Gedenk-Radtour durch Schönebeck: Erinnern und Radeln für den Frieden!

Gedenk-Radtour durch Schönebeck: Erinnern und Radeln für den Frieden!
Schönebeck, Deutschland - Am 26. Juni 2025 wird nicht nur der 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges geehrt, sondern auch die Erfolge der Europäischen Integration und der UNO gefeiert. Die Feierlichkeiten sind Teil des groß angelegten Projekts „Bike the Line – Gedenk-Radtour 2025“, das sich mit dem Krieg und seinen Folgen auseinandersetzt. Diese besondere Radtour erstreckt sich entlang der ehemaligen Demarkationslinie von Wismar bis Wien und hat das Ziel, die Erinnerung an zentrale historische Ereignisse wach zu halten.
Veranstaltungen sind für den 30. Juni und 10. Juli 2025 in Schönebeck vorgesehen, wo auch die Stadt eine Station auf der Route ist. Start der Tour wird mit einer Kinder-Uni in Wismar gefeiert, ehe die Radler am Ende der Strecke im UNO-Gebäude in Wien ankommen. Neben der Sportlichkeit der Radtour wird es auch Vorträge geben: Am 30. Juni spricht Prof. Dr. Herbert Witte über den Kriegsverlauf in Mitteldeutschland, während Britta Meldau am 10. Juli die Ergebnisse ihrer Recherchen im Stadtarchiv Schönebeck vorstellt. Klar ist, dass diese Gedenkveranstaltungen nicht nur historische Fakten liefern, sondern auch zur Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte anregen sollen. So betont Meldau, dass Schönebeck mit mutigen Bürgern der Zerstörung durch die Amerikaner entging.
Erinnerungen wachhalten
Ein anschauliches Beispiel für Erinnerungskultur ist die Radtour im nordrhein-westfälischen Swisttal, die an die Flutkatastrophe von vor zwei Jahren erinnert. Unter dem Motto „Zehn Bäume – zehn Orte“ wurden in den zehn Ortsteilen der Gemeinde Gedenkbäume gepflanzt. Diese Baumart ist nicht nur ein Symbol der Hoffnung, sondern auch ein Mahnmal für die Betroffenen der katastrophalen Überflutungen. Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner unterstreicht die Wichtigkeit dezentraler Erinnerungsorte.
Die Radtour ermöglicht den Teilnehmenden, die Geschichten der Betroffenen zu hören und sich aktiv mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Dabei sind die Geschichten von Wolfgang Kusch und Dieter Trammer besonders bewegend. Kusch nahm an der Tour teil, um an Angehörige zu erinnern, die von der Flut betroffen waren, während Trammer von den persönlichen Verlusten in seinem Keller berichtete. Die Radtour zielt darauf ab, die Gemeinschaft zu stärken und Erinnerungsorte in jedem Ortsteil zu etablieren.
Die Perspektiven der Vergangenheit verstehen
Erinnerungskultur spielt nicht nur auf lokaler Ebene eine Rolle, sondern auch im europäischen Kontext. Das Dokumentationszentrum in Berlin wird am 13. Mai 2025 eine Veranstaltung zum Thema Zwangsumsiedlungen während und nach dem Zweiten Weltkrieg abhalten. Hierbei wird das mangelnde Wissen über den Vernichtungskrieg des NS-Deutschlands im östlichen Europa thematisiert.
In der aktuellen Debatte zwischen Deutschland und Polen sollte die Erinnerung an die Opfer der NS-Besatzung eine zentrale Rolle spielen. Dazu wurde die Notwendigkeit betont, unterschiedliche Perspektiven auf das Ende des Zweiten Weltkriegs und dessen Auswirkungen auf die Gegenwart zu nutzen. Diese relevante Diskussion stärkt den Zusammenhalt und fördert die Solidarität in Europa, was gerade im Kontext des angespannteren Verhältnisses zu Russland an Wichtigkeit gewinnt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Initiativen wie „Bike the Line“ und die Gedenkaktionen in Swisttal nicht nur das historische Bewusstsein schärfen, sondern auch ein Zeichen setzen für die Dringlichkeit der Erinnerungskultur in einer sich ständig wandelnden Welt. Der Austausch über Vergangenheit und Gegenwart bleibt dabei unentbehrlich.
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Ort | Schönebeck, Deutschland |
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