlaune und nachdenklicher Reflexion über die Herausforderungen des queeren Lebens in Deutschland. Die starke Teilnahme und die positive Resonanz aus der Bevölkerung zeigen, dass die queere Community nicht bereit ist, aufzugeben und weiterhin für Sichtbarkeit und Akzeptanz zu kämpfen. Ein klarer Appell an alle, sich nicht abschrecken zu lassen, sondern gemeinsam für eine bessere Zukunft zu stehen.
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Ort | Leipzig, Deutschland |
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